Reihe: Die Rebellin von Leiland, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die junge Vic kämpft für ihr Volk gegen die Schergen des grausamen Herzogs Korta, der alles daran setzt, sie in seine Gewalt zu bringen. Denn erst dann wird seine Herrschaft über das Reich unangefochten sein. Da verliebt Vic sich in den Krieger Andin, der sich jedoch nicht gestattet, ihre Gefühle zu erwidern. Zum einen muss er andere, ältere Verpflichtungen erfüllen, und zum anderen fürchtet er, Vic niemals genügen zu können ... (Klappentext)
Vor vierhundert Jahren stritten sich die Feen und der Hexengeist Ibbak um die Welt des Ostens. Das Königreich fiel der Zerstörung anheim und wurde schließlich wieder aufgebaut. Mit der Geburt der dritten Prinzessin wurde das Land jedoch erneut zerstört. Das ist einTeil der Vergangenheit Leilands, die nur langsam dem Leser enthüllt wird. Wichtiger hingegen ist die Gegenwart des Lands der Illusionen, des Königreich Leilands.
Vor etwa zwanzig Jahren wurde das Königreich Leiland von einem schrecklichen, erst einmal nicht näher zu beschreibenden Ereignis überschattet. Seitdem ist nichts mehr, wie es einmal war. Herzog Kortas beeinflusst seitdem den König, blendet ihn mit Unwahrheiten und behandelt ihn wie eine Marionette. Durch seine Machenschaften und einen eher willenlosen König hält er die Bewohner Leilands unter seiner Gewaltherrschaft. Ihm gegenüber steht nur eine einzige Person, die versucht, der Willkürherrschaft Einhalt zu gebieten: die Maske. Gemeinsam mit einigen Gefährten zieht die Maske durch das Land und versucht, dort etwas Besseres zu erreichen, wo Herzog Kortas wütete und die Menschen um ihr letztes Hab und Gut brachte. Dass sich hinter der Maske Victoria verbirgt, wird dem Leser nur allzuschnell offenbart. Vic ist jung, schön und tapfer. Sie stellt das Gemeinwohl immer über ihr eigenes Schicksal, ist ständig bereit, anderen zu helfen.
Dann taucht plötzlich Andin auf, ein Bote aus dem Nachbarland, der sich beim König melden soll. Andin ist der mutige Junge aus dem fernen Land Pandema, der sich seiner Position schämt und als gewöhnlicher Bote durch die Lande reist. Seine innige Beziehung zu seiner Stute Nis ist merkwürdig und packend zugleich. Andin, Prinz von Pandema, will aber nicht unter seinem wahren Namen am Hof des Königs aufgenommen werden. Er zieht es vor, als Graf von Allenberg in Erscheinung zu treten. Er beginnt Victoria, dem Mädchen hinter der Maske, den Kopf zu verdrehen. Beide empfinden Zuneigung zueinander, ohne die wahre Identität des anderen zu kennen.
Die Geschichte um Die Maske ist eine andere Ausgabe der Legende von Robin Hood, dem Rächer aus dem Sherwood Forest. Die Erzählung bedient so ziemlich jedes Klischee aus dem Bereich der Helden unterdrückter Bewohner. Die Erzählung besticht durch schöne Heldinnen und Helden, Menschen, die unverbrüchlich zu ihren Freunden stehen, und einem gemeinen, unsympathischen Gegner.
Bereits jetzt ist das Ende der Liebesgeschichte zwischen Victoria und Andin abzusehen, obwohl erst Teil eins der Trilogie vorliegt. Hierin besteht auch das Manko der Geschichte. Alles ist sehr geradlinig aufgebaut, viele Handlungen und somit auch das zukünftige Ende sind vorhersehbar. Magali Ségura wirft den Leser sozusagen in eine Handlung, ohne ihn darauf vorzubereiten, und verrät schon fast das Ende der Trilogie. Manchmal werden Einzelheiten verraten, deren Auflösung ruhig noch etwas länger dauern könnte; auf der anderen Seite werden wichtige Informationen nicht gegeben. Zudem ist manchmal nicht erkennbar, dass gerade der Handlungsstrang verlassen und ein anderer Strang weiterverfolgt wird.
Faszinierend sind die fantasievollen und bildlichen Beschreibungen der Umgebung und der Darstellung der Geschöpfe, zum Beispiel der Amalysen - einer Art Pflanzen, die auf die Stimmung der Menschen in ihrer Umgebung reagieren.