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Reihe: Blutengel, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Blutengel sind eine ganz besondere Spezies. Sie sind die Nachkommen mächtiger Engel, die sich mit sterblichen Frauen paarten. Ihre Aufgabe ist es, gegen Dämonen und ähnliche mächtige Gegner Gottes und der Menschen zu kämpfen. Zu den Blutengeln gehört Nathanael. Sein Vater ist der Erzengel Michael, in dessen Diensten er steht. Zwischen dem beherrschenden Vater und seinem Sohn kam es zu Auseinandersetzungen, weil Michael sich weigerte, Nathanaels Geliebte Gina zu retten. Nathanael ist mit sich unzufrieden, trauert verbittert seiner Geliebten nach und zieht durch die Straßen des Big Apple. In der quirligen Metropole geschehen zurzeit seltsame Dinge. Unter anderem wird sie von einer nicht zu erklärenden Selbstmordwelle heimgesucht. Es geschieht immer häufiger, dass Menschen ohne Grund von Hochhausdächern springen. Während Nathanael durch New York streift, lernt er zufällig in der U-Bahn Tessa kennen.
Tessa ist im Prinzip eine glückliche Frau. Sie ist in ihrem Beruf, dem Bankgewerbe, sehr erfolgreich. Sie hat einen Mann, mit dem sie recht zufrieden ist, kann an Steven eigentlich nichts aussetzen. Dennoch wird sie von Problemen geplagt. Seit ihrem fürchterlichen Autounfall wird Tessa von düsteren, quälenden Alpträumen verfolgt. Hinzu kommt, dass ihre beste Freundin Hazel durch Selbstmord aus dem Leben scheidet, was Tessa hautnah miterlebt. All dies wirft die junge Frau aus der Bahn liebgewonnener Verhaltensmuster, die sie bislang an den Tag legte. Hazels Tod lässt ihr keine Ruhe, und so ermittelt sie in eigener Sache, weil sie der Aufklärung durch die Polizei nicht das nötige Vertrauen entgegenbringt. Während dieser Arbeit erkennt sie, sie kannte Hazel gar nicht so gut, wie sie immer glaubte. Und dann trifft sie auf Nathanael.
Wieder steht ein überirdisches Wesen - diesmal von der Fraktion der Guten - im Mittelpunkt eines Liebesromans. Tessa als Geliebte ist sicherlich nicht schlecht, aber die eigentliche Handlung leidet ein wenig unter der Grundkonstellation. Neu ist die vorgestellte Zusammenstellung Problem – Liebesbeziehung – übernatürliches Wesen nicht. Die Geschichte wendet sich eindeutig an die Liebesromanleserinnen und weniger bis gar nicht an den Fan phantastischer Literatur. Kim Landers verwendet die klassische Figurenkonstellation und viel zu bekannte Handlungsmuster. Obwohl die Autorin darauf verzichtet, eine Geschichte zu erzählen, die zu gefühlsduselig wird, ist sie doch ein typischer Vertreter ihrer Art. Kein Roman der Phantastik, aber nahe daran angelegt.