Reihe: Herbst, 4. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Überlebenden, die nun auf den Plan treten, konnten ihre erste Frustration und Angst, Verzweiflung und Beklemmung überwinden. Jetzt geht es darum, dass die Menschen tatsächlich überleben. Die Nahrungsmittel gehen zur Neige, die Fahrten zu Supermärkten etc. werden länger und gefährlicher. Wir lernen in der Folge zwei unterschiedliche Gruppen kennen. Das Bestreben des Autors liegt darin, beide aufeinander treffen zu lassen. In beiden Gruppen liegt ein Konfliktpotential, das zum Ausbruch kommen wird, wenn sie sich treffen. Mussten erst einmal beide Gruppen sich zusammenraufen, um einen gewissen Status quo zu halten, ist die Unterschiedlichkeit der neuerliche Grund von Auseinandersetzungen, immer vor dem Hintergrund der lebenden Leichen. Das einzige Ziel der Überlebenden Figuren ist es nun, sich mit der bestehenden Wirklichkeit auseinanderzusetzen und sich damit abzufinden, dass es nichts Besseres gibt. Man (da heißt in diesem Fall die Personen um Webb und Lorna, Jass und Hartig) müssen irgendwie mit dem Weltuntergang fertig werden.
David Moody hat mir mit seinen Romanen bislang sehr gut gefallen. Daraufhin führte ich ein Interview mit ihm, nachzulesen im phantastischen Bücherbrief 501 [z. B. hier]. Jetzt liegt als Welterstveröffentlichung der vierte Band seiner Reihe vor. Gleichzeitig erschien am 16.10.2009 die DVD "Autumn of the Living Death". Mir gefällt vor allem die langsame Entwicklung und dass David Moody nach drei Romanen mit denselben Helden seine Handlungsträger ändert. Nicht, dass sich etwas an der Situation ändert, sondern andere Menschen, andere Überlebende, werden in den erzählerischen Mittelpunkt gerückt. Mit ihnen greift der Autor einen geänderten Handlungsstrang auf. Dieser verlangt etwas mehr vom Leser ab als die bisherigen Romane. Die vorhergehenden Romane bauten aufeinander auf, und jetzt besitzt man einen neuen Roman mit neuen Handlungsträgern und einer fortgeführten Handlungszeit.