Phantastische Spiele: Gargon - Das Amulett der Macht Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
In dem Spiel gibt es sechs Farben mit jeweils 17 Karten (also 102 insgesamt). Es gibt Karten mit dem Wert 15 bis 1 und zwei Karten mit dem Wert Null von jeder Farbe. Der Witz ist, dass die Karten je nach Farbe auch eine entsprechende Rückseite haben. D. h. die Gegner wissen genau, wie viele Karten ein Spiele von jeder Farbe hat.
Zunächst erhalten die Spieler jedoch 10 Karten. Dann kommt der Startspieler raus, der nach jeder Runde wechselt. Dieser legt nun eine Kombination von bis zu drei Karten vor sich aus, wobei es nicht drei Karten der gleichen Farbe sein dürfen. D. h. es können auch zwei einer Farbe und eine weitere Karte einer anderen Farbe sein.
Die Spieler legen nun der Reihe nach Karten im selben Verhältnis, aber nicht zwingend in den selben Farben aus. Nur der letzte Spieler vor dem Geber muss eine Kombination aus Farben legen, die schon ausgelegt wurden. Geht das nicht, so muss er passen und kann bis zu drei Karten von einem der beiden Stapeln nachziehen. Diese Option steht allen Spielern bis auf den Startspieler jederzeit auch frei.
Haben alle Spieler ausgelegt, werden nun die Karten einer Farbe reihum abgehandelt. Hat nur ein Spieler eine bestimmte Farbe ausgelegt, erhält er die ausgelegte Karte, bzw. die beiden ausgelegten Karten. In jedem anderen Fall kommt es zum Kampf. Zunächst wird die höhere Karte (im Fall von zwei Karten) aufgedeckt und dann verglichen, welches die höhere Karte ist. Der Besitzer dieser Karte erhält diese, die kleinere Karte wird abgelegt. Es wird also nicht wie üblich bei Kartenspielen gestochen. Der Sieger bekommt nur seine Karte. Danach ziehen alle Spieler außer dem Sieger des Kampfes eine Karte von den beiden Stapeln in der Mitte nach. Dies ist ein ausgleichender Faktor im Spiel: Jemand der verliert erhält so einen Vorteil und die Möglichkeit, den nächsten Stich zu machen.
Der Witz an dem Spiel ist nur, dass die hohen Karten zwar stechen, aber die Karten umso mehr Punkte bei der Endabrechung bringen, umso mehr Amulette auf der Karte abgebildet sind. Die Null ist eine Sonderkarte: Sie verdoppelt die Punkt aller Karten einer Farbe. Gelingt es einem, beide Nullen zu bekommen, so wird die Punktzahl vervierfacht. Man sieht also worauf das Spiel hinaus läuft. Lege niedrige Karten, bluffe und hoffe, dass keiner die selbe Farbe legt.
Für die Endabrechnung ist nun nur noch wichtig zu wissen, dass es 10 Bonuspunkte jeweils für den Spieler mit den meisten Karten einer Farbe gibt. Sollte Gleichstand herrschen, bekommt jeder Spieler 5 Bonuspunkte.
Positiv hervorheben will ich insbesondere die sehr schöne Gestaltung der Karten. Diese sind ein Fest für jeden Fan des phantastischen Genres. Hierzu will ich Euer Augenmerk auf den Scan der Kartenmotive richten.
Selten habe ich ein Spiel kennen gelernt, das so unterschiedlich von der Spielerzahl her abläuft. Bei 3 Spielern ist das Spiel hochgradig taktisch. Man kann sogar Kombinationen legen, die ein oder beide Gegner nicht spielen können. Ist dies der Fall, so bringt man seine Karten ganz leicht nach Hause. Das Spiel dauert je nach Spieler zwischen 10 und 15 Runden und ist ein sehr abwechslungsreiches und taktisches Spiel. Spielt man hingegen mit 5 Spielern, so ist ein Spiel erstaunlich schnell herum. Teilweise reicht es gerade mal für 4 oder 5 Runden. Auch Taktik spielt kaum noch eine Rolle. Jetzt zählt nur noch das Glück.
Folglich muss ich auch meine Bewertung differenzieren:
Bei 3 Spielern 8 von 10 Punkten
Bei 4 Spielern 7 von 10 Punkten
Bei 5 Spielern 6 von 10 Punkten