Titel: Nothing Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Vincenzo Natali gehört zu denjenigen SF-Filmemachern, die es verstehen, hervorragende SF-Thriller zu drehen. Gleich mit seinem Debüt "Cube" erntete er viel Lob und Begeisterung. Auch sein zweiter Film, "Cypher", muss sich nicht verstecken, sondern ist ein erstklassiger SF-Film, der wie auch "Cube" mit mehreren Preisen bedacht wurde.
Mit "Nothing" legt Natali nun seine erste SF-Komödie vor. Während "Cube" und "Cypher" extrem düstere und verstörende Werke sind, so ist "Nothing" ein sehr heller, gut gelaunter Film, der jedoch bei weitem nicht oberflächlich ist, sondern sich mit interessanten philosophischen Fragen über unser Dasein und die Welt überhaupt beschäftigt.
Die beiden krassen Außenseiter Dave und Andrew (übrigens die Vornamen der beiden Hauptdarsteller) geraten von einer Sekunde auf die andere in eine tiefe existentielle Krise, aus der es so gut wie kein Entrinnen gibt. Doch dann, wie durch Zauberhand, ist alles verschwunden. Wirklich alles. Um Dave und Andrew liegt eine endlose Leere. Wo befinden sie sich plötzlich? Im Himmel? In einer anderen Dimension? Der Film lässt diese Fragen offen, und genau das macht seinen Reiz aus. Es bleibt dem Zuschauer überlassen, zu überlegen, was mit den beiden Freunden geschehen ist und was diese vollkommene Leere, das Nichts (Nothing) darstellen soll.
Bei Dave und Andrew entwickelt sich hierbei ein wahrer Entdeckergeist. Sie beginnen, das Nichts zu erkunden, und stellen fest, dass man u. a. darauf wie auf einem Trampolin springen kann. Natürlich bleibt die anfängliche Harmonie zwischen den beiden nicht lange bestehen. Nach einiger Zeit beginnen sie sich zu zanken, und dies dürfte der wohl skurrilste Streit sein, den man je gesehen hat. Der Film entwickelt sich dadurch weg von einer bizarren Komödie hin zu einer Satire auf den Menschen bzw. das menschliche Dasein. Dabei verhindert es Natali, in den Kitsch abzudriften, sondern bleibt stets angenehm ironisch und sehr witzig.
"Nothing" wurde mehrfach nominiert und erhielt im Jahr 2005 u.a. den Preis als Bester Film. Vincenzo Natalis schräge SF-Komödie, die sich abseits jeglichen Mainstreams befindet, ist wirklich sehenswert und bleibt durch seinen netten philosophischen Beiklang noch lange im Gedächtnis.