Reihe: Perry - Unser Mann im All Nummer 131 / Neue Reihe #1 Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Im April 2006 erschien mit Das Versteck im Hyperraum die Null-Nummer des Neustarts der Perry - Unser Mann im All-Comicreihe bei Alligator Farm. Schon damals wurde die zweite Nummer angekündigt, denn immerhin wollte man 4 Hefte im Jahr herausbringen. So war die Erwartungshaltung groß, was in der darauf folgenden Nummer kommen würde, denn bereits in Perry 130 wurden einige Dinge angekündigt.
Rechtzeitig zum PR-Geburtstagscon in München, der Anfang September 2006 stattfand, erschien Perry 131. Dabei handelte es sich allerdings um eine Ausnahme, denn eigentlich sollten die Hefte erst zwei Wochen später ausgeliefert werden. Für den Con brachten Karl Nagel, Kai Hirdt und Simone Kesterton exklusiv einige Ausgaben der sogenannten Suprahet-Variante mit, die sich durch einen größeren Umfang von der normalen Kioskausgabe unterscheidet.
Mit Heißer Tanz auf Terra beginnt nun die Serie auf eigenen Beinen zu stehen. Die alte Storyline ist abgeschlossen und ein neuer Handlungsstrang beginnt. Nachdem Perry Rhodan und seine Freunde die Gralmutantin besiegt haben, kehren sie zur Erde zurück. Doch nicht alles ist so, wie es scheint. Die CREST hat einen Zeitsprung von 80 Jahren in die Zukunft gemacht. Rhodan gilt als tot und auf der Erde herrscht eine neue Ordnung: die Aphilie. Sie unterdrückt alle Gefühle bis auf den Geschlechtstrieb, der von Erotikrobotern beiderlei Geschlechts befriedigt wird. Als Perry sich inkognito auf die Erdoberfläche begibt, macht er einige unangenehme Erfahrungen mit Menschen und Androiden. Er wird von der Abwehr geschnappt, die ihn in die Solare Residenz bringt. Dort wird er nicht von dem neuen Machthaber erwartet, sondern von Alaska Saedelaere, der ihm zur Flucht verhelfen will. Allerdings hat der Mann mit der Maske einen Preis, den er von Rhodan fordert: Er will mit dem ehemaligen Residenten flüchten...
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger beeindruckt dieses Comic mit einem fast gänzlich anderen Zeichenstil, der nur noch sehr lose an die alten Vorbilder erinnert. Dabei bemüht man sich, der Geschichte ein eigenes Flair zu geben, was stellenweise sehr gut gelingt. Die Geschichte selbst löst sich fast völlig von der Heftserie ab, was allerdings auch schon für die klassische Perry-Serie gilt. Dabei wird ein Handlungsbogen gespannt, der für den Leser einigen Reiz besitzt. Ein wesentlicher Fortschritt zur vorangegangenen Perry-Nummer.
Wie weiter oben erwähnt, unterscheidet sich die Suprahet-Variante durch einen deutlich größeren Umfang von der normalen Kioskausgabe. Neben der eigentlichen Hauptstory findet man außerdem noch eine sehr witzige Gucky-Geschichte von Kai Hirdt, Karl Nagel, Christian Hillmann und Simone Kesterton sowie noch eine weitere, in der Atlan im Vordergrund steht und die von Kai Hirdt, Till Felix und Philip Cassirer stammt. Auch dieser Geschichte kann man einiges abgewinnen.
Insgesamt gesehen zeigt Heißer Tanz auf Terra eine deutliche Steigerung gegenüber der ersten Ausgabe. Zeichnungen und Geschichten sowie die ganze Aufmachung des Heftes können überzeugen. Abgerundet wird das Heft durch eine Leserbriefseite und einen sehr interessanten Artikel über die Entstehung der neuen Perry-Comics. So hat man nun eine Richtung gefunden, mit der auch der geneigte PR-Leser mit Sicherheit leben kann.