Reihe: Heyne Hardcore Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus
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Der überarbeitete Roman The Nightrunners plus 6 Kurzgeschichten aus dem Zyklus Der Gott der Klinge. Mit einem Vorwort von Dean Koontz
Mit diesem Buch hatte Joe R. Lansdale Pech. Keiner wollte es kaufen.
Das war unser Glück! Denn Lansdale saß da auf einem Haufen Dynamit und ärgerte sich. Er wusste, dass er etwas außergewöhnliches geschaffen hatte. Um seine Ideen trotzdem der Welt zugänglich zu machen, verarbeitete er Teile des Romans in Kurzgeschichten. Außergewöhnlich guten Kurzgeschichten, die nicht nur starr das wiederkäuten, was im Roman zu einer unvergleichlichen Einheit verschmolz, sondern weitere Facetten des Gesamtkunstwerkes herausarbeiteten. Dies ist eines der besten Bücher, das ich die letzten Jahre gelesen habe, und das liegt sowohl an dem Roman, als auch an den Kurzgeschichten!
Nightrunners (ursprünglicher Titel: The Night of the Demons)
Mitternacht. Schwarz wie das Herz Satans.
In einem schwarzen 66er Chevy kamen sie aus der Dunkelheit. Der Wagen verschlang den Highway 59 North wie saftige, graue Sahnebonbons. Dort draußen, im Dunkel der Nacht, wirkte der einsame Wagen wie eine Zeitmaschine aus einer unheilvollen Zukunft. Wie goldene Skalpelle zerteilten die Scheinwerfer den zarten Schoß der Nacht, drangen vor bis in die Eingeweide, die gleich wieder verheilten. Der aufgemotzte Motor schnurrte wie ein Uhrwerk und röhrte voll sadistischer Lust.
Es ist die Sprachgewalt, die einen sogleich in seinen Bann zieht. Die Metaphern. Wenn der Chevy wie ein Hai durch die Finsternis gleitet, dann weiß man, dass er auf Beute lauert.
Wenn Leute diesen Wagen sehen, dann erschaudern sie, bekreuzigen sie sich. Einige sterben (dieser Aspekt hat den Autor zu einer hervorragenden Kurzgeschichte inspiriert!). Ein Schwarzer sagt den Cops: „Sie können ruhig denken, ich wär nicht ganz dicht, aber das in dem Wagen waren keine menschlichen Wesen. Das waren Ausgeburten der Hölle. Das konnte ich spüren, ganz deutlich. Ausgeburten der Hölle.“
Lansdale hat in seinem Vorwort gesagt, dass Nightrunners keine klaren übersinnlichen Elemente enthält, aber jede Menge Möglichkeiten. Natürlich könnten in diesem unheimlichen Wagen auch ganz normale, durchgeknallte Kids gesessen haben. Vollgepumpt mit Drogen und Gewalt. Natürlich könnte sich Brian nur einbilden, dass sein toter Kumpel Clyde sich in seinem Kopf eingenistet hat, und dass sie alle ihr verpfuschtes Leben dem Gott der Klinge verschrieben haben.
Aber, verdammt, ich habe keinen Augenblick daran gezweifelt, dass hier das absolut Böse am Werk ist!
Clyde und Brian lernen sich in der Schule kennen. Sie prügeln sich. Der Direktor greift ein, und dann prügeln sie ihm gemeinsam die Scheiße aus dem Leib.
Die beiden kommen mit Bewährung davon, und Brian geht bei Clyde in die Lehre. In einem alten, verlassenen Haus hat sich die Bande eingenistet. Da sind noch Stone und Loony, zwei Penner, die sich das Hirn weggedröhnt haben. Fußvolk.
Es gibt auch ein paar Mädchen da, die sie auf den Strich schicken und regelmäßig durchvögeln, und nach Gebrauch entsorgen. Der Keller steht unter Wasser, und dort verschwinden auch Leichen. Klar, das stinkt, aber das tut das Haus ohnehin. Das ist ein Ort, an dem der Wahnsinn gedeiht!
