Titel: Mushroom Men - Der Sporenkrieg Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Eines Tages fällt ein grüner Meteorit vom Himmel und überzieht den Erdboden mit einer Art Schleim. Als Folge davon beginnen alle Tiere und Pflanzen zu mutieren - nein, das ist kein Szenario aus einem Maddrax-Heftroman, sondern das Grundthema des Jump-&-Run-Spieles "Mushroom Men - Der Sporenkrieg". Hier schlüpft man in die Rolle des Pilzes "Pax", eines Röhrlings, der einerseits sein Dorf mit Leben spendender Energie aus dem Kometen versorgen und andererseits sich seiner Haut ganz schön erwehren muss, da diverse mutierte Wesen es auf ihn abgesehen haben. Jedoch besitzt Pax nicht nur Witz und Intelligenz, sondern auch besondere Fähigkeiten, um seine Ziele zu erreichen. Und wenn man Glück hat, steckt hinter Pax noch ein gewiefter Wii-Spieler, der seine Konsole gut beherrscht, was für langes Überleben sorgen sollte.
Mushroom Men, mittlerweile der zweite Titel der Reihe, präsentiert sich als knuddelig und vor allem bunt gestaltetes Spiel, mit dem man sich lange Stunden beschäftigen kann. Zuerst muss man seinen Helden kreieren. Hierfür stehen dem Lamellenhut-Träger drei Klassen zur Verfügung: Landser, Weiser und Kundschafter. Jede dieser Klassen hat ihre Vor- und Nachteile bei den entsprechenden Fähigkeiten, jedoch kann man diese im Laufe des Spiels so weit ausgleichen und erwerben, dass die Klasseneinteilung an sich ziemlich egal ist. Fortan kann man seinen intelligenten Pilz mit der Wii-Fernbedienung oder, wenn vorhanden, mit dem Nunchuck steuern. Wie man es von der Wii gewohnt ist, kann man mittels der Steuerung die Kameraperspektive anwählen, jedoch klappt das nicht immer so, dass man zufrieden mit dem Ergebnis ist. Manchmal muss man irgendwie ins Blaue laufen, da man sein Ziel nicht so richtig erkennen kann.
Wenn man sich mit der Stuerung vertraut gemacht hat, geht es ans Werk: Pax kann alle möglichen Gegenstände, die so auf dem Boden liegen, aufsammeln und als Waffe verwenden. Das können Glassplitter sein, aber auch mal ein PDA-Stift. Witzigerweise kann man fast all diese Gegenstände irgendwie miteinander verbinden, um so neue Waffen zu basteln. Das nimmt den Kämpfen sehr den Gewalteindruck und macht das Ganze zu einer niedlichen Rauferei.
Neben den Waffen kann Pax jedoch auch noch Superkräfte einsetzen: Sporenkinese (Bewegen von Gegenständen ohne Berührung), Sporenwillen (Kontrolle von ansonsten unbeweglichen Pflanzen und Pilzen) sowie Sporenstrafe (ultimative Angriffswaffe gegen böse Feinde).
Das Waffensammeln und die Balgereien zwischen Pax und allen möglichen Feinden wie Mäusen, Maulwürfen, Spinnen oder gegnerischen Pilzstämmen machen den Großteil des Spieles aus, man findet aber hin und wieder auch ein kleines Rätsel, das gelöst werden will, um weiterzukommen. Diese sind mäßigen Schwierigkeitsgrades.
Das Spiel ist grundsätzlich für einen Spieler konzipiert, jedoch kann ein zweiter Spieler bei manchen Szenen helfend eingreifen und zum Beispiel eine Heilung beschleunigen.
Was mich etwas verwundert hat, war die Umsetzung des Booklets. Das Handbuch in deutscher, englischer und französischer Sprache ist zwar bunt gestaltet und das Layout ansprechend, jedoch sollte man, wenn man das vernünftig machen möchte, einige Grundfehler vermeiden. Dazu gehört eine vernünftige Übersetzung, beispielsweise verstehe ich persönlich unter "Combo" keine Kombination, sondern eher eine Musikgruppe. Ebenso sind ständige Wortwiederholungen nicht sehr schön. Anstrengend wird es, wenn durch Druckfehler eine ganze Seite nicht lesbar wird, und ärgerlich für den nicht sprachgewandten Spieler, wenn ganze Seiten an technischer Erklärung einfach nicht übersetzt werden, sondern in englischer Sprache verbleiben.
Liebt man den Nintendo-Klassiker Mario, so kann man sich mit Mushroom Men durchaus schnell anfreunden. Die leichte Bedienung und die witzige Umsetzung der Spielidee machen das Game zu einem unterhaltsamen Zeitvertreib.
Spiel bei Amazon bestellen