Serie / Zyklus: ~ Besprechung / Rezension von Holger M. Pohl |
Der Inhalt (Zitat des Klappentextes):
Auf dem fernen Planeten der Stoiker, wie sie die Einheimischen nennen, findet eine Gruppe von gestrandeten Raumfahrern eine Zuflucht. Sie sind von den Stoikern trotz ihrer schweren Verletzungen, die sie sich bei der Bruchlandung zugezogen haben, wieder hergestellt und sogar verbessert worden. Mit der Zeit entwickeln sich zwei rivalisierende Gruppen unter den Menschen. Schließlich brechen die Kynianer zur Erde auf, um die Elite zu unterwandern. Die Gruppe der Guardians macht es sich zur Aufgabe, dies zu verhindern.
Der Roman verwendet Klassiker der Bewusstseinsphilosophie und die Erkenntnisse der Gehirnforschung und Sprachphilosophie, um die Gefahren von Dummheit, Fundamentalisten aller Art und überkommener Traditionen zu beschreiben. (Zitat Ende)
Ich habe den Klappentext bewusst als Inhaltsbeschreibung herangezogen, weil er aufzeigt, welche Ansprüche der Roman bzw. der Autor an sich selbst stellt. Ansprüche, denen er zu keiner Zeit und in keiner Phase gerecht wird!
Die Handlung ist verworren beschrieben, immer wieder sind völlig unmotivierte Sprünge innerhalb eines Abschnittes da. Die Sprache und der Stil sind sehr einfach und oft genug werden völlig unangebracht "Fachausdrücke" aus der Technik verwendet, wo es ein deutsches Wort mindestens ebensogut, wenn nicht sogar besser getan hätte.
Zudem werden viele, zu viele völlig falsch verwendeten Vergleiche und bildhaften Ausdrücke verwendet, in dem Versuch, einen lebendigen, bildhaften Schreibstil zu erreichen. Dadurch wird aber das genaue Gegenteil erreicht: das Ganze liest sich zäh und sehr, sehr mühsam! Daneben - und das macht das ganze noch schlimmer - existieren zahlreiche, zu offensichtliche Logikfehler, die ich nur schwer hinnehmen konnte.
Die Ansprüche, was den philosophischen Gehalt des Romans betrifft, werden ebensowenig erfüllt. Es werden reichlich oberflächlich altbekannte Dinge zitiert, die dem Interessierten nichts neues bieten und dem Nichteingeweihten keine Veranlassung geben, sich eingehender damit zu beschäftigen
Wäre GUARDIANS als Egozine oder als Fanzine eines Clubs erschienen, so hätte ich darüber wohl kaum ein Wort verloren. Doch ich wurde gebeten, den Roman zu lesen und zu rezensieren. Ich habe mir lange darüber Gedanken gemacht, ob und wie ich es machen soll, mich aber letztlich dafür entschieden, es offen und ohne Umschweife zu tun.
GUARDIANS ist ein Roman, der so nie hätte erscheinen sollen. Denn zu den inhaltlichen Mängeln, die unübersehbar sind, kommen noch andere hinzu, die ich an dieser Stelle ganz klar und deutlich erwähnen muss. Wäre GUARDIANS wie gesagt als Egozine oder Fanzine erschienen, so hätte ich zwar nicht darüber hinwegsehen können, es dem Autor jedoch zugute gehalten, dass er bemüht war, eine Geschichte interessant zu erzählen.
Aber GUARDIANS ist ganz offiziell als Buch bei "k-action-books" mit ISBN-Nummer als "Books On Demand" erschienen und kann also von jedem bezogen werden. Nur - das möchte ich dem Autor, der diese Rezi sicher lesen wird - ganz klar sagen: Bitte, Cliff McAllister, wenn Sie schon schreiben: "2. Auflage (vollständig überarbeitet und korrigiert)", dann sollten Sie so schnell es nur geht eine "Überarbeitete 3. Auflage" folgen lassen! Das Buch strotzt vor Rechtschreib-, Grammatik- und Stilfehlern! Nicht nur ein paar, sondern auf nahezu jeder Seite mehrere! So darf ein Buch nicht in den Handel gehen!
Fazit:
Die Geschichte bietet sicherlich interessante Ansätze, die jedoch alle irgendwo im Sande verlaufen oder so ungenügend dargestellt werden, dass man sich nicht weiter damit beschäftigen möchte.
Auf meiner persönlichen Bewertungsskala von 0 (unterirdisch schlecht) bis 10 (galaktisch phantastisch) bekommt GUARDIANS eine sehr, sehr schwache 2 (Dunkelnebel mit verglühenden alten Sternen).