Titel: Koma Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Ein unheimlicher Nierenräuber treibt in Hongkong sein Unwesen. Als Ching bei einer Hochzeitsfeier in einem Hotel auf eine Frau trifft, die nackt über den Flur kriecht, beginnt für sie ein plötzlicher Alptraum. Freunde versuchen ihr einzureden, dass sie nicht mehr zwischen Realität und Vorstellung unterscheiden kann. Bald ist Ching selbst nicht mehr so sicher, ob all die bizarren Zwischenfälle Trugbilder oder doch wahr sind...
Mit dem Horror-Thriller „Koma“ gelang dem Hongkong-Kino nach „Inner Senses“ ein weiterer Geniestreich in Sachen Genrefilm. Wie ein Labyrinth des Grauens entwickelt sich die geradezu abartige Geschichte, um eine Art Phantom von Hongkong, das jungen Frauen bei vollem Bewusstsein die Nieren herausnimmt. Der Zuschauer wird bei dieser Geisterbahnfahrt hervorragend an der Nase herumgeführt und wird nach der Pointe überaus verkrampft zurückgelassen.
Die Charaktere wirken sehr überzeugend, was nicht zuletzt an der sehr guten Arbeit der beiden Hauptdarstellerinnen Lee Sinje und Karena Lam liegt. Beide Schauspielerinnen sind Genrefans bestens bekannt. Lee Sinje spielte in dem thailändischen Film „The Eye“ eine blinde Frau, welche die Augen einer toten implantiert bekommt, was zu der unheimlichen Nebenwirkung führt, dass sie von nun an Geister sieht. Karena Lam spielte in „Inner Senses“ eine psychisch gestörte Frau, die unglücklicherweise in eine Spukwohnung einzieht.
„Koma“ erinnert insgesamt an die bizarren Thriller Brian de Palmas aus dem Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre, kopiert diese aber nicht. Regisseur Lo Chi-Leung findet seinen eigenen Stil, manchmal rasant, manchmal grotesk, manchmal unterlegt mit schwarzem Humor.
Die bei e-m-s erschienene DVD hat das Tonformat DTS und DD 5.1 für die deutsche sowie DD 5.1 für die kantonesische Fassung. Das Bildformat ist Widescreen 1,85:1 (anamorph). Als Extras gibt es ein Making of, ein Musikvideo, den Originaltrailer sowie eine Trailershow.