Titel: Kill Whitey Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Handlung des Buches kann man eigentlich in wenigen Sätzen zusammenfassen. Sie ist sehr geradlinig und einfach ausgerichtet.
Larry Gibson, Packer in einer Firma, Sammler von DVD und CD, und seine Arbeitskollegen suchen in ihrer Freizeit nach Abwechslung. Die finden sie im Strip-Club ODESSA. Die Attraktion stellt die Stripperin Sondra dar. Larry Gibson verliebt sich in die Frau, wohl wissend, dass eine Liebe nicht einfach zu bewältigen ist. Stripperinnen verlieben sich nicht unbedingt in ihre Klientel. Aber Larry verfällt Sondra. Er kann an nichts anderes mehr denken. Letztlich bekommt er seine Sondra, allerdings schwanger, aber das stört erst einmal nicht. Störend empfunden wird die Flucht vor ihrem Zuhälter Whitey Putin. Eines Tages wird Larry auf dem Parkplatz von einer verängstigten Frau angesprochen die sich als Sondra herausstellt. Ihre Schwangerschaft missfällt ihrem Boss. Schwanger kann Sondra nichts verdienen. Darum will er, dass seine beste Tänzerin einer Abtreibung zustimmt. Und so werden aus Larry und Sondra plötzlich Gejagte. Auf der Strecke bleiben Larrys Arbeitskollegen. Wenig später ist nicht nur die russische Mafia, sondern auch die Polizei hinter den zweieinhalb Personen her. Whitey Putin stellt jedoch das größere Problem dar, denn er ist einfach nicht gewillt zu sterben. Egal, was Larry und Sondra anstellen.
Kill Whitey ist kein schlechtes Buch. Allerdings entspricht dieser Roman erst in der zweiten Hälfte dem, was man bislang von Brian Keene gewohnt ist. Die Geschichte ist auf Action ausgerichtet. Wenn man sich erst einmal eingelesen hat, die Klischees als solche akzeptiert, dann ist das Buch mehr als nur kurzweilig. Nicht berauschend ist zu lesen, dass die arme Stripperin vom Vater missbraucht und später unfreiwillig zur Nutte gemacht wurde. Das Buch ist für den ein oder anderen Leser bestimmt eine Leseerfahrung, die es mit weiteren Romanen zu intensivieren gilt. Das übernatürliche Element, auf das man bei Brian Keene wartet, offenbart sich erst spät, dafür um so phantastischer. Schließlich muss es einen Grund geben, warum sich Whitey Putin nicht von den Lebenden zu den Toten befördern lassen will.
Der Autor schreibt und schreibt, und es ist erstaunlich, wie schnell. Brian Keene hebt sich immer noch deutlich von anderen Autoren ab und bietet mehr als seine schriftstellerischen Mitbewerber. Inzwischen nimmt er sich mehr Zeit für seine Erzählungen, indem er ihnen mehr Handlung angedeihen lässt. Die Personen wirken noch lebensechter - oder auch glaubwürdiger, wenn man diesen Begriff eher mag. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten wird aus der Erzählung wieder ein schneller und gnadenlos guter Erzählstrang, der den Leser zu fesseln vermag.