Ist Perry Rhodan Kultur? Genügen Jerry-Cotton-Romane den intellektuellen Ansprüchen eines Reich-Ranicki? Bestehen prinzipielle Unterschiede zwischen Lassiter-Heften und dem kämpferischen Peter Handke? Bieten die John Sinclair-Romane mehr Horror als Big Brother? - In all diesen Fragen sind Zweifel angebracht. Kein Zweifel besteht jedoch daran, dass der - auch als Schund- oder Groschenroman geschmähte - Heftroman Teil der Popkultur ist, und zwar schon seit Jahrzehnten. Keiner sagt's von sich aus, aber beim Nachbohren stellt sich immer wieder heraus, dass die Zahl derjenigen, die früher Rhodan-, Cotton- oder Gruselromane gelesen haben, Legion ist.
Seit Februar 2000 leistet der Bastei-Verlag mit einer neuen Heftserie - "Maddrax" - einen weiteren Beitrag zum kulturellen Leben im Land der Dichter und Denker: Der in Berlin-Köpenick stationierte blonde US-Bomberpilot Matt Drax - dessen Namen die verwachsenen Mutanten einer postapokalyptischen Zukunft nur mit Mühe artikulieren können, deshalb "Maddrax" - wird mit seinem Jet und ein paar Freunden 500 Jahre in die Zukunft geschleudert. Schuld ist ein gigantischer Asteroid, der im Jahr 2012 auf die Erde prallt und das Raum-Zeit-Gefüge destabilisiert. In der Zukunft angekommen, trifft Matt Drax erst Mal auf eine gut gebaute Barbarenkriegerin, mit der er sich zusammentut, und anschließend auf ein zivilisatorisch zurückgefallenes Europa, in dem Mutanten, Rattenmenschen, verrückte Wissenschaftler und bleiche Vampirgeschöpfe den Gang der Dinge bestimmen. Die früheren Großstädte bieten ein trauriges Bild: In Rom werden mit mutierten Früchten aus den Gärten des Vatikan hirnlose Gladiatoren herangezüchtet. Berlin wird von männerverachtenden Amazonen regiert. In Aachen herrschen intelligente Insekten, und in Köln treiben die Klone der heiligen drei Könige ihr Unwesen. Nur München hat sich offensichtlich kaum verändert: Dort herrscht eine unterirdische Kreatur, die den Menschen mittels Telepathie das Paradies vorgaukelt und sich von den Bewohnern ernähert. In einer solchen Welt hat ein Held wie Matt Drax natürlich alle Hände voll zu tun, um Dinge in Ordnung zu bringen ....... Die Autoren bedienen sich ausgiebig und ohne falsche Scham beim B- und C-Film und beim Pulp. "Maddrax" ist der Versuch eines Crossovers aus postatomarer Dystopie, Action, Horror und Fantasy, abgeschmeckt mit einem Schuss Gruselsciencefiction. Die Serie ist so angelegt, dass sich alles verbraten lässt, was die verschiedenen Genres hergeben. Die "Maddrax"-Autoren, zumeist gestandene Heftroman-Profis, bieten so - freiwillig oder unfreiwillig - einen Crashkurs in Trash.
Mit Ausgabe 250 wurde parallel der Roman auch als eBook veröffentlicht. Seit Ausgabe 365 erfolgt die Veröffentlichung ausschließlich in Form von eBooks. Stand Januar 2018 sind bislang 470 Romane erschienen.
Angaben von S. F. Pfeffer
Die Serie |
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Die Heftromanserie |
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Zyklus 9: Afra (200 - 224) |
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Zyklus 10: Antarktis (225 - 249) |
Zyklus 11: Schatten (250 - 275) |
Zyklus 12: ? (276 -
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Sammelbände der Heftromanreihe |
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erschienen im Zaubermond Verlag |
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Comics |
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2 - Die Stadt der Verdammten | |||
3 - Rom sehen und sterben | |||
Spin off's |
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Heftromanserie |
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Heftromanserie
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Das Volk der Tiefe |