Titel: Horror-Express - Das Grauen fährt 1. Klasse Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann Aliens im Zug! |
Außerirdische im Zug sind in Deutschland wegen der Bahnstreiks undenkbar. Aber auf der Transsibirischen Eisenbahn kann dies schon einmal passieren. So jedenfalls bei dem Trash-Meisterwerk "Horror-Express - Das Grauen fährt 1. Klasse".
Darin geht es um den englischen Forscher Alexander Saxton, der 1905 im Eis des Nordpols ein tiefgefrorenes Monster entdeckt - eine Mischung aus Mensch und Affe. Saxton möchte seinen Fund im Gepäckwagen des Transsibirien-Expresses nach Europa schicken. Doch dies ist eindeutig ein Fehler. Denn kaum an Bord, verschwindet das Monster aus seinem Käfig. Bizarre Morde verunsichern die Zuggäste. Gemeinsam mit dem Arzt Dr. Welles versucht Saxton, das Ungeheuer wieder einzufangen. Doch dies ist leichter gesagt als getan. Denn dabei handelt es sich um eine außerirdische Energie, die Menschen als seine Wirte benutzt, um dadurch weiteres Unheil zu stiften...
"Horror-Express" ist ein völlig debiler, zugleich aber überaus spannender und blutiger Horrorstreifen, bei dem jedoch vor allem eines nervt: das ständige Zugrattern als Geräuschkulisse. Dieses verursacht irgendwann einmal Kopfschmerzen. Wie es den damaligen Zuschauern im Kino erging, bleibt bis heute ein Geheimnis. Unabhängig davon macht diese Trash-Granate einfach Riesenspaß, besonders dann, wenn Telly Savalas in der Rolle eines trinkfreudigen Kosaken den Zug entführen möchte. Die Rechnung hat dieser allerdings ohne den Wirt gemacht. Kaum an Bord, werden er und seine Soldaten schon von dem Außerirdischen außer Gefecht gesetzt. Doch damit hat dies noch lange kein Ende. Aus den Kosaken werden Zombie-Kosaken, die nun willenlos durch den Zug marschieren.
Ein weiteres witziges Detail besteht darin, dass der Außerirdische den Menschen das Wissen aus den Augen saugt. Dies führt zum einem dazu, dass die Augen der jeweiligen Opfer völlig weiß werden, und zum anderen, dass die Gehirne glatten Gummibällen gleichen. Dabei möchte der Außerirdische doch nur nach Hause, wenn auch auf eine rabiatere Weise als zehn Jahre später E.T.
Aus diesem Grunde versucht er so viel Wissen wie möglich zu sammeln, um schließlich ein neues Raumschiff bauen zu können. Schade nur, dass ihm die Erdenbewohner diesen Spaß nicht gönnen.
"Horror-Express" ist immer wieder sehenswert und hat bei jedem neuen Ansehen die Lacher garantiert auf seiner Seite. Peter Cushing und Christopher Lee überzeugen als echte Engländer, die sich vor nichts fürchten und alles mit gelassener Ruhe analysieren. Der Film ist ohne jegliche Selbstironie, was so viel bedeutet wie, dass Regisseur Eugenio Martin sehr davon überzeugt war, einen knallharten Schocker zu kreieren. Dieser Aspekt lässt seinen Film heutzutage noch witziger erscheinen. Wer also mal wieder Lust hat auf einen Horror-Klassiker, der hat mit "Horror-Express" sein wahres Vergnügen.