Titel: F.E.A.R. 3 |
2005 wurde der Spieler in der Figur des Spezialeinheitssoldaten Pointmen der Sondereinheit „First Encounter Assault Recon (F.E.A.R)“ zusammen mit Kollegen in einen Einsatz geschickt, um die stark bewaffnete Privatarmee des psibegabten Paxton Fettel zu stoppen, welcher kurz zuvor aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Dabei treffen sie auf ein kleines, düsteres Mädchen mit dem Namen Alma, welches die gesamte Spezialeinheit bis auf die Spielfigur selbst auslöscht. So ist man auf sich selbst gestellt, um gegen Fettel und seinen, wie sich später herausstellt, geklonten Soldaten zu kämpfen. Dabei findet er heraus, dass er Paxton Fettel und auch Alma näher steht, als er dachte.
Die F.E.A.R. untersteht der Firma Armachan, welche mit dem Projekt Origin telepathisch begabte Supersoldaten gentechnisch züchten wollte. Dabei wurden die Gene der parapsychologisch begabten Tochter des Projektleiters Alma Wade genutzt um zwei Prototypen herzustellen: Paxton Fettel und wie sich später im ersten Spiel herausstellt die Spielfigur Pointmen.
Alma, die seit damals in einer Kapsel tief in der Firma im künstlichen Koma versetzt wurde, hatte aber einen sehr starken telepathischen Einfluss auf Paxton, der darunter viele Angestellte von Armachan tötete und damals aber dann gefangen genommen werden konnte. Nach seiner Flucht aus dem Gefängnis versucht er seine Mutter von dem Schicksal zu erlösen und sie zu befreien. Im Spiel taucht Alma aber immer wieder in Pointmens Visionen auf als das geheimnisvolle Mädchen im roten Kleid auf.
F.E.A.R. 3 überspringt den zweiten Teil der Reihe dezent und setzt die Geschichte des ersten Teils um Alma und Paxton Fettel direkt fort. Allerdings sollte ein Neueinsteiger den ersten Teil doch gespielt haben, ansonsten ist die schon für einen Kenner recht verworren erzählte Geschichte im dritten Teil doch sehr schwer verständlich. Alma wird ein drittes Kind zur Welt bringen und unsere Spielfigur Pointmen ist auf dem Weg um dieses zu verhindern. Dabei wird er von seinem im ersten Teil verstorbenen Bruder Fettel begleitet, wobei es fraglich ist, ob er die gleichen Beweggründe hat wie Pointmen. Die geklonten Soldaten des Armachan-Konzerns stellen sich unseren Helden entgegen und versuchen ihn aufzuhalten. Im Verlauf des Spieles gibt es immer wieder Rückblicke in die grausame Kindheit der beiden Brüder, welches ihre Konditionierungen zu perfekten Killer durch die Firma darstellt.
Während die ersten beiden Episoden noch von Monolith entwickelt wurden, sind bei diesem Spiel die Day 1 Studios für die Entwicklung zuständig, welches damals für die Konsolenumsetzung der Reihe gemacht hatten, sowie mit ihrem eigenen Spiel Fracture auf dem Markt kam.
Das Spiel zeichnet sich durch schnelle und anspruchsvolle Egoshooteraction aus und gewinnt durch ein zu den Vorgängern verbessertes Deckungssystem und der recht guten Gegner-KI, welches auch schon in den ersten Spielen gut punktete. Wobei die Diskussionen der Gegner nicht gerade von Intelligenz zeugen, da man daran ihre nächsten Aktionen erkennen kann. Sollte es eng werden kann man auf einer matrixähnlichen Zeitlupenfunktion umschalten, welche zeitlich begrenzt ist und auch eine Aufladezeit hat. So kann man sich bei starken Gegnerkonzentrationen sich bei der Suche der Ziele auch mal etwas ruhiger angehen. Bei zu vielen gegnerischen Kugeln färbt sich das Sichtfeld rot und man muss sich eine ruhige Ecke suchen, um wieder zu regenerieren. Die Schusswechsel sind sehr anspruchsvoll und können an einigen Bereichen auch sehr nervig sein. Sollte man doch sein Leben im Kugelhagel verlieren muss man wieder am letzten Speicherpunkt weitermachen, die aber nicht immer sehr gut gesetzt sind, so dass man auch man öfters durch längere Level wiederholt sich durchkämpfen muss, bevor man zu seiner Abschussstelle wieder kommt. Es ist immerhin möglich an den Speicherpunkten die Spielstärke zu wechseln, wenn es zu frustig sein sollte.
Die Waffenauswahl ist groß und ausgewogen und man kann die Kampffähigkeiten verstärken in dem man bei einigen Taten diese in Rollenspielart Erfahrungspunkte bekommen und im Level aufsteigen können.
Leider sind die Gruselelemente gegenüber dem ersten Teil sehr zurückgeschraubt worden und man baut in F.E.A.R. 3 eher auf Splattereffekte. Erst gegen dem Ende zu wird es gruseliger. Hier wird mehr auf spannende und teils sehr blutige Action gesetzt. Lediglich die Zwischensequenzen machen die Geschichte etwas interessanter.
Grafisch punktet das Spiel mit guten Effekten, Gegneranimationen und abwechslungsreichen Level, allerdings verwaschen auch einige Texturen bei näherer Betrachtung. Auch wiederholen sich einige Passagen recht oft. Die Soundeffekte sind sehr gut und auch an der deutschen Synchronisation ist eigentlich nichts zu mäkeln, nur seltsamerweise sind einige Szenen in den Zwischensequenzen nicht sprachlich übersetzt und sind nur deutsch untertitelt. Die Spielzeit für die Solokampagne liegt bei etwa 7-8 Stunden.
Im Multiplayerbereich sehr interessant ist der Zweier-Kooperationsmodus, bei dem man das Spiel als Pointman und als sein Bruder Paxton Fettel mit deren unterschiedlichen Fähigkeiten spielen kann. Allerdings gibt es dort den Zeitlupenmodus nicht und die Gegneranzahl ist auch dementsprechend höher als im Solospiel. Man hat auch die Möglichkeit einen gefallenen Freund in einem bestimmten Zeitrahmen wiederzubeleben. Man kann den Koop-Modus online aber auch lokal mit einem zweiten Kontroller auf einer Konsole spielen.
Die weiteren Multiplayer-Modis kann man mit maximal 4 Leuten spielen. So muss man in „Fucking Run“ durch aufhaltende Gegner einer zerstörenden Wolke entkommen, im „Wehen“ muss man sich anstürmenden Gegnerwellen erwehren, in „König der Seelen“ muss man als Geist Gegnern die Seelenenergien rauben welche den eigenen Punktestand erhöhen und bei „Überlebender der Seelen“ ist nur ein Spieler ein Geist, welcher seinen Mitspielern neben den KI-Gegner durch Übernahme derer das Leben schwer macht.
F.E.A.R.3 ist ein recht spannendes, kurzweiliges und actionreiches Spiel geworden, allerdings sind die aus dem Vorgänger bekannten Gruselelemente doch stark zurückgefahren worden und möchten sich nicht so richtig bei einen zünden. Mit Freunden im Koop-Modus wird das Spiel doch um einiges aufgewertet. Die restlichen Multiplayerelemente sind bei einigen Spielen der Konkurrenz doch besser umgesetzt.