... es schien, als weigerte sich das Licht, in den Keller zu dringen – weil es sich ebenfalls fürchtete.
Aber das Grauen beschränkt sich nicht nur auf den Keller: Clyde führte Brian durch Zimmer, die nach Pisse, Scheiße Sex und Kot stanken, durch leere Zimmer, in denen es so kalt und dunkel war, wie im Herzen eines versteinerten Gottes.,
Die vier Jungs (Ausgeburten der Hölle?) betreiben nun ein neues Hobby. Sie vergewaltigen Frauen. Wobei sie diesen anschließend die Kehle durchschneiden. Die Zeitungen schreiben von dem Ripper, brauchen aber ein Weilchen, bis sie hinter den Gräueltaten mehrere Täter vermuten.
Das letzte Opfer des Rippers ist eine Lehrerin.
Die oder ‚ne andere, was spielt das für eine Rolle?, sagte Loony. „Ich fand sie gar nicht übel.“
„Ich habe meine Gründe“, sagte Clyde. „Ich steh mehr auf die Lehrerin. Außerdem war sie irgendwann mal nett zu mir, das habe ich nicht vergessen.“
Loony lachte. „Sie war nett zu dir, darum willst du sie ficken und ihr anschließend die Kehle durchschneiden. Man, das gefällt mir.“
Die Vergewaltigung gelingt, aber bevor sie die Frau töten können, greift ein Nachbar ein, der sauer ist, dass seien Frau ihn mit dem Pudel rausgeschickt hat, und er den Kampf im Fernsehen nicht mitverfolgen kann ... Ausgerechnet der Anführer der Band wird (wegen der Dämlichkeit des Fußvolkes, natürlich) geschnappt.
Die Lehrerin steckt das alles nicht si gut weg, sie hat voll die Depris und wahrscheinlich (ja klar, Mr. Lansdale, keine klaren übersinnlichen Elemente) Visionen. So träumt sie voller Genugtuung, wie sich ihr Vergewaltiger in seiner Zelle erhängt.
Im Gefängnis lernt Clyde den Gott der Klinge kennen.
Der Gott der Klinge war groß und schwarz, in seinen Augen glühte das Licht explodierter Sterne, und sein Gebiss bestand aus 32 silbernen, auf Hochglanz polierten Krawattennadeln. Er trug einen Zylinder, an dessen Hutband verchromte Rasierklingen blinkten. Sein Mantel und seine Hose (auch das wusste Brian, ohne dass ihm klar war, woher) war aus dem gehäuteten Fleisch eines Aztekenkriegers angefertigt. Aus den Hosentaschen ragten, wie Süßigkeiten, abgehackte, blutige Finger. Von der Westentasche – ein blutiger Schlitz, aus dem mal ein Menschenauge geblickt hatte – hing eine lange Schnur aus Gedärmen, an der eine riesige Taschenuhr baumelte, die Uhr des Schattenreichs (das wusste Brian ebenfalls, ohne es ganz zu begreifen). Als Schuhe trug der Dämon (auch das wusste Brian unerklärlicherweise) die zerfetzten Köpfe guillotinieren Franzosen. Relikte einer längst vergessenen Revolution. Seine Pferdefüße passten wunderbar in die toten Münder, und die Köpfe gaben bei jedem Schritt ein Geräusch von sich, als würde jemand mit einem schweren Medizinball über einen Holzboden dribbeln.
Und anstelle der Fingernägel hatte der Dämon Rasiermesserklingen. Er rieb sie beim Gehen aneinander, sodasss es klapperte und Funken sprühten.
Das ist doch mal ein Dämon, oder? Er verspricht Cl yde ganz verrückte Sachen, allerdings muss er erst sterben, um sie zu genießen. Ein Opfer, das der Inhaftierte gerne bringt.
