Serie/Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Danny Darcy konnte nur mit Hilfe seines Bruder Colin seine bösartige Mutter Helen überwinden (nachzulesen in dem Roman Fabula), die als sogenannte Sherazade die Jungen in schreckliche Geschichten zog. Erst als sie feststellten, dass beide diese Fähigkeit geerbt hatten, gelang es ihnen, ihre Mutter zu überwinden. Danny kehrt nach Amerika zurück, wo er mit seiner Frau Soozie lebt und seinen Lebensunterhalt mit der Folkband »Dylan’s Dogs « verdiente. Doch die Sache mit seiner Mutter ist noch nicht ausgestanden. Sie hatte einen Deal mit alten Mächten gemacht und bot ihr Enkelkind gegen neue Jugend. So währte Dannys Glück über die Vaterschaft nicht lange und Soozie verlässt ihn, geplagt von Alpträumen, die von Helen Darcy erzeugt wurden. Nur schwer gelingt es Danny, das verlorene Vertrauen wieder aufzubauen, dann jedoch brechen beide in die Sümpfe Louisianas auf, um dort Hilfe zu finden. Doch das Risiko ist groß.
Lyra ist - das kann man inzwischen sagen - ein typischer Christoph Marzi Roman. Das soll durchaus positiv verstanden werden, denn dem Autor gelingt es in einer ganz eigenen Weise melancholisch, schöne Geschichten zu erzählten, die immer ein Hauch von Unwirklichkeit umgibt. Sein jüngstes Werk Lyra ist möglicherweise sein bislang bestes Werk. Die Geschichte hat eine tolle Erzählstruktur und Danny ist eine sehr gelungene Figur, die immer plausible bleibt. Die Gedanken über seine Band, das zitierten, selbstkomponierten Songs und die Reisen durch Amerika geben dem Buch den Charakter eines alten Roadmovies. Doch um den ganzen noch die Krone aufzusetzen gibt es im Anhang des Romans die Songtexte der Lieder eines fiktiven Folkalbums der Dylan’s Dogs (die, wie Christoph Marzi stolz im Nachwort berichtete, bereits vertont wurden). In der zweiten Hälfte ändert sich dann die Grundstimmung und man ist ganz im Lebensrhythmus der Südstaaten. Nun rücken die Sümpfe mit den geheimnisvollen Voodoo Traditionen in den Mittelpunkt und der Leser darf sich ein wenig gruseln, bis Danny Darcy wie zu erwarten obsiegt.
Lyra ist ein sehr gelungener Roman, der für den meiner Meinung nach nicht so gelungenen Vorgängerroman um längen schlägt. Ich habe irgendwo gelesen, dass Fabula, Lyra und ein noch nicht verfasster dritter Roman eine Trilogie bilden sollen. Darauf freue ich mich auf jeden Fall.
8 von 10 Punkten
Lyra ist - das kann man inzwischen sagen - ein typischer Christoph Marzi Roman. Das soll durchaus positiv verstanden werden, denn dem Autor gelingt es in einer ganz eigenen Weise melancholisch, schöne Geschichten zu erzählten, die immer ein Hauch von Unwirklichkeit umgibt. Sein jüngstes Werk Lyra ist möglicherweise sein bislang bestes Werk. Die Geschichte hat eine tolle Erzählstruktur und Danny ist eine sehr gelungene Figur, die immer plausible bleibt. Die Gedanken über seine Band, das zitierten, selbstkomponierten Songs und die Reisen durch Amerika geben dem Buch den Charakter eines alten Roadmovies. Doch um den ganzen noch die Krone aufzusetzen gibt es im Anhang des Romans die Songtexte der Lieder eines fiktiven Folkalbums der Dylan’s Dogs (die, wie Christoph Marzi stolz im Nachwort berichtete, bereits vertont wurden). In der zweiten Hälfte ändert sich dann die Grundstimmung und man ist ganz im Lebensrhythmus der Südstaaten. Nun rücken die Sümpfe mit den geheimnisvollen Voodoo Traditionen in den Mittelpunkt und der Leser darf sich ein wenig gruseln, bis Danny Darcy wie zu erwarten obsiegt.
Lyra ist ein sehr gelungener Roman, der für den meiner Meinung nach nicht so gelungenen Vorgängerroman um längen schlägt. Ich habe irgendwo gelesen, dass Fabula, Lyra und ein noch nicht verfasster dritter Roman eine Trilogie bilden sollen. Darauf freue ich mich auf jeden Fall.
8 von 10 Punkten