Titel: Nick aus der Flasche Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
Das Cover des Buches zeigt ein junges, sich küssendes Pärchen vor einer kleinen orientalisch anmutenden Flasche. Spätestens hier sollte dem Leser klar sein, dass es sich bei “Nick aus der Flasche” um einen Liebesroman handelt – wenn auch die Flasche (und der Titel) einen Hauch von Magie vermuten lassen.
Ein finsterer Magier, der Jugendliche und Kinder mittels Magie in Flaschen – und in die Knechtschaft zwingt. Sein Tod hinterlässt einige Flaschen – und viele ungeklärte Fragen. Als der jungen Julie eine dieser Flasche in die Hände gerät und sie damit zur Herrin des dort gefangenen Jugendlichen Nick wird, nimmt das magische Abenteuer seinen Lauf.
Julies Leben verläuft ziemlich normal. Bis zu einem angeknacksten Knöchel war sie sogar Mitglied der örtlichen Cheerleader-Truppe und beinahe mit dem “absoluten” Traumtypen, Josh, zusammen. Nicks Auftauchen macht Julies Leben weitaus komplizierter. Aber eben auch deutlich interessanter. Angefangen mit dem ziemlich offensichtlichen Problem, Nick unauffällig unterzubringen (Julies Puppenhaus ist das Mittel der Wahl), bekommt es Julie bald auch mit einem eifersüchtigen Josh zu tun – und das ist erst der Anfang: Nicks alter Meister ist zwar tot, nicht aber seine Kunden und potentiellen Nachfolger. Denn das Geheimnis zur Erstellung von Flaschengeistern ist auf der Seite der dunklen Magier sehr begehrt.
Mit Nicks Auftauchen in Julies Highschool-Leben bringt Monica Davis einige an Witz in einen sonst vermutlich fast langsamen Highschool-Alltag. Die Differenzen zwischen Nick und Josh sowie der magische Anteil von Nicks Welt sorgen für die nötige Spannung und mit den langsam aufkeimenden Gefühlen zwischen Nick und Julie kommt dann auch das für Liebesromane typische Prickeln ins Buch. Bis kurz vor Schluss bleibt es bei diesem (ziemlich jugendfreien) Prickeln – zum Ende hin geht es dann aber (für mich doch ziemlich überraschend) tatsächlich noch zur Sache.
Der Schwerpunkt der Geschichte liegt eindeutig auf Nick und Julie, es sind auch ihre Sichtweisen, aus denen die Geschichte erzählt wird. Aber auch die Nebenfiguren haben einiges zu bieten. Selbst der umschwärmte Schulstar Josh hat seine Probleme (was ihn gegen Ende deutlich sympathischer macht) und Julies Bruder Conner spielt nicht nur als Spielverderber, der Nick nicht im Zimmer seiner Schwester übernachten lassen will, eine Rolle. Gegen Ende wünscht man sich als Leser sogar, dass seine Geschichte noch weiter ausgebaut wird – vielleicht in einer Fortsetzung?
Auf den ersten Blick mag die Geschichte recht einfach klingen, eine typischer Liebesroman für junge Leser mit ein, zwei Spritzern Fantasie und Humor. Und auch wenn das für gute Unterhaltung schon reichen würde ist die Geschichte noch weitaus vielschichtiger. Seite für Seite enthüllen sich sowohl Nicks Vergangenheit als auch die Machenschaften dunkler Magier, allen voran natürlich von Nicks altem Meister. Zum Ende hin geht es dann nicht mehr einzig allein um die Gefühle, die Nick und Julie verbinden, sondern um weit mehr – und das ist dann wohl die Kür der ganzen Geschichte.
Mir hat der locker flockige Sommerroman ziemlich gut gefallen. Tiefschürfend ist er sicherlich nicht, aber spannend, lustig, romantisch und vor allem natürlich eines: unterhaltsam.