Titel: Magira - Jahrbuch zur Fantasy 2007 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Mit ein paar Monaten Verspätung, durch Überlastung der beiden Herausgeber Michael Scheuch und Hermann Ritter, aber immerhin nicht zu spät, erscheint das neue Magira - Jahrbuch zur Fantasy. Es ist eben das verflixte siebte Jahr, da kann man ein wenig Nachsicht üben. Ich persönlich finde das Sekundärwerk zur Fantasy jedesmal sehr gelungen. Das hört sich ein wenig übertrieben an und garantiert einseitig beurteilt, weil ich selbst daran mitarbeiten darf. Aber lassen wir mal meine Beiträge bei Seite und sehen wir, was andere Autorinnen und Autoren zu diesem in Europa einzigartigen Nachschlagewerk zur Fantasy beitragen.
Wir haben Hermann Urbanek. Ein sehr guter Kenner der Phantastik, Sammler und Autor von Sachtexten. Jedes Jahr aufs Neue wirft er einen Rückblick auf das vergangene Jahr und einen Ausblick auf das laufende Jahr. Dabei muss man als Leser berücksichtigen, dass der Redaktionsschluss für das MAGIRA der 31.03. des laufenden Jahres ist.
Unter anderem gedenken Michael Scheuch, Daniel Kulla, Volkmar Kuhnle verstorbener Autoren. An manche Autoren denkt man lange Zeit nicht mehr, wenn sie nichts mehr veröffentlichen. Daher erscheinen mir solche kleinen Gedenkschriften wichtig. Leider sind gerade die Informationen in der Fantasy über die entsprechenden Autorinnen und Autoren eher spärlich. Daher ist es für diejenigen, die den Verstorbenen einen Nachruf widmen, viel Arbeit, Wissenswertes zusammenzutragen.
Maren Bonacker schrieb einen Artikel zu T. A. Barron und seinen Romanen. Sowie über Jenny-Mai Nuyen und die Erfolgsgeschichte um die junge Autorin.
Ein dickes Lob gilt Hermann Ritter, dem es gelang, die Erzählung "Maureen Birnbaum, Barbarenkriegerin" des Autors George Alec Effinger für Magira zu veröffentlichen. Diese Geschichte ist eine deutsche Erstveröffentlichung. Hermann schreibt dazu, wie er versuchte, die Rechte an der Erzählung zu erhalten.
Alexander Jahnkes Beitrag "Vom Lektorieren der Trolle" fand ich sehr nett. Christoph Hardebusch ist ein sympathischer Autor, der auch schon auf dem Darmstädter Spät Lese Abend seine Trolle vorstellte. Gemeinsam mit der Lektorin Natalja Schmidt erzählt er, wie die Trolle entstanden, die Arbeit daran und letztlich die Veröffentlichung.
Barbara Ketelsen erzählt die Geschichte "Den Dag zu zähmen". Uwe Kraus erzählt über den Film Pans Labyrinth und den Regisseur Goya. Thomas Scholz führte ein Interview mit Terry Pratchett. Dann sind da noch die beiden Vampirschlampen Ulrike Stegemann und Jennifer Schreiner, die über ihre Romane und sich selbst schreiben.
Und hier bin ich erst in der Mitte des Buches angelangt. Wer mehr erfahren will, der kann sich gern das Buch kaufen. Ein gleichbleibend gutes Werk, das im Vergleich zu anderen Büchern eher billiger denn teurer wird, mit dem Hinweis, dass nächstes Jahr wieder eine Ausgabe erscheint. Autorinnen und Autoren, Zeichnerinnen und Zeichner, Rezensenten, Artikelschreiber, Lektoren, Grafiker und ein paar Leute mehr stehen hinter diesem Werk, ohne auch nur einen Euro daran zu verdienen. Eher ist es so, dass jeder von ihnen noch viel Zeit und Geld investiert, um ein ansprechendes und abwechslungsreiches Werk herauszubringen.
In jedem Fall lesens- und empfehlenswert.