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Titel: Kick-Ass 2
Eine Besprechung / Rezension von Sonja Buddensiek |
"Die Leine ist gerissen - wir sind getrennt! Wir sind getrennt!" - "Halt dich irgendwo fest!"
STORY
Die brillante Bio-Medizinerin Dr. Ryan Stone geht auf ihre erste Weltraum-Mission. An ihrer Seite ist der Astronaut Matt Kowalski, ein Veteran auf seinem letzten Trip ins All vor dem Ruhestand. Doch ein Routineausflug der beiden Astronauten außerhalb der Raumkapsel endet im Desaster. Das Shuttle wird zerstört, Ryan und Matt befinden sich plötzlich ganz alleine in den dunklen Tiefen des Weltraums - um sie herum nur Stille. Die Raumfahrer haben jeglichen Kontakt zur Erde verloren und es gibt keine Aussicht auf eine Rettung, während nur ein Verbindungsband verhindert, dass sich die beiden auch noch verlieren...
MEINE MEINUNG
"Du kannst mir nicht mehr vorschreiben, was ich machen soll. Ich weiß jetzt, wer ich bin, okay?" - "Ach ja? Und der wäre?" - "Der Motherfucker!"
STORY
Für "Kick-Ass" Dave und "Hit-Girl" Mindy stehen die schulischen Abschlussprüfungen bevor, und das, obwohl sie sich gerade erst zu einem erfolgreichen Superhelden-Paar zusammengeschlossen haben und mit ganz anderen Dingen beschäftigt sind als Schule und Lernen. Als sich Mindy eines Nachts nach draußen schleichen will, um wieder in die Rolle des Hit-Girl zu schlüpfen, wird sie erwischt und trifft daraufhin die Entscheidung, fortan keine Verbrechen mehr bekämpfen zu wollen. Kick-Ass muss sich auf die Suche nach neuen Partnern begeben und wird in der Amateur-Helden-Gruppierung "Justice Forever" unter der Leitung von Colonel Stars and Stripes fündig...
MEINE MEINUNG
Als die Comic-Verfilmung "Kick-Ass" 2010 in die Kinos kam, war eines schnell klar: Dieser Film ist ganz anders als die sonstigen Superhelden-Streifen. Schräger, abgefahrener, blutiger. Genauso verhält es sich auch mit "Kick-Ass 2", der überraschenden Fortsetzung, schließlich hatte Teil 1 einen Großteil des Gewinnes nur durch DVD-Verkäufe eingenommen. Mindestens genauso durchgeknallt und Schimpfwort-lastig ist nun jedenfalls aber auch der Nachfolger - allerdings muss man sich die Frage stellen, ob dieser wirklich nötig gewesen wäre, denn genau eines ist er nicht: Witzig...
Aaron Taylor-Johnson verkörpert Kick-Ass alias Dave Lizewski erneut glaubhaft und niedlich - er ist einfach ein Sympathieträger, dem man sowohl Stärken als auch Schwächen abkauft. Wo er im 1. Teil an einigen Stellen noch ein deutliches Weichei war, hat er nun echten Mut entwickelt, bleibt seinen ihn so menschlich machenden Schwächen jedoch trotzdem treu. Hit-Girl oder, wie sie eigentlich heißt, Mindy Macready, versucht sich an einer Änderung ihres Ichs, denn ihr Vormund Marcus sieht es als Polizist nicht gern, wenn sie auf den Straßen New Yorks Männer verdrischt. Dass Hit-Girl aber nun mal Hit-Girl ist, wird jedoch schnell klar, und so bleibt sie wer sie von ihrem Vater gelehrt wurde zu sein. Hervorragend verkörpert wird sie auch dieses Mal wieder von Chloë Grace Moretz, die sowohl kindliche Unschuld wie auch kriegerische Stärke toll darbringen kann.
Urkomisch und total abgedreht ist dieses Mal ebenfalls wieder Christopher Mintz-Plasse, der nicht nur einen genialen Namen besitzt, sondern der den Chris D'Amico auch noch absolut authentisch spielt. Dieser hat sich vom Superhelden Red Mist in den Schurken Motherfucker verwandelt - er hält auch dieses Image allerdings äußerst schlecht aufrecht, was sehr komisch zu beobachten ist. Ansonsten wartet der Film mit einer Vielzahl an neuen Charakteren auf: Da ist Donald Faison als Dr. Gravity, Jim Carrey als ehemaliger Mafia-Boss und nun Schimpfwort-hassender Colonel Stars and Stripes oder auch Lindy Booth als neuer Love Interest und Night Bitch - die verschiedenen Charaktere machen den Film zu einem wahren Spektakel.
Genau das ist aber auch sein Problem: Denn zunehmend hat man, besonders in der Mitte, das Gefühl, dass Kick-Ass selbst zum Nebendarsteller degradiert wird. Zwar kommt er in den meisten Szenen vor, dennoch nimmt die gegründete Superhelden-Gruppe "Justice Forever" einen höheren Stellenwert ein und vertreibt ihn oftmals von seinem Platz als Protagonist. Außerdem gibt es viele, viele, viele Szenen, in denen The Motherfucker mit seiner eigenen Truppe umherzieht und Leute tötet, wobei Mother Russia als durchgeknallte Mörder-Braut zwar ziemlich cool ist, das Ganze aber auch äußerst absurd wird. Außerdem sorgt sie für die meisten Leichen, und irgendwann ist genau das auch nicht mehr lustig - denn Unschuldige sterben hier am laufenden Band. Die höhere FSK von 18 ist also definitiv gerechtfertigt, Blut spritzt in rauen Mengen - aber so richtig unterhaltsam ist das nicht.
Das Problem des Streifens ist vorrangig eben, dass er irgendwie keinen rechten Spaß macht. Sicherlich, es gibt einige wirklich komische Szenen, bei denen man auch gut lachen kann - ansonsten ist hier aber definitiv der Witz verloren gegangen, der einem bei Teil 1 die Lachtränen in die Augen getrieben hat. Stattdessen wird hier mehrmals auf die melodramatische Schiene aufgesprungen: So sterben nicht nur wie schon erwähnt viele Unbeteiligte, auch Verwandte und Freunde der Figuren müssen oftmals dran glauben, was das Gesamtbild erheblich nach unten zieht. Dafür ist immerhin die Action wie auch im Vorgänger grandios gelungen, und es ist besonders klasse, Hit-Girl bei ihren Combos zuzusehen, während Kick-Ass wie immer mehr oder weniger verdroschen wird. Nur ist zu viel eben zu viel.
FAZIT
"Kick-Ass 2" verpasst leider ziemlich arg die "Witzig"-Schiene und rutscht stattdessen ein paar Mal zu oft auf die mit der Aufschrift "geschmacklos" ab - so sterben viele, viele Personen, was einen als Zuschauer irgendwann etwas betroffen macht. Das Ganze ist einfach eher wenig unterhaltend und überzeugt nur in den Action-Szenen richtig. Ich hatte mir hier etwas anderes vorgestellt und vergebe so leider nur enttäuschte 3 Punkte.