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Titel: Im Garten der Pusteblumen
Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
Das wunderschöne Cover des Bilderbuches zeigt eine junges Mädchen, mit vom Wind flatternden roten Haar, das umgeben von riesigen Pusteblumen eine einzelne Pusteblume mit ihren Wünschen dem Wind übergibt. Ein wunderschönes Bild, das mindestens zum Träumen, vielleicht sogar zum Wünschen anregt.
Mit der Erfindung der “perfekten Maschinen” haben die Menschen im Tal der Windmühlen das Träumen und Wünschen verlernt – einzig die junge Schneiderin Anne träumt noch von mehr als dem perfekten Moment auf Knopfdruck. Und so macht sie sich auf die Suche.
Wie auch das Cover sind auch die Illustrationen im Buch wirklich gelungen. Die vernetzen Menschen in ihren trüben Farben, das farblose Windmühlental und die kleine Schneiderin Anna, die sich ihre Farben – und ihre Wünsche – noch bewahrt hat. Bei ihrer Suche stellt sie fest, dass sie das sie damit nicht allein ist: Es gibt noch andere Menschen mit Wünschen (und daher auch in Farbe). Beim Austausch werden die Bilder bunter und erreichen damit letztendlich auch die farblosen Menschen und ihre Maschinen. Wort und Schrift ergänzen sich durchweg perfekt, auch die Wörter schaffen es, in den Gedanken des Lesers farbenprächtige Bilder entstehen zu lassen.
Die Botschaft des Buches inmitten einer tatsächlich vernetzten Welt ist dabei – zumindest für die erwachsenen Leser – schnell klar: Egal wie perfekt (und nützlich) Maschinen sein können, man sollte darüber nie das Wünschen (und Träumen) verlernen. Denn wirklich fliegen kann man nur mit den eigenen Gedanken.
“Im Garten der Pusteblumen” ist ein wunderschönes Bilderbuch, das wirklich zu Recht als Nachfolger zu “Die große Wörterfabrik" gehandelt wird. Die Bilder im Buch sind genau so schön, vielleicht sogar ein bisschen schöner als die im Vorgänger – auch wenn mich die Geschichte von der Wörterfarbik ein klein wenig mehr mitreißen konnte. Freude beim Betrachten, Lesen und Erzählen garantiert “Im Garten der Pusteblumen” aber ebenso wie sein Vorgänger.