Nun darf er erst als Handpüppchen des Gottes zu Brian sprechen und ihm seine Pläne darlegen. Er will in dessen Kopf einziehen, und gemeinsam werden sie dann diese verdammte Lehrerin abschlachten, so wie es sich gehört!
Die Jungs setzten sich in ihren schwarzen Chevy, und ... ja, das könnt Ihr Euch denken. Oder auch nicht. Macht Euch auf einen Roadtrip der besonderen Art gefasst!
Warum Lansdale behauptet, der Roman verfüge über keine klaren übersinnlichen Elemente, weiß ich nicht. Für mich ist das sehr klar – und es hebt diesen Roman weit über das hinaus, was eine simpler Slasher-Story, wie z. B. Akt der Liebe (sehr gut, aber nicht herausragend), bieten könnte. Vielleicht, weil der Autor mittlerweile vorzugsweise Krimis schreibt. Nightrunners wurde in Deutschland dann ja auch zuerst im Rowolth Verlag als Thriller veröffentlicht, und wer genau hinschaut, sieht auch auf der Rasierklinge des Heyne Buches dieses Wort eingearbeitet.
Horror = Böse; Thriller = Gut!
Aber egal, wenn Ihr das Buch als einen Thriller lesen wollt, dann tut das. In meinen Augen ist dies ein ausgesprochen genialer Horrorroman!
Der Gott der Klinge (aus: The Lords of the Razor)
Ein Antiquitätenhändler durchsucht ein altes Haus nach wertvollen Möbeln. Er beginnt mit dem Keller, der unter War steht. Dunkle Dinge treiben da im Wasser. Es stinkt, Ratten sind auch da, große Ratten. Ja, es ist der Keller des Hauses, in dem Clyde und seien Jungs sich herumtrieben – und da ist dann plötzlich ein Junge, der seltsames Zeug redet, vom Gott der Klinge, und dass er nicht tun will, was er tun muss. Dass er hofft, dass es regnet und der Mond nicht rauskommt, denn...
Kurz, aber nicht schmerzlos kommt diese Geschichte daher, in der der Gott der Klinge auf keinen Fall auf Einbildung zurückgeht, wohl aber auf Wahnsinn.
Ich kenne etliche Horrorautoren, die vergeblich versuchen, das absolut Böse greifbar zu machen. Lansdale ist einer der wenigen, denen es gelingt! Okay, wie es so schön war, hier Lansdales zweite Beschreibung des Dämons:
Erst war da nur ein dampfender Schatte, und dann stand er plötzlich vor mir. Groß und schwarz ... kein Farbiger ... sondern schwarz wie Lavagestein. Seien Augen waren wie die Splitter einer Windschutzscheibe, seien Zähne wie polierte Anstecknadeln. Er trug einen Zylinder mit einem glitzernden band aus verchromten Rasierklingen. Sein Mantel und seien Hose schienen aus menschlichem Gewebe zu sein, und aus seinen Manteltaschen ragten wie Süßigkeiten mehrere abgenagte Finger. Von seiner Hosentasche hin aus einer Schnur aus Gedärmen eine riesige Taschenuhr. Sie baumelte bein Gehen zwischen seinen Beinen. Und wissen Sie, was dieses komische Geräusch machte? Seine Schuhe. Er hatte unglaublich winzige Füße, die genau in die Münder der menschlichen Schädel passten. Einer davon war ein Frauenkopf, und beim Gehen schleifte sein langes schwarzes Haar hinter ihm her.
Nicht aus Detroit
Draußen war es kalt, es regnete und stürmte. Der Wind rüttelte an der Hütte und schnitt wie Rasierklingen durch Fenster und Tür und durch die Risse in der Wand. Aber das machte den beiden nichts aus. Sie hockten jeder mit einer Decke über den Knien in ihren knarzenden Schaukelstühlen vorm heruntergebrannten Kamin, wo es warm war.
