| Munchkin Autor: Steve Jackson Grafiken: John Kovalic Spielerzahl: 2 - 6 (mit Erweiterung bis 8 Spieler - auch mehr, wenn es unbedingt sein muss) Verlag: Pegasus Games Kartenrollenspiel und Rollenspielparodie Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Das hat man sich immer gewünscht: Eine vereinfachte Variante eines Rollenspiels in ein Kartenspiel transformiert. Da geht es nicht darum, Rätsel zu lösen oder Geheimtüren zu öffnen - nein, es kommt nur darauf an Monster zu töten und als erster Stufe 10 zu erreichen. So quasi Doom als Kartenspiel.
Doch wäre es so einfach, dann wäre das Spiel öd und einfallslos und gerade das ist Munchkin nicht. Man kann durch Ausspielen einer Rassenkarte Elf, Mensch, Zwerg oder Halbling werden. Durch Ausspielen einer Klassenkarte kann man Krieger, Zauberer, Kleriker oder Dieb werden. Klar, dass bestimmte Gegenstände nur von bestimmten Rassen oder Klassen benutzt werden dürften. Aber genau diese Gegenstände braucht man, um sich gegen all die Gefahren zu wappnen. Ein Helm oder eine Rüstung helfen im Kampf ebenso wie ein Schwert oder ein Schild. Und irgend wie muss man sich gegen die Monster verteidigen, oder. Doch manchmal hilft alles nichts. Ein Stärke 10 Rechtsanwalt kann einen Ruckzuck mit Unterlassungsklagen überziehen, wenn man ihm nicht schnell genug den garaus macht. Aber gegen die "Laufende Nase" hilft, wie im richtigen Leben, nichts.
Die Karten teilen sich in zwei Kategorien auf: Raumkarten und Schatzkarten. Schatzkarten bringen, wie der Name schon sagt, Schätze. Meist sind dies Ausrüstungskarten oder Tränke. Aber es gibt auch Karten die einen eine Stufe aufsteigen lassen. Besonders aus dem Leben der Rollenspieler gegriffen: "Günstiger Rechenfehler - Du steigst eine Stufe auf." Auf dem Bild darunter sieht man: 2 + 2 = 22. Ebenfalls witzig: Sich auf unbekannte Regeln berufen. Die Raumkarten enthalten ebenfalls Schätze, aber auch Flüche, die ziemlich ekelhaft sein können und natürlich Monster, die bekämpft werden wollen.
Das Spiel läuft folgender Maßen ab: Der aktive Spieler deckt die erste Raumkarte auf. Ist dies ein Monster, dann muss es bekämpft werden. Jedes Monster hat einen Kampfwert zwischen 1 und 25. Dabei gilt als Faustregel: Je stärker ein Monster umso mehr Schätze gibt es im Falle eines Sieges und umso größere Nachteile bringen Niederlagen. Nun muss der Spieler versuchen, das Monster zu schlagen indem er seine Stufen nimmt und alle Bonis, die er durch Waffen und Ausrüstungsgegenstände erlangt hat, hinzuaddiert. Ist der Wert größer als der des Monsters ist der Kampf gewonnen. Allerdings können die anderen Mitspieler das Monster stärker oder den Spieler schwächer machen. Auch der aktive Spieler selbst kann den Kampf zu seinen Gunsten beeinflussen und er kann andere Spieler bitten, ihm beizustehen. Doch dafür muss er verhandeln, wie die Schatzkarten im Fall eines Siegs aufgeteilt werden. Gewinnt der Spieler nun den Kampf, so steigt er eine Stufe auf. Verliert er, muss er würfeln, ob ihm die Fluch gelingt. Scheitert er, kann dies üble Folgen haben. Man kann Ausrüstungsgegenstände und/oder eine oder mehrere Stufen verlieren. Ja, es ist sogar möglich, dass man stirbt, was aber, wie bei einem richtigen Rollenspiel, nicht so schlimm ist. Das Ganze läuft so lange weiter, bis ein Spieler die 10. Stufe erreicht hat. Aber das ist alles andere als leicht.
Fazit: Munchkin ist ein gelungenes Spielt, das sehr kurzweilig ist. Nicht der Sieg sondern der Spielspass zählt hier. Dazu tragen auch die besonders witzigen Illustrationen bei.
10 von 10 Punkten.
Erweiterung: Munchkin 2
Erweiterung: Munchkin beisst
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