Reihe: Luc Orient Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der vorliegende Band der Gesamtausgabe enthält:
Der stählerne Wald (La forêt d'acier)
Phantome des Lichts (Le secret des lumières)
Der Krater des Verderbens (Le cratère aux sortilèges)
Im Bann der teuflischen Strahlen (La légion des anges maudits)
Luc Orient, dessen Begleiterin Lora sowie Professor Hugo Kala sind Mitarbeiter der erfundenen europäischen Wissenschaftsbehörde Eurokristall. Kala ist der geniale Wissenschaftler, Luc Orient ist als namensgebende Hauptfigur der Mann fürs Grobe, Lora die intelligente Person, die eher aufmerksam im Hintergrund mitdenkt. Die Serie erinnert zu Beginn noch etwas an Flash Gordon, entwickelt sich dann jedoch rasch weiter und gewinnt mehr Eigenständigkeit. Die Abenteuer spielen auf der Erde, aber auch häufig auf dem fiktiven Planeten Terango im Weltall. Zwei immer wiederkehrende Figuren sind der böse Wissenschaftler Argos und der ehemalige Herrscher Sectan. Im vorliegenden Band wird der erste Zyklus um den Planeten Terango abgeschlossen, der mit dem endgültigen Sturz des diktatorischen Herrschers und seiner schwarzen Garden endet. Der nächste Band der Sammlerausgabe spielt wieder auf der Erde. In Phantome des Lichts geht es um ein Experiment von Doktor Kala, das dazu führt, dass Luc und Lora seltsame Eigenschaften entwickeln. Um sie von der Menschheit fernzuhalten, werden sie in ein einsam gelegenes Haus am See gebracht. Dort geraten sie in die Entführung des Sohnes eines Mafiabosses. In Der Krater des Verderbens geht es um Meteoriten, die auf der Erde landen und ein seltsames Gas absondern. Es kommt kurz die Idee einer Invasion auf, doch wird diese nicht weiterverfolgt. Schließlich geht es in Im Bann der teuflischen Strahlen um Kinder, die Superkräfte entwickeln.
Die Serie Luc Orient erschien ab 1967 in Fortsetzungen in dem Jugendmagazin Tintin. Der wissenschaftliche Krimi mit Science-Fiction-Anleihen war damals eine unter vielen Serien, die vom damaligen belgischen Herausgeber Greg, eigentlich Michel Régnier (1931-1999), gestartet wurden. Sie sollten das Magazin Tintin mit neuen Serien attraktiver gestalten. Ab 1969 wurden die Geschichten bei Editions du Lombard in Albenform veröffentlicht. In Deutschland erschien Luc Orient im Magazin MickyVision-Comix des Ehapa-Verlags. Jetzt, 43 Jahre später, erscheint die Gesamtausgabe in fünf Bänden wieder bei Ehapa in ihrer originalen Aufmachung und bietet zudem einen editorischen Sonderteil. Die Reihe Luc Orient genießt inzwischen einen so großen Retro-Faktor, dass die Comics nicht altbacken wirken, sondern eher historisch-nostalgisch. Dazu trägt auch die schöne, preiswürdige und aufwändige Ausstattung der ersten beiden Bände bei.