Genre: Mystery / Fantasy / Comedy Serie: Volume 3 Titel: Pandora Hearts Originaltitel: Pandora Hâtsu Format: Dolby, PAL, 16:9, Region 2 Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Japanisch (Dolby Digital 2.0) Untertitel: Deutsch Daten: KAZÉ (März 2013), 2 Disks mit 6 Episoden, circa 150 Minuten, FSK 12, EAN: 7630017500243 Eine Besprechung / Rezension von Judith Gor (Weitere Rezensionen von Judith Gor findet ihr hier auf fictionfantasy oder auf ihrer Website www.literatopia.de) |
Während seiner Volljährigkeitszeremonie wurde Oz Vessalius, Erbe eines Herzogtums, in den Abyss gestoßen – eine finstere Dimension voll bizarrer Kreaturen, die nach Menschenfleisch dürsten. Die mysteriöse Chain Alice, die die Gestalt eines riesigen schwarzen Hasen annehmen kann, hat den jungen Mann gerettet und im Gegenzug hilft Oz ihr nun, ihre verlorenen Erinnerungen wiederzufinden. Sein Jugendfreund Gil steht ihm dabei zur Seite, ebenso wie die geheimnisvolle Organisation Pandora, die Chains als Waffen nutzt. Dazu gehören auch die Erbin der Familie Rainsworth, Sharon, und ihr Diener Break, die beide großes Interesse an Alice haben – und an der Tragödie von Sablier, die vor einhundert Jahren eine ganze Stadt verschlungen hat …
Um aus dem Abyss zu entkommen, musste Oz einen Vertrag mit Alice schließen – und seitdem tickt die Uhr. Wenn er den Vertrag nicht erfüllt, wird er unwiederbringlich in die Tiefen des Abyss gerissen. Doch Oz weiß nicht einmal, was genau der Inhalt dieses Vertrages ist. Trotzdem unterstützt er Alice bei der Suche nach ihren Erinnerungen und gibt sich dem störrischen Mädchen gegenüber stets freundlich. Mit jeder wiedergefundenen Erinnerung zeichnet sich deutlicher ab, dass Alice irgendwie in die tragischen Ereignisse vor einhundert Jahren verwickelt war. Und dass sie den legendären Jack Vessalius, ein Volksheld und Vorfahre von Oz, gekannt hat. Auch Oz selbst scheint mit Jack in Verbindung zu stehen: Er erkennt ihn in der Stimme, die ihm bisher in brenzligen Situationen beigestanden hat.
Nach dem gemeinen Cliffhanger in Folge 13 dringen Alice und Oz nun tiefer in die Welt des Grinsekaters ein. In dieser surrealen Atmosphäre finden sich verschiedene Puzzle-Teile, die nach und nach ein deutlicheres Bild des Abyss und der damaligen Tragödie zeichnen. Der melancholische Soundtrack und die bizarre Wunderlandoptik ergänzen sich perfekt und so kommt der Zuschauer in den Genuss der bisher stimmungsvollsten Episoden der Mystery-Serie. Dabei steht die Geschichte von Alice im Mittelpunkt, die während der schrecklichen Ereignisse vor einhundert Jahren ermordet wurde. Da die Zeit im Abyss offenbar langsamer vergeht, ist es nicht verwunderlich, dass sie immer noch lebt. Doch die Fragen, wie sie dort hingekommen und zu einer Chain geworden ist, bleiben vorerst unbeantwortet.
Nach den bizarren Ereignissen im Haus des Grinsekaters nimmt die Geschichte eine interessante Wendung: Oz trägt den Geist des als Held gefeierten Jack Vessalius in sich und dieser warnt eindrücklich vor einer erneuten Katastrophe. Zudem scheinen Gil und sein zwielichtiger Bruder Vincent ebenso wie Alice die Tragödie von Sablier miterlebt zu haben. Oz hat kaum Gelegenheit, diese Erkenntnisse zu verdauen, denn es kommt zum Wiedersehen mit seiner kleinen Schwester, die inzwischen größer ist als er. An ihrer Schule wird Oz erneut von den Baskervilles, deren Anführer für die Tragödie von Sablier verantwortlich war, angegriffen, wobei ihm Elliot Nightray und sein Diener Leo zur Hilfe kommen. Trotz der gemeinsamen Vorliebe für die Romanreihe „Holy Knight“ verhält sich Elliot Oz gegenüber abweisend. Elliot ist der Adoptivbruder von Gil und Vincent und der rechtmäßige Erbe des Hauses Nightray. Die Schicksale der Herzogsfamilien scheinen eng miteinander verbunden zu sein, dennoch bekriegen sie sich untereinander.
Qualitativ hat sich bei der DVD-Veröffentlichung von Pandora Hearts nichts geändert: Die Gestaltung der Box ist wieder sehr gelungen und macht optisch einiges her. Die Mini-Bonusfolgen sind weiterhin nicht synchronisiert und die Bildqualität ist wie gehabt das große Manko. Scheinbar hat KAZÉ die Erfolgsserie nicht in besserer Qualität vorliegen, was für den Zuschauer einfach schade ist. Auf einem Röhrenfernseher sind Pandora Hearts richtig gut aus, doch auf einem etwas größeren Flachbildfernseher bleibt das Bild leicht verpixelt. Die Geschichte vermag einen jedoch so sehr in ihren Bann zu ziehen, dass einem die schlechte Bildqualität kaum auffällt. Als Gimmicks gibt es wieder Postkarten und Sticker.
Fazit
