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Serie: Die Rächer, Band 2
Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Steelheart, der mächtigste Epic Nordamerikas, ist tot. David Charleston hat seinen Schwur, seinen Vater zu rächen und den übermächtigen Gegner zu töten erfüllt, doch nun zeigt sich, dass ihm dies nur wenig Befriedigung gebracht hat. Vor allem aber zeigt sich, dass nun Newcago (das ehemalige Chicago) von anderen Epics bedroht wird, die nur darauf gewartet, ein Vakuum zu besetzen. Es gelingt Jonathan Phaedrus, David und den anderen Rächern, diese Bedrohungen auszuschalten und die Stadt zu beschützen, doch dann fordert eine andere Epic mit Namen Regalia die Rächer heraus und droht die Stadt zu vernichten, sollten David und Jonathan Phaedrus nicht nach Babilar (dem ehemaligen Manhattan) kommen und sich ihr stellen. Regalia verfügt über die Kraft Wasser zu manipulieren und die Insel wurde weitestgehend überflutet und in eine phantastische Welt verwandelt. David und Jonathan begeben sich mit dem Rest der Rächer zu dieser Stadt, doch beide sind nicht ehrlich zueinander. David liebt nach wir vor Firefight, die als Megan die Rächer ausspioniert hatte. Er ist überzeugt davon, dass der Verzicht, die Kräfte einzusetzen, die Epics wieder zur Vernunft kommen lässt. Er will Megan retten, die sich Regalia angeschlossen hatte und das gegen den Willen seiner Freunde. Jonathan auf der anderen Seite verbindet mit Regalia eine gemeinsame Vergangenheit und viele Geheimnisse. Doch kaum ist die Gruppe in Babilar angekommen, taucht mit Obliteration ein weiterer Epic mit ganz eigenen Zielen auf: von religiösen Wahn getrieben hat er bereits mehrere Städte vollständig vernichtet und es schein, als ob für Babilar ein ähnliches Schicksal plant.
Wie schon im ersten Band ist David wieder die zentrale Hauptfigur. Langsam entwickelt der Autor die Figur weiter und zeigt neue Facetten. Vor allem steht taucht immer wieder die Frage auf, welche Verbindung zwischen David und den Epics besteht, ohne, dass diese wirklich beantwortet wird. Die Geschichte lebt auf, als die Handlung auf das einstmalige Manhattan umschwenkt. Die Beschreibungen der Stadt im Wasser sind phantastisch und faszinierend. Hier spielt Autor Brandon Sanderson seine erzählerischen Fähigkeiten voll aus. Und natürlich gibt an seiner Erzählweise auch sonst nicht viel auszusetzen. Babilar ist als Handlungsschauplatz wirklich gelungen und die Beschreibungen der untergegangenen Stadt lassen den Leser hoffen, dass nicht alles an dem Aufstieg der Epics schlecht war. Natürlich zeigt sich bald, dass Regalia keine Heilige ist und ihre Pläne für Jonathan geben David die entscheidenden Hinweise, das Geheimnis der Epics zu entschlüsseln. Vielleicht ist die eine oder andere Wendung in der Handlung zu vorhersehbar, aber das liegt vielleicht auch daran, dass man nach einigen Romanen des Autors das Muster kennen, mit dem er seine Geschichten erzählt. Auch das ist kein Problem, denn er schreibt immer unterhaltsam und immer sehr fokussiert. Und wieder einmal zeigt sich, dass Brandon Sanderson wirklich erkannt hat, wie man den zweiten Band einer Trilogie genau schreiben muss (etwas, an dem viele seiner Kollegen immer wieder scheitern).
Fazit: Insgesamt eine gelungene Fortsetzung, die die Handlung vorantreibt und gekonnt in einem abschließenden dritten Band enden lässt.
8 von 10 Punkten.