... und wieder ist der Anfang der Geschichte reine Poesie! Die beiden alten Leutchen sitzen da und reden über den Tod. Sie will zuerst sterben, weil sie sich ein leben ohne ihn nicht vorstellen kann. Und sie fragt sich, ob sie den Tod wird sehen können, wenn er kommt. Ihr Großmutter hat es. Eine schwarze Kutsche und ein dreimaliges Knallen mit der Peitsche, und ihr Vater war tot.
Auch in dieser Nacht kommt der Tod, diesmal in einem schwarzen Wagen, der eine seltsame Form hat. Der Fahrer hupt dreimal, und ihr Wunsch wird erfüllt.
Nun kann er es sich aber auch nicht vorstellen, ohne sie zu leben, und jagt dem Tod hinterher, um ihm seine Beute zu entreißen...
Autos werden in Detroit gefertigt, doch der schwarze 66er Chevy aus Nightrunners wird ständig so beschrieben, als sei er ein Gefährt der Hölle. Die böse Version von Christine, sozusagen.
Hier spielt das Auto nicht die Hauptrolle, sondern die klassische Frage, ob man dem Tod austricksen kann ... eine tolle Geschichte, lyrisch, poetisch und mit einem schmalzigen Ende. Ich liebe sie!
König der Schatten (aus: The Lords of the Razor)
Leroy ist eigentlich ein Niemand. Alle hacken auf ihm rum. Deswegen ist er nicht sehr erfreut, dass die Familie Zuwachs bekommen soll. Aber Draigton ist noch kleiner und Schwächer als er, und er quält sich mit Beinschienen durchs Leben.
Endlich hat Leroy jemanden, den er herumschubsen kann. Das fällt ihm leicht, weil der auch ein privates Schicksal verarbeiten muss: Sein Vater hat seine Mutter und dann sich selbst mit einem Rasiermesser gewaltsam um die Ecke gebracht.
Das ganze Ausmaß dieser Bluttat wird deutlich, als eine Psychologe den Jungen in das Haus bringt, damit er das Trauma verarbeiten kann...
... das Rasiermesser, mit dem der Vater um sich schnitt, ist verschwunden. Draigton findet es, und auch ein Tagebuch, in dem der Vater von elf Dimensionen schreibt, die man mit der richtigen Klinge aufschneiden kann, um hineinzugelangen. Das Rasiermesser hat einen Elfenbeingriff und ist mit seltsamen Symbolen bedeckt, angeblich hat sich damit auch schon Jack the Ripper betätigt, der ein Barbier, aber auch ein Eingeweihter war. Der Herr über diese Dimensionen ist ein alter Bekannter von uns, der Gott der Klinge, und natürlich widmet ihm Draigton fortan sein Leben!
Diese sehr aufwühlende Geschichte bringt ein paar neue, faszinierende Einzelheiten über den dunklen Gott zutage. Klasse, einfach nur klasse!
Das zottelige Haus
Schon in Nightrunners wird das Haus als dunkel und böse (sehr böse) beschreiben. Dieses Thema wird in Der Gott der Klinge hervorragend aufgegriffen. Auch hier beschäftigt sich Lansdale mit dem Haus, na ja, einem anderen haus. Einem Haus, das auch böse ist, aber diesmal eindeutig vampirische Tendenzen auslebt.
Plötzlich ist es da, über Nacht, auf einem unbebauten Grundstück. Und schon geht es mit der Nachbarschaft bergab. Dächer werden undicht, Farbe verbleicht. Obwohl die meist alten Bewohner versuchen, ihre Häuser in Schuss zu halten, verfallen sie zusehends.
Dass das nicht mir rechten Dingen zugeht, ist ihnen irgendwie klar. Genauso, wer dafür verantwortlich ist. Deshalb beschließen Sie, das böse Haus niederzubrennen...
