Titel: ~ Eine Rezension von Sandra |
Kurzbeschreibung:
Die 17-jährige Theia Alderson beobachtet eines Abends, wie ein brennender Mann vom Himmel fällt und auf ihrem Grundstück landet. Merkwürdigerweise ist er nicht gleich tot und redet kurz vor seinem Ableben noch mit ihr. Von nun an zieht es sie des Nachts stets an einen fremden Ort. Durch ein Labyrinth gelangt sie in einen atemberaubend schönen Garten mit dunklen Rosen und Dornensträuchern, der nicht nur bezaubernd, sondern auch düster zugleich wirkt. Wiederholt trifft Theia dort auf einen attraktiven Jungen, der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht. Eines Tages erscheint der "Neue" Haden Black an der Schule und Theia ist mehr als verwirrt, gleicht er doch stark an den Gentleman aus ihren nächtlichen Phantasien. Er hält sie auf Abstand, kommt ihr in den Träumen aber immer näher. Realität und Fiktion vermischen sich immer mehr miteinander und Theia gerät plötzlich zwischen zwei Welten. Doch was davon ist wahr?
Zitat:
Something tickled my nose. I opened my eyes, surprised to feel the sun warm on my face. As I eased onto my elbows, I was startled to find Haden, my dream Haden anyway, lying beside me on a bed of soft green gras. He held another black long-stem rose, and he traced a lazy pattern with it on my arm. " I thought you would never wake up." He grinned and his eyes lit with mischief. He was dressed in his Regency-era finery again, through I noticed that today his fingernails were painted black. My very own goth Mr. Darcy. Jane Austen would be so proud. (aus Seite 74)
Meine Meinung:
WOW! Ich bin einfach nur geflasht von Gwen Hayes Young-Adult-Phantastik-Roman. Vorab hatte ich keine großen Erwartungen und wollte einfach eine seichte Romanze mit paranormalen Elementen schmökern. ABER! "Falling Under" hat mich positiv überrascht. Nun bietet der Umstand, dass die Story in einer Schule spielt und einen unnahbaren, gutaussehenden wie geheimnisvollen Typen zum Vorschein bringt, nichts wirklich Neues. Doch das hat bei "Engel der Nacht", "Twilight" und den üblichen Verdächtigen auch wunderbar funktioniert. Warum also nicht auch hier? Dementsprechend sollte man sich nicht davon blenden und schon gar nicht abhalten lassen! Schlägt die Story doch einen Weg ein, den ich nicht erwartet hatte und der mich einmal mehr aus den Latschen kippen ließ.
"Falling Under" vermischt die Realität mit einer Phantasiewelt und sorgt mit einer etwas bizarren Story für reichlich Gänsehaut sowie abstehende Nackenhaare. Atmosphärisch lockt uns Gwen Hayes in eine atemberaubend schöne und zugleich düstere Welt, die neben dem erwähnten Schulalltag den Haupteil der Story einnimmt. Lange lässt uns die Autorin zappeln, was hinter Haden und Theias Träumen steckt und zaubert dann nicht nur eine romantische Liebesgeschichte aus dem Hut. Es wird nämlich mitreißend, düster, knisternd, schauerlich und beängstigend. JA! Mit anderen Worten; einfach unbeschreiblich gut! Besonders gefallen hat mir, dass die Story keinesfalls vorhersehbar scheint. Bis zum Schluss bleibt es spannend und die Charaktere werden buchstäblich auf den Kopf gestellt. Da ist OBEN schon mal UNTEN und umgekehrt. Wer das Buch liest, wird verstehen was ich meine!
Die Geschichte erzählt von Theia, die bei ihrem äußerst strengen Vater aufgewachsen ist und ihre Mutter nie kennengelernt hat. Demnach wird sie an der kurzen Leine gehalten und genießt nicht die typischen Freiheiten, wie es ihre gleichaltrigen Artgenossen gewohnt sind. So ist sie den Umgang mit dem männlichen Geschlecht nicht gewohnt, hat nur wenige, aber sehr treue Freunde und wirkt auf ihre Mitmenschen eher unscheinbar. Ihr Charakter wirkt sehr schüchtern, zurückhaltend und ist von Komplexen behaftet, was ihr Äußeres betrifft. Nur in der Musik, die sie mit ihrer Violine praktiziert, hat sie das Gefühl aus ihrer eingefahrenen und streng bewachten Welt ausbrechen zu können, um ein Stück weit sie selbst zu sein. Doch dann holen sie Nachts immer wieder Träume ein, die sie in ein Labyrinth voll von schwarzen Rosen, Dornensträuchern und merkwürdigen Menschengestalten mit entstellten Gesichtszügen und einem attraktivem Jungen entführen. Sie fühlt sich abgestoßen und gleichzeitig angezogen von dieser Welt. Als dann plötzlich Haden Black, der Typ aus ihren Träumen, in der Schule auftaucht, ist das Chaos vorprogrammiert. Ihre Welt gerät komplett durcheinander!
Gwen Hayes lässt die Story aus der Sicht von Theia in der Ich-Perspektive ablaufen. Gelegentlich erscheinen kurze Passagen in Kursivschrift, die Haden's Gedanken in der dritten Person wiedergeben. Zum Ende hin werden einige Kapitel dann zusätzlich aus seiner (Ich-)Sicht geschildert. Das hört sich zunächst verwirrend an, funktioniert in der Umsetzung aber super. Denn die Haupt- sowie Nebencharaktere machen im Handlungsverlauf manch schwerwiegende Situationen durch und vollziehen infolgedessen einen erkennbaren Wandel. Die Protagonisten sind sehr gut in Szene gesetzt und konnten mich in ihrer Gesamtheit überzeugen. Für mich passte alles! Angefangen von Theia in ihrer Traumwelt, dem düster wie teuflisch wirkendem Haden ... bis hin zu Theias besten Freundinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Auf Haden muss ich an dieser Stelle kurz etwas genauer eingehen. Hui, er ist einfach nur zum niederknien attraktiv, unberechenbar und unheimlich düster. Seine Augen flackern mehr als einmal mächtig dunkel wie höllisch auf. Natürlich hat auch er eine andere Seite an sich, die zuweilen in den Vordergrund tritt. Er hält Theia auf Distanz, denn ihn umgibt ein dunkles Geheimnis, inklusive bösartiger Verwandtschaft ... auf die hier selbstverständlich nicht näher eingegangen wird. An ihm hat mir besonders gefallen, dass er nicht vom boshaften zum typisch verschmusten Lover mutiert. Haden beschert humorvolle, elektrisierende und unglaublich aufregende Augenblicke. So manch eine Szene geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ihr seht, ich finde vor Begeisterung mal wieder kein Ende. Lest das Buch einfach selbst! Es passiert einfach so viel und ich konnte bis zum Ende, das mir übrigens sehr gefallen hat, nicht erahnen wie es ausgeht. Darum: Fortsetzung folgt mit "Dreaming Awake" und ich kann es wirklich kaum erwarten. Cut!
Kurz gesagt:
"Falling Under" entführt den Leser in eine mal ganz andere und vor allem sehr düstere wie atemberaubende Traumwelt. Die Charaktere konnten mich in ihrer Gesamtheit packen und lassen das Buch zu einem aufregenden Trip aufleben. Düster, knisternd, magisch, teuflisch und unvorhersehbar darf hier mit geträumt werden. Also Licht aus, Augen zu und sich mitnehmen lassen!