|
Serie/Zyklus: Emily Laing - Band 3
Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Emily Laing muss einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen: Ihre Mutter, die seit langem in einer psychiatrischen Klink verweilte, wurde umgebracht. Ein seltsamer Nebel, der seit Wochen in London Angst und Schrecken verbreitet, ist auch Tode ihre Mutter Schuld. Schon bald zeigt sich, dass das Haus Mushroom Drahtzieher der Ereignisse ist. Das Emily und ihre Mutter beide Angehörige des Hauses Manderley sind, stehen sie diesem als Feinde gegenüber. Es scheint, als ob die seit vielen Jahrzehnten währende Feindschaft einen neuen Höhepunkt erreicht hat und schon bald müssen Emily und ihr Mentor Mortimer Wittgenstein sich ihres Lebens erwähren. Es zeigt sich, dass der Nyx keineswegs geschlagen ist und erneut versucht die Herrschaft über London zu erringen. Ein von langer Hand vorbereiteter Plan, der mit der Vertreibung Lycidas einen ersten Höhepunkt erreicht hatte, strebt seiner Vollendung entgegen. Nur eine Person kann nun helfen, die fatalen Ereignisse aufzuhalten und dies ist Lycidas, der gefallene Engel, der besser bekannt ist unter dem Namen Luzifer. Doch Luzifer ist im Limbus der Hölle gefangen. So treten Emily Laing, Wittgenstein und ihre Gefährten eine verzweifelte Reise an, die gefährlicher ist als alles, was sie bisher erlebt hatten.
Lumen ist der Abschluss der Trilogie um Emily Laing, die mit Christoph Marzis Debüt Roman Lycidas ihren Anfang nahm. Der Autor hat in diesem abschließenden Band alles richtig gemacht: Die Atmosphäre ist düster, aber auch romantisch und verströmt eine ganz eigene Stimmung. Im Gegensatz zu den beiden voran gegangenen Romanen ist dieses Mal die Handlung sehr fokussiert und das 800 Seiten umfassende Werk enthält keinerlei Längen. Der Roman zeichnet sich ebenso durch eine gelungene Skizzierung der Protagonisten aus, wie einen spannenden Handlungsverlauf, der trotz einiger Wendungen stetig dem Höhepunkt entgegenstrebt. Es zeigt sich, dass alle Ereignisse aus den ersten beiden Romanen einen tieferen Sinn hatten, der nun im Klimax der Trilogie eine Auflösung erfährt. Eine Trilogie zu verfassen - das belegen viele gescheiterte Versuche - ist alles andere als einfach zu schreiben. Da ist zum einen der undankbare zweite Band, der oft misslingt und auch in dieser Trilogie den schwächsten Band darstellt und da ist der dritte Band mit der Auflösung der Geschichte, der nur all zu oft enttäuscht. Im schlimmsten Fall werden mit diesem Band die Vorgängerromane abgewertet. Bestes Beispiel war die Matrix Trilogie, bei der der abschließende Film (zwar kein Buch, aber als Beispiel annehmbar) das Gesamtwerk deutlich belastete. Anders in diesem Fall: Durch das überaus gelungene Ende erfahren viele Ereignisse der ersten beiden Bände eine ganz neue Bedeutung und dies macht den ganz besonderen Reiz einer Trilogie aus. Christoph Marzi ist dies auf jeden Fall vorbildlich gelungen. Der abschließende Band wertet das Gesamtwerk auf.
Vom Stil her unterscheidet sich dieser Band nur wenig von den Vorgängerromanen. Wiederum ist es Mortimer Wittgenstein, der die Ereignisse in seiner sehr eigenen Art nacherzählt. Es ist amüsant zu lesen, dass Emily Laing - nun fast erwachsen - ihrem Mentor immer ähnlicher wird. Und natürlich ist es schön, dass im dritten Band alle Geheimnisse der Person Wittgenstein aufgedeckt werden, die in der Ich-Form diese gesamte Geschichte erzählt hatte. Nun stellt sich die Frage, was Christoph Marzi als nächstes beginnen wird und ob der Erzählstil nun der eines Alter Egos war oder ob es sich dieses, wirklich ungewöhnlichen Stils, nur für diese Romantrilogie bedient hatte.
Fazit: Lumen ist ein sehr gelungener Abschluss einer außergewöhnlichen Trilogie, die mit diesem Band eine perfektes Ende fand.
10 von 10 Punkten.
Lumen ist der Abschluss der Trilogie um Emily Laing, die mit Christoph Marzis Debüt Roman Lycidas ihren Anfang nahm. Der Autor hat in diesem abschließenden Band alles richtig gemacht: Die Atmosphäre ist düster, aber auch romantisch und verströmt eine ganz eigene Stimmung. Im Gegensatz zu den beiden voran gegangenen Romanen ist dieses Mal die Handlung sehr fokussiert und das 800 Seiten umfassende Werk enthält keinerlei Längen. Der Roman zeichnet sich ebenso durch eine gelungene Skizzierung der Protagonisten aus, wie einen spannenden Handlungsverlauf, der trotz einiger Wendungen stetig dem Höhepunkt entgegenstrebt. Es zeigt sich, dass alle Ereignisse aus den ersten beiden Romanen einen tieferen Sinn hatten, der nun im Klimax der Trilogie eine Auflösung erfährt. Eine Trilogie zu verfassen - das belegen viele gescheiterte Versuche - ist alles andere als einfach zu schreiben. Da ist zum einen der undankbare zweite Band, der oft misslingt und auch in dieser Trilogie den schwächsten Band darstellt und da ist der dritte Band mit der Auflösung der Geschichte, der nur all zu oft enttäuscht. Im schlimmsten Fall werden mit diesem Band die Vorgängerromane abgewertet. Bestes Beispiel war die Matrix Trilogie, bei der der abschließende Film (zwar kein Buch, aber als Beispiel annehmbar) das Gesamtwerk deutlich belastete. Anders in diesem Fall: Durch das überaus gelungene Ende erfahren viele Ereignisse der ersten beiden Bände eine ganz neue Bedeutung und dies macht den ganz besonderen Reiz einer Trilogie aus. Christoph Marzi ist dies auf jeden Fall vorbildlich gelungen. Der abschließende Band wertet das Gesamtwerk auf.
Vom Stil her unterscheidet sich dieser Band nur wenig von den Vorgängerromanen. Wiederum ist es Mortimer Wittgenstein, der die Ereignisse in seiner sehr eigenen Art nacherzählt. Es ist amüsant zu lesen, dass Emily Laing - nun fast erwachsen - ihrem Mentor immer ähnlicher wird. Und natürlich ist es schön, dass im dritten Band alle Geheimnisse der Person Wittgenstein aufgedeckt werden, die in der Ich-Form diese gesamte Geschichte erzählt hatte. Nun stellt sich die Frage, was Christoph Marzi als nächstes beginnen wird und ob der Erzählstil nun der eines Alter Egos war oder ob es sich dieses, wirklich ungewöhnlichen Stils, nur für diese Romantrilogie bedient hatte.
Fazit: Lumen ist ein sehr gelungener Abschluss einer außergewöhnlichen Trilogie, die mit diesem Band eine perfektes Ende fand.
10 von 10 Punkten.