Die absolut bedrohliche Atmosphäre des Hauses in den beiden vorangegangenen Geschichten basiert wohl darauf, dass sie nicht wirklich greifbar ist. Hier wird das Haus als Vampir beschrieben. Das macht zwar Spaß zu lesen, hat aber irgendwie auch was slapstickartiges.
Eine schöne Geschichte, die jedoch weit hinter dem Potential des restlichen Buches hinterherhinkt!
Zwischenfall an einer Bergstraße
Eine junge Frau verursacht einen Unfall. Als sie sich verantwortungsbewusst um den Fahrer des anderen Wagen kümmern will, geht dieser mit dem Messer auf sie los.
Was folgt, ist ein spannendes Katzundmausspiel, in dem die Frau nur bestehen kann, weil ihr Ex auf dem Survival-Trip war.
Was diese Geschichte über die eines durchschnittlichen Slashers heraushebt, ist die kleine Hütte im Wald, wo unzählige Opfer des Täters (den Lansdale Mondgesicht nennt) wie Vogelscheuchen aufgestellt sind. Dabei hat ihnen der Typ die Augen ausgestochen und die Schädel derart bearbeitet, dass das Mondlicht durch sie hindurchfällt.
Außerdem ist da noch eine bitterböse Pointe, die ich Euch jedoch nicht verraten werde!
Das Ganze kam mir seltsam vertraut vor, und tatsächlich wurde Incident on and off a Mountain Road auch im Rahmen der Serie Masters of Horror verfilmt!
Aber so schön die Folge auch umgesetzt wurde (alle Folgen dieser US-Fernsehserie sind absolut sehenswert!), die Story ist viel eindringlicher, wenn sie aus der Sicht der Frau erzählt wird, gerade weil man mitbekommt, was sie sich bei jedem Schritt, den sie tut, denkt.
Wo ist nun der Gott der Klinge, mögt Ihr Euch fragen, und auch Lansdale gibt zu, dass er nicht in der Geschichte vorkommt. Allerdings weckt alles an Mondgesicht so, als könne er ein Jünger des dunklen Gottes sein. Mir kommt diese Erklärung absolut glaubhaft vor!
Janet findet ein Rasiermesser
Das Rasiermesser lag im Gras und funkelte grell im Mondlicht, als Janet es fand. Es war ein großes, altes Rasiermesser. Und kaum hatte sie es aufgehoben, schnitt sie sich schon daran.
Dieser Schnitt ist wie der Biss eines Werwolfes. Der geschnittene Verwandelt sich im Mondlicht. Nun wird am Anfang der Eindruck erweckt, Janet sei ein ganz normales, fünfzehnjähriges Mädchen, doch auf ihren Streifzügen hat sie Dinge bereits getan, die sie für den Gott der Klinge interessant machen.
Die Geschichte endet damit, dass die kleine Janet ihre Eltern häutet, und auch sich selbst, und dass das Messer nach ihrem Tod in die Nacht hinausgleitet, um sich ein neues Opfer zu suchen...
Keine ausgebuffte Story, das gebe ich zu, aber eine Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Eine faszinierende Geschichte, rasiermesserscharf!
Horror muss weh tun. Wenn man beim Lesen das Gefühl hat, dass die Klinge durch das eigene Fleisch schneidet, dann hat der Autor seinen Job gut gemacht, und Lansdale hat seinen Job sehr, sehr gut gemacht!
Zudem eine Sammlerausgabe, die (fast) alle Geschichten aus dem Gott der Klinge Epos vereint.
Eine einzige Geschichte fehlt. Subway Jack schrieb Lansdale für eine Batman-Anthologie (er schreib auch die Vorlagen zu etlichen Batman-Comics, und einen Batman-Roman Tanz in den Tod). DC wollte wohl ordentlich Geld dafür sehen, dass die Geschichte in diesem Buch nachgedruckt würde – aber glücklicherweise ist diese Anthologie ebenfalls in Deutschland erschienen, sodass ich Euch den Inhalt der Geschichte ebenfalls nahelegen kann!
Subway Jack (aus: Mehr Abenteuer von Batman)
Ein Psychologie-Student gerät bei der Recherche zu Serientäter in der Bibliothek an ein gefährliches Buch.
Jünger des Rasiermessers von David Webb. Der Autor erzählt von verschiedenen Dimensionen, die an unsere stoßen. Dass unsere Vorstellungen von Göttern und Ungeheuern Überlappungen dieser Dimensionen entspringen, und dass ein besonders scheußliches Ungeheuer der Gott der Schwerter / Gott der Klingen / Gott des Rasiermessers sei.
Durch gewisse geometrische Symbole (eine unheilige Verbindung von Hexerei und Mathematik) und durch Blutopfer kann er in unsere Dimension vorstoßen, einen Menschen besetzen und sich an seiner statt durch Menschen hindurchschneiden.
Einer dieser besessenen Mörder sei Jack the Ripper gewesen, ein Barbier der durch ein besonderes Rasiermesser zum Mörder wurde.
Dieses Rasiermesser hatte man mit dem letzten Täter zusammen begraben – aber im Buch stand, wo sein Grab zu finden sei – und eben jener Student gräbt es aus, um es bei seiner Abschlussarbeit zu präsentieren.
Dabei bleibt es nicht. Der Gott der Klinge ist frei. Im Einfluss des Mondes verwandelt er sich vom Schatten in den Schattenträger. In der U-Bahn macht er sich schlitzend über Stadtstreicherinnen her, bis sie nicht mehr wie Frauen oder gar wie Menschen aussehen.
Die Polizei von Gotham ist überfordert, und Polizeikommissar Gordon wendet sich an Batman. Doch kann der in einem Kampf mit einem Gott bestehen?
Das Ganze ist eine Mischung aus sehr spannender Kurzgeschichte und einer Beschreibung von Bildern (für einen Comiczeichner?). Wir erfahren noch einiges über den Gott der Klinge, und allein aus diesem Grund, sollte man diese Geschichte unbedingt gelesen haben!
Joe R. Lansdale hat sehr genau über die Ripper-Morde recherchiert, das liest man aus seinem Buch Akt der Liebe heraus. Dieses spielt ja nicht in Whitechaple, sondern in Houston – aber die Morde sind 1:1 übernommen. Ich fand Akt der Liebe faszinierend, aber ein Jack The Ripper/Gott der Klinge Crossover wäre sicherlich 1000fach cooler!
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Das deutsche Cover ist schön. In einem kalten Blau wird eine Rasierklinge gezeigt, in die der Titel eingearbeitet ist. Sehr stimmungsvoll.
Auf der US-Ausgabe sehen wir hingegen den Gott der Klinge, gezeichnet von Timothy Truman. Es sieht ein bisschen trashig aus, aber das ist das Buch ja auch.
Außerdem gibt es da die Anthologie The Lords of the Razor. Eine Hommage an den dunklen Gott, deren von Lansdale geschriebene Geschichten in dieser Ausgabe enthalten sind. Sie würde sich sicherlich auch gut in der Heyne Hardcore Reihe machen!
Joe R. Lansdale: The God of the Razor
Chet Williamson: Jeaves and the Deteriorating Relations
Stephen Gallagher: The Butterfly Garden
Gary A. Braunbeck: Old Schick
Elizabeth Massie: Fence Line
Christopher Golden: The Art of the Deal
Ardath Mayhar: The Edge
Hugh B. Cav: Brief Stay in a Small Town e
P.D. Cacek: The Monster
Thomas Tessier: Back in My Arms I Want You
Bradley Denton: Blackburn and the Blade
Joe R. Lansdale: King of Shadows
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Der Roman wurde in Deutschland bereits veröffentlicht:
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Titel: Mehr Abenteuer von Batman
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