Titel: Higanjima – Insel der Vampire Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Die Vampirwelle ist nun auch auf den asiatischen Raum übergeschwappt. Mit dem eigenwilligen Werk „Thirst“ machte Südkorea den Anfang. Nun folgt eine Vampir-Action-Version in Form einer Manga-Adaption.
Bei „Higanjima“ geht es gleich um eine ganze Vampirinsel. Dorthin verirrt sich Akira zusammen mit seinen Freunden, in der Hoffnung, dort seinen verschollenen Bruder zu finden. Kaum auf der Insel angekommen, geraten sie jedoch in die Fänge des Vampirfürsten Miyaki, dessen Plan es ist, durch ein Wundermittel unbesiegbar zu werden. Akira und seine Kumpane setzen alles daran, dies zu verhindern.
Mit diesem Film legt der südkoreanische Regisseur Tae-Gyun Kim, der eigentlich auf Dramen spezialisiert ist, einen rasanten, blutigen Vampir-Slasher vor. Er vermischt Schwertakrobatik mit Gore-Elementen und würzt das Ganze mit ein paar gelungenen Monstern, auch wenn eines davon dann doch etwas zu sehr an „Herr der Ringe“ erinnert. Nett ist hierbei der Vampirfürst. Sein bisexuelles Wesen kommt sehr gut zur Geltung. Teilweise wirkt er geradezu dekadent. Sein Charakter ist in dieser Hinsicht zwar nicht tiefgründig, doch gegenüber den übrigen Figuren am besten ausgearbeitet. Akira und seine Freunde wirken in dieser Hinsicht sehr oberflächlich. Sie geraten zwar immer wieder in moralische Konflikte, doch werden diese äußerst plakativ ausgeführt, so dass die Oberflächlichkeit erhalten bleibt. Dies wirkt sich allerdings nicht schwerwiegend auf den Film aus, da darin die Action im Vordergrund steht. Die Kämpfe und Verfolgungen sind konsequent umgesetzt. Trotzdem der Film in der Hauptsache aus Rennen, Schreien, Kämpfen und Blut besteht, wirken die fast zwei Stunden nicht eintönig, sondern liefern gelungene Unterhaltung. So kreiert Kim zwischendurch schöne, klassisch anmutende Bilder, welche die Produktion durchaus bereichern. Getragen wird der Film zudem von hervorragenden Kulissen, welche die düster-blutige Atmosphäre zusätzlich unterstreichen. Insgesamt also ein Vampirfilm, der Spaß macht.
Higanjima – Insel der Vampire - die Rezension von Jürgen Eglseer