Serie/Reihe: Mardock Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Balot hätte eigentlich mit der Explosion der Autobombe sterben müssen. Ihr Leben verdankt sie nur den beiden "freischaffenden" Rechtsantwälten Å’ufcoque Penteano und Doc Easter, die ihren psychopathischen Ex-Boss drankriegen wollen. Beweismaterial haben sie nun genug bekommen und auch eine Zeugin, sofern Balot bereit ist, einem der mächtigsten Gangsterbosse von Mardock, einem wahren Moloch von einer Stadt, die Stirn zu bieten. Dieser ist jedoch nicht willens abzuwarten, wie Balot sich entscheiden wird, sondern setzt alles daran, den unliebsamen Zeugen umzubringen. Zwei Dinge erschweren ihm dies allerdings ungemein: Zum einen Å’ufcoque Penteano, ein Gestaltwandler, der für gewöhnlich als Maus auftritt, und Balot selbst, die nach der Transplantation ihres Hautgewebes über völlig neue Fähigkeiten verfügt.
Wie soll man sich einen japanischen SF-Roman aus dem 21. Jahrhundert vorstellen? Wie eine Manga in Buchform? Wahrscheinlich, doch wollen wir mal testen, ob dies zutrifft. Der Roman ist recht flott geschrieben. Nach zwei, drei Tagen ist der geübte Leser durch. Die Geschichte ist recht einfach und folgt dem klassischen Kronzeugen-Plot. Dies ist wahrlich nichts Neues und To Ubukata hätte gerne ein bisschen mehr bieten können. Hinzu kommt, dass, ehe die Geschichte richtig beginnt, das Ganze in einem Cliffhanger endet und der Leser nun bis nächstes Jahr warten muss, bis der Verlag die Fortsetzung herausbringt. Wenn man aber Mangas kennt, dann findet man schon einiges Vertraute: Heldinnen in engen, spärlichen Klamotten, Protagonisten am Rande des Wahnsinns und natürlich den fiesen Schurken. Tatsächlich ist der Roman eine Romanform eines japanischen Comics.
Doch leider funktioniert dies nicht so richtig. Ein Comic oder Manga wirkt mit Bild und Text. Ein Buch kann nur auf die zweite Möglichkeit zurückgreifen und auch wenn die Story für ein Comic geeignet gewesen wäre, reicht es für einen Roman nicht ganz, denn für einen solchen ist die Geschichte zu einfach gestrickt. Dem geübten Leser fehlt die Vielschichtigkeit und literarische Tiefe. Zu vieles hat der SF-Kenner schon in anderen Büchern gelesen, um sich von der Story in den Bann ziehen zu lassen.
Andererseits ist To Ubukatas Roman der Auftakt zu einer Trilogie, die in Japan ein Riesen-Bestseller geworden ist. Scheinbar hat diese Geschichte, die sich der Mangakultur bedient, genau der Nerv der jungen Generation getroffen. Deshalb sei der Roman sowohl den Freunden der Mangas empfohlen als auch jüngeren SF-Lesern, die noch nicht zu tief in die Weiten der SF eingestiegen sind. Den Lesern aber, die von Science Fiction neue, anspruchsvolle Unterhaltung erwarten, sei vom Lesen dieses Buchs abgeraten. Außerdem sollte man wegen des Cliffhanger mit dem Kauf dieses Romans warten, bis die Fortsetzung erschienen ist.
7 von 10 Punkten.
Wie soll man sich einen japanischen SF-Roman aus dem 21. Jahrhundert vorstellen? Wie eine Manga in Buchform? Wahrscheinlich, doch wollen wir mal testen, ob dies zutrifft. Der Roman ist recht flott geschrieben. Nach zwei, drei Tagen ist der geübte Leser durch. Die Geschichte ist recht einfach und folgt dem klassischen Kronzeugen-Plot. Dies ist wahrlich nichts Neues und To Ubukata hätte gerne ein bisschen mehr bieten können. Hinzu kommt, dass, ehe die Geschichte richtig beginnt, das Ganze in einem Cliffhanger endet und der Leser nun bis nächstes Jahr warten muss, bis der Verlag die Fortsetzung herausbringt. Wenn man aber Mangas kennt, dann findet man schon einiges Vertraute: Heldinnen in engen, spärlichen Klamotten, Protagonisten am Rande des Wahnsinns und natürlich den fiesen Schurken. Tatsächlich ist der Roman eine Romanform eines japanischen Comics.
Doch leider funktioniert dies nicht so richtig. Ein Comic oder Manga wirkt mit Bild und Text. Ein Buch kann nur auf die zweite Möglichkeit zurückgreifen und auch wenn die Story für ein Comic geeignet gewesen wäre, reicht es für einen Roman nicht ganz, denn für einen solchen ist die Geschichte zu einfach gestrickt. Dem geübten Leser fehlt die Vielschichtigkeit und literarische Tiefe. Zu vieles hat der SF-Kenner schon in anderen Büchern gelesen, um sich von der Story in den Bann ziehen zu lassen.
Andererseits ist To Ubukatas Roman der Auftakt zu einer Trilogie, die in Japan ein Riesen-Bestseller geworden ist. Scheinbar hat diese Geschichte, die sich der Mangakultur bedient, genau der Nerv der jungen Generation getroffen. Deshalb sei der Roman sowohl den Freunden der Mangas empfohlen als auch jüngeren SF-Lesern, die noch nicht zu tief in die Weiten der SF eingestiegen sind. Den Lesern aber, die von Science Fiction neue, anspruchsvolle Unterhaltung erwarten, sei vom Lesen dieses Buchs abgeraten. Außerdem sollte man wegen des Cliffhanger mit dem Kauf dieses Romans warten, bis die Fortsetzung erschienen ist.
7 von 10 Punkten.