Titel: Iron Sky Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Handlung spielt im Jahr 2018, als es auf der Erde mal wieder drunter und drüber geht. Vor allem, weil eine amerikanische Präsidentin, deren Aussehen der erfolglosen Kandidatin Sarah Palin nachempfunden ist, unter dem Vorwand des Wahlkampfes eine neue Mondlandung durchführen lässt. Der einzige Grund ist jedoch die Suche nach Helium 3, dass die Energie der USA auf Jahrzehnte hinaus sichern könnte. Eines der Teammitglieder erkundet die nähere Umgebung des Landeplatzes und entdeckt ein Helium 3 vorkommen. Dabei handelt es sich um ein riesiges Bergwerk der auf dem Mond versteckt lebenden Nazis, die nach dem verlorenen Krieg hierhin flüchteten. Der Astronaut wird entdeckt und durch SS-Männer erschossen, ein weiterer Astronaut überlebt, nachdem die amerikanische Landefähre zerstört wurde. Der Überlebende Afroamerikaner James Washington wird von den Nazis gefangengenommen, in ihre Mondbasis gebracht und verhört. Washington erklärt dem Führer auf dem Mond, Wolfgang Kortzfleisch, die Mondlandung sei lediglich eine Werbeaktion für die Präsidentschaftswahl. Der Mond-Führer erklärt angesichts der möglichen Entdeckung, dass der Moment gekommen sei, die Erde für die Nazis zurückzuerobern. Wie üblich wird nichts weniger als die Weltherrschaft in Betracht gezogen. Bei einem weiteren Verhör finden die Nazis ein Handy bei James Washington. Natürlich hat dies mehr Rechenleistung als die Computer der Mondnazis. Das Handy wird in die Götterdämmerung eingebaut. Die Götterdämmerung ist ein riesiges Raumschiff, welches nun zum erstenmal aktiviert wird, jedoch ist die Akkuleistung des Handys zu gering. Ein Start ist dadurch unmöglich.
SS-Offizier und Führer-Nachfolger Klaus Adler und die Lehrerin Renate Richter sowie der inzwischen zum Albion-Neger mutierte Washington fliegen auf die Erde, um weiteren technischen Schnickschnack zu besorgen, die die Götterdämmerung zum Fliegen bringen soll.
Den Rest, inklusive dem abschliessenden Atomkrieg auf der Erde, sollte man sich im Kino ansehen. Die Vorstellung in Darmstadt war erfreulich günstig, denn mit nur 5 Euro lag der Preis weit unter den inzwischen üblichen Preisen. Der Film nimmt Bezug auf die Verschwörungstheorie, dass Deutschland während des Zweiten Weltkriegs sogenannte Reichsflugscheiben (UFO’s) entwickelten und von der Antarktis aus den Mond besiedelten. Neben dieser Theorie, die von manch einem ernsthaft in Betracht gezogen wird, spielt der Film sehr stark mit Klischees. Und das in jeder Art. Vor allem nimmt es die amerikanische Politik, deren Wirtschaftskriege im Irak und in Afghanistan mit der Rohstoffsicherung, auf den Arm. Gleichzeitig werden internationale Organisationen lächerlich gemacht und aufgezeigt, dass niemand an die Interessen der Menschen denkt, sondern sich machtgeile Personen in den Vordergrund drängen. Wer jedoch der Ansicht ist, der Film spielt den Moralapostel, der irrt, und zwar gewaltig. Gleichzeitig wundere ich mich als Zuschauer, dass es erlaubt war, das Hakenkreuz zu zeigen und öffentlich zu tragen. Normalerweise würde hier ein Aufschrei durch die Politiker gehen, Verherrlichung, Propaganda und ähnliches der Nazis. Das mag deshalb fehlen, weil die CDU-Regierung von Hessen Gelder für den Film locker machte. Das Budget lag übrigens bei knapp 8 Millionen Dollar und stellt damit manch einen teureren, aber schlechteren amerikanischen Film in den Schatten. Der Film wurde international durch Fans im Internet finanziert, aber auch mit Ideen zur Handlung versehen. Gedreht wurde international. In Deutschland spielte das Rhein-Main-Gebiet eine grosse Rolle mit Frankfurt, Rüsselsheim, Wiesbaden und anderen Orten.
Nachdem der Film angelaufen war, fanden sich überall inzwischen Filmbesprechungen. In diesen disqualifizieren sich gerade die „Rezensenten“ der grossen Medien. Da wird von Klamauk und Quatsch gesprochen und niemand sieht dort den grossen Spass, der dahinter steckt. Wer die anderen Filmbesprechungen derjenigen liest, die gerade diesen Film niedermachen, wird entdecken, welch Geistes Kind sie sind. Hauptsache amerikanische Filme werden von Ihnen hochgelobt, die weniger Handlung bieten als Iron Sky. So lesen sich die Besprechungen äusserst langweilig, ja fast so, als sei der sogenannte Kritiker gar nicht im Film gewesen und schreibt nur aus den Handzetteln ab mit einigen Abstechern zu Youtube. Sicher, der Film hätte besser sein können. Doch warum? Die Macher des Films und die Zuschauer hatten ihren Spass. Der Film ist ein Werk der hiesigen Gesellschaft, zeigt überspitzt deren Fehler auf und bringt mit Versatzstücken, die an Matrix, Mad Max, Star Wars, und andere erinnern und mit einem Teilstück von Charlie Chaplins Diktator sogar direkt die Nazi persifliert. Intelligente Menschen werden viele Anspielungen erkennen, viele Fans der Phantastik gleich noch einmal doppelt soviel.
Ob Iron Sky den Erwartungen der Zuschauer entsprechen wird, ist eine Frage, die ich nicht beantworten kann. Jedoch sollte diese Frage sollte sich jeder Zuschauer selbst beantworten. Meine Erwartungen wurden erfüllt und manchmal sogar übertroffen.