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Reihe: Die Oger, Band 3 |
Mit „blutiger Winter“ liegt nur der dritte und abschließende Band über Mogda und seine Freunde vor.
Es fängt trübe an:
- Mogda hat sich auf einen Berg zurückgezogen, pflegt Usil und verweigert sich jeglicher Prophezeiung. Das Schwert der Prophezeiung hängt nutzlos an seiner Seite und Mogda verweigert sich jeglichem Schicksal
-Cindiel, Hagrim und Finnegan leben in Nelbor mehr schlecht als recht. Cindiel versucht mit ihren Kenntnissen über Kräuter und Heilkunde den Menschen zu helfen. Allerdings muß sie aufpassen, dass sie nicht als Hexe verschrien wird, denn die Kirche gewinnt immer mehr an Macht und die Priester rufen zu einer Hexenjagd auf, die sich auch gegen Andersgläubige richtet.
-Gnunt lebt alleine im verfallenen Turm des Zauberers. Wie immer still und genügsam.
-Und Rator streift im Norden umher auf der Suche nach Vergebung und Antworten. Das er den Tod eines seiner besten Freunde verschuldet hat lastet schwer auf seinem Gewissen und er ist auf der Suche nach seinen Gott um Antworten zu erhalten. Wegweiser für ihn sind mysteriöse Andeutungen der Trollschamanin. Doch dem Schicksal kann man nicht entgehen. Das muß Mogda feststellen als er in seiner Einsiedelei von fremden Kriegern überfallen wird, die sich seines Schwertes bemächtigen wollen. Sie sind auch der Suche nach allen Artefakten um ihre Göttin Usil zum Leben zu erwecken, damit diese den Fluch der Unfruchtbarkeit von ihrem Volk nehmen kann.
Währen Mogda sich ins ein Asyl zurückgezogen hat, haben die Priester des Prios immer mehr die Macht in Nelbor übernommen und hetzen gegen die Kreaturen Tabals. Sie behaupten, nur durch die Einmischung der Oger in das göttliche Gefüge hätten sich die Götter von Nelbor zurückgezogen und das Volk mit Kinderlosigkeit bestraft. Die Jagd auf die Oger und die Artefakte beginnt und Mogda muß endlich erkennen, dass er nur dann seine Ruhe findet, wenn er sein Schicksal annimmt. Das macht er nun in seiner unnachahmlichen und charmanten Art, die dem Leser immer wieder ein leichtes Schmunzeln entlockt. Und wieder ist es Kapitän Londor, der Mogda und seine Truppe über das Meer befördern muß, denn die Lösung für alle Probleme liegt im kalten Norden, in einem Land, das viele Überraschungen für die Oger bereithält. Die Oger sind reifer geworden, sie lernen, mit den Menschen zu interagieren und Hand in Hand zu arbeiten. Sie greifen nicht mehr planlos an sondern folgen Zielen. Sie handeln logischer uns konsequenter. Dadurch geht ihnen das Kindliche etwas verloren aber sie haben höhere Chancen in einer ihnen feindlichen Welt zu überleben. Das Buch besitzt nicht mehr den leichten und unbeschwerten Humor von Band 1 aber das wäre hier auch nicht angebracht, denn mit dem Verlust der Naivität geht ein gewisser Ernst einher und der Humor wird subtiler und schwärzer. Passend zu der Entwicklung des Volkes. Mir hat diese Buch sehr gut gefallen und das gerade Gnunt hier eine tragende Rolle übernimmt, gibt dem Buch eine besondere Note, ist er uns doch allen in Band 2 schon ans Herz gewachsen. Der Reifeprozess der Oger wird von Band 1 an durchgehend beschrieben, man leidet mit ihnen mit und kann verstehen, dass ihnen vieles an der Welt der Menschen fremd ist. Trotzdem sind sie immer wieder bemüht, den Frieden zu halten und die Menschen als Freunde anzusehen, obwohl die Menschen sie immer wieder anfeinden und betrügen.
Ein krönender Abschluß einer herausragenden Trilogie über ein Volk, dass zu lange verkannt wurde. Einen Dank an den Autor, der die Oger endlich ins rechte Licht rückt und ihnen Ehre zuteil werden lässt.