|
Titel: Mortal Kiss - Ist deine Liebe unsterblich? |
Inhalt
Als ihre Blicke sich zum ersten Mal treffen, steht für Faye die Welt still. Ihr Herz erinnert sich an diesen Jungen, scheint ihn seit einer Ewigkeit zu kennen. Dabei sind sie sich nie begegnet… Doch Finn gibt sich distanziert, geht ihr demonstrativ aus dem Weg. Ganz im Gegensatz zu Lucas, der mit Faye flirtet, als gäbe es kein Morgen. Faye weiß nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Und das ausgerechnet jetzt, wo alles um sie herum aus den Fugen gerät: Unheimliche Wölfe streifen durch die Wälder, eine Motorradgang hält die Stadt in Atem und die Polizei findet die Leiche eines Fremden im Schnee. Der Tote trug ein Foto bei sich. Ein Foto von Faye. (by Egmont -INK)
Rezension
Faye lebt in einem kleinen Dorf, fern von Aufregendem oder Abwechslung. Doch mit dem plötzlichen Winterwetter mitten im September kommt Ungewöhnliches dazu. Eine Leiche taucht im Wald auf und mit ihr auch neue Bewohner im Ort. Eine Bikergang streift durch die Straßen unter diesen sich sich der junge, geheimnisvolle Finn befindet. Und auch der wohlhabenden Lucas Morrow zieht mit seiner Mutter ein. Mit den beiden Jungen beginnt auch Fayes tristes Leben an Auffälligkeit zu zunehmen, zumal sich beide für sie interessieren und auch Faye ist nicht abgeneigt ihnen gegenüber. Doch nicht nur sie lassen Fayes Gedanken keine Ruhe, auch die merkwürdigen im Wald vor sich gehenden Dinge ziehen Fayes Neugierde auf sich. Doch auf der Suche nach der Wahrheit kommt sie einen gefährlichem Geheimnis auf die Schliche, das nicht nur ihr Leben für immer verändern wird. Denn nicht nur die Wölfe durchwandern Winter Mill...
In "Mortal Kiss" findet man sich in einem verschlafenen Ort wieder, der durch das Auftauchen von der unüblichen Kälte im September und den neuen Nachbarn, aus seinem Winterschlaf erwacht und Außergewöhnliches zum Vorschein bringt. Die Geschichte rund um die Wölfe in Winter Mill ist interessant und abwechslungsreich gestaltet, wartet mit vielen Elementen auf die von den typischen Wolfsgeschichten abweicht. Die Hintergründe zum Wolfssein sind sehr gut dargelegt und überraschen, da man sie so noch nicht dargelegt bekommen hat. Die gesamte Handlung ist sehr mystisch gestaltet und zu Beginn auch mehr als mysteriös durch die gefundene Leiche, die ungewohnte Kälte und das merkwürdige Benehmen einiger Bewohner, was die Neugierde erheblich anstachelt und die Handlung an sich auch spannend gestaltet. Man fragt sich unentwegt was es mit der plötzlichen Eiseskälte auf sich hat, warum die Biker und die Wölfe plötzlich aufgetaucht sind und was eine reiche Frau in einem so abgeschiedenen, ruhigen Ort wie Winter Mill macht.
Durch den Schreibstil der Autorin der an junge Leser gerichtet ist, liest sich die Geschichte sehr flüssig. Die leichte Sprache zieht einen durch die Geschichte hindurch, diese aus verschiedenen Perspektiven dargestellt wird. Man erfährt die Dinge aus der Sicht von Faye und ihrer besten Freundin Liz, aus Finns und Lucas Blickwinkel, sowie auch aus anderen Perspektiven. Durch diese Fülle an Sichtweisen wird die Handlung facettenreich dargelegt, man lernt alle Figuren kennen und erhält eine Rundum- Sicht auf das Geschehen. Dadurch kam nie Langeweile beim Lesen auf, aber man hat zu Beginn auch ein wenig Schwierigkeiten dem Verlauf zu folgen, muss man sich doch immer wieder an die andere Person anpassen aus deren Sicht man die Geschehnisse nun dargelegt bekommt, was zu Beginn teilweise sehr verwirrend war. Hinzu kommt das man durch diese zahlreichen Perspektivwechsel zwar alle Charaktere kennenlernt, aber nicht wirklich nahe kommt. Die Hauptfiguren bleiben durch diese ständigen Wechsel ein wenig blass und unscheinbar, da sie nicht vordergründig im Mittelpunkt stehen und man sich ein bisschen schwer tut sich in diese hinein zu versetzen, da das Besondere oder auch Ausdrucksstarke bei ihnen fehlt.
Denn die Figuren waren teils noch zu einfach gestrickt, sind nicht wirklich zu charakterisieren und dadurch auch nicht wirklich greifbar. Faye ist die Ruhige und Sensible, liebt das Fotografieren und ist sehr nachdenklich gestimmt. Liz hingegen die Quirlige von Beiden mit Mode und Jungs als ihre Interessens- gebieten. Auch Finn und Lucas sind wie Tag und Nacht. Der eine ist der stille und geheimnisvolle Draufgänger aus der Motorradgang und der Andere der reiche, beliebte Junge. Sie unterscheiden sich sowohl vom Auftreten als auch äußerlich völlig voneinander.
Durch diese teils sehr oberflächlich beschriebenen Charaktere blieben auch größere Emotionen aus. Gefühl kommt teilweise nur durch die zu Beginn vorhandene Abneigung von Finn & Lucas zueinander und den Annährungen zu Faye auf, wobei auch diese mehr flüchtig sind als wirklich in die Tiefe gehend, wodurch man auch keinen wirklichen Draht zu den Figuren aufbauen konnte.
So weist "Mortal Kiss" Schwächen im charakterlichen Ausbau auf und kann für mich kaum mit emotionale Momenten aufwarten. Die Handlung an sich jedoch ist spannend gestaltet, vor allem die Wolfsthematik mit all ihren mystischen Elementen ist gut ausgearbeitet worden und bringt Erfrischendes mit sich. Ein gutes durchschnittliches Lesevergnügen.
3 von 5 Sternen
Alice Moss wuchs in New York auf, pendelt aber mittlerweile zwischen den USA und London. Wenn Alice nicht schreibt, wandert sie sehr gern, fotografiert oder durchstöbert die Läden nach den neuesten Vintage Styles