Hellboy (2004) Regie: Guillermo del Toro Drehbuch: Die Dark Horse Comic Serie Hellboy ist in Deutschland noch sehr unbekannt. In den USA hingegen hat der Comic eine Anhängerschaft, die groß genug ist, um einen Kinofilm zu produzieren und schon jetzt steht fest, dass es 2006 ein Fortsetzung geben soll. Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Ron Perlman (Hellboy)
John Hurt (Professor Trevor Bruttenholm)
Selma Blair (Liz Sherman)
Rupert Evans (John Myers)
Karel Roden (Grigori Rasputin)
Jeffrey Tambor (Dr. Tom Manning)
Ladislav Beran (Kroenen)
Corey Johnson (Agent Clay)
Biddy Hodson (Ilsa (as Bridget Hodson))
Kevin Trainor (Young Broom)
Doug Jones (Abraham 'Abe' Sapien)
Brian Steele (Sammael)
Brian Caspe (Agent Lime)
James Babson (Agent Moss)
Stephen Fisher (Agent Quarry)
Garth Cooper (Agent Stone)
1945: Die Allierten stehen kurz davor, Nazideutschland zu besiegen. Um doch noch einen Sieg zu erringen versuchen sie mittels eines Höllentors Hilfe von Chaosgott aus einer Höllendimension zu erhalten. Ein Stoßtrupp der Amerikaner vereitelt das Ganze und es gelingt, das Tor wieder zu schließen. Doch etwas ist durchgekommen: Ein kleines rotes Wesen mit einer überdimensionalen rechten Hand. Dieses Wesen wird von den Amerikanern aufgenommen und schnell mit dem Spitznamen Hellboy belegt.
Fast 60 Jahre später ist Hellboy erwachsen, auch wenn er nach anderen Maßstäben als ein Mensch altert. Noch immer in der Blüte seiner Jahre ist er eine imposante Erscheinung: 2 Meter groß, sehr kräftig. Seine tiefrote Hautfarbe und seine abgesägten Hörner lassen ihn wie eine Inkarnation des Teufels aussehen. Im Gegensatz zum Comic hat man aber auf die Hufe verzichtet, nicht jedoch auf den Schwanz.
Hellboy wird vor der Öffentlichkeit verborgen und kümmert sich für das FBI um die X-Files. So muss er sich gleich zu Beginn mit einem Höllenhund herumschlagen. Dieses Ereignis ist jedoch nur der Anfang von einer Reihe von Ereignissen, die mit seiner Vergangenheit zu tun haben, denn jene, die damals das Höllentor aufreissen wollten, streben nach wie vor danach.
Die Geschichte wird mit einem Augenzwickern erzählt und das tut gut. Hellboy hat immer ein paar coole Sprüche auf Lager und wird von Ron Perlman (schlichtweg die Idealbesetzung) überzeugend gespielt.
Die Story freilich bringt genau das, was man von einem solchen Genrefilm erwartet - Überraschungen gehören nicht zum Repertoir solcher Filme. Dennoch ist Hellboy ein Special Effekt-Spektakel, dass optisch und inhaltlich andere Filme dieser Art locker übertrifft. Auch die Nebenfiguren gut entworfen. Da ist 'Abe' Sapien, der Fischmensch, dessen Maske einfach klasse ist. Dies ist ein sehr seltsamer Charakter, denn man auf anhieb sympathisch findet und der in seiner Weise einen schönen Gegenpol zu der zynischen Art von Hellboy darstellt. Schade nur, dass diese Figur in der zweiten Filmhälfte gar nicht mehr vorkommt. Und dann ist da Liz, ebenfalls eine FBI "Mitarbeiterin". Sie ist im wahrsten Sinne Pyromanin, denn unkontrollierte Gefühle lassen Flammen um sie aufgehen. Außerdem kommen mit John Myers (Hellboys neu zugeteilter Betreuer) und mit Professor Trevor Bruttenholm (Hellboys Pflegevater) zwei weitere gelungene Nebencharaktere hinzu.
Was ein wenig den Filmgenuss stört ist der wiederholte Griff nach gängigen Klischees. Warum mussten es wieder die Nazis sein. Gut, islamistische Terroristen sind auch nicht viel besser, aber mit ein bisschen Kreativität wären den Schöpfern des Werks wohl bessere Ideen gekommen. Und dann die Sache mit Rasputin. Warum denn das? War gar nicht nötig jenen sagenumwobenen Russen einzubinden. Man muss doch dem Beschwörer des Höllentors nicht einen so prominenten Namen geben. Aber abgesehen davon ist Hellboy ein wirklich gelungener Comicfilm, der sich durchaus mit anderen Genrehighlights wie Ghostbusters oder Men in Black messen kann. 8 von 10 Punkten.