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Reihe: John-Cleaver-Trilogie, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Ich will dich nicht töten ist der dritte Teil von Dan Wells’ Trilogie um einen höchst ungewöhnlichen Dämonenjäger. Das Buch ist ein morbider Fantasy-Thriller und zugleich ein Jugendbuch, angereichert mit reichlich Action und einer spannungsgeladenen Geschichte. Wir lernen John Cleaver kennen, den Sohn einer Leichenbestatterin - der Dan Wells’ Sinn für Humor übernimmt. Damit ist der Teenager, der Leichen lieber mag als lebende Menschen, gut bedient. Aber eigentlich besitzt er andere Probleme, als sich über Humor zu sorgen. Da ist das Mädchen Jenny Zellner, das Selbstmord begann, und das nimmt John mehr mit als alles andere, was ihm bislang geschah.
Wer die ersten zwei Bände von Dan Wells um den 16-jährigen John Cleaver mochte, wird auch den dritten Roman um die zwiespältige Hauptfigur lesenswert gut finden. Die Erzählung besitzt die gleiche Originalität wie die Vorgängerromane. Der seltsame Junge mit seinen alptraumhaften Fantasien übt einen eigenwilligen Reiz aus. Die Geschichte, der Held, beides unverwechselbar auf dem Jugendbuchsektor. Bislang habe ich beide Bücher positiv besprochen. Die Frage stellt sich nicht, ob das Buch schlechter ist als die Vorgänger. Die Frage, die sich die Leser beantworten müssen, ist: Ist der letzte Band noch besser? Geht das überhaupt? Es geht.
John Cleaver lebt in dem verschlafenen Städtchen Clayton, in dem seine Mutter und seine Tante als Leichenbestatter ihr Auskommen haben - und damit ein Einkommen, um im Leben durchzukommen. Das mörderische Treiben eines Dämons unterband John mit dem Tod desselbigen, dabei war er immer der Meinung, er sei kein Serienkiller. Doch gerade das lässt seine eigene dunkle Seite jubeln. Den jungen Soziopathen packte das Jagdfieber, und so suchte und fand er weitere dunkle Wesenheiten. Und John hat Blut geleckt, er will die nächsten Dämonen jagen und ins Jenseits befördern. Doch kommt alles anders als gedacht. Denn er liest von Jenny und weiteren Selbstmorden. Sollte hinter der Serie mehr stecken?
John ist auf der Suche nach einer Dämonin namens Niemand. Niemand kann sich aber in jeder beliebigen Menschengestalt verstecken. Dies fordert von John sein ganzes Wissen um Dämonen, das er sich bislang aneignen konnte. So wird der Junge zu einer Art Profiler. Die Erfolglosigkeit trifft aber nicht nur ihn. Auch Marci, seine neue Freundin, kommt nicht mit den Ermittlungen weiter. Die Tochter eines Polizisten versucht ihr Bestes, leider ebenfalls erfolglos. Immer wieder fehlt ihnen ein Hinweis um Niemand zu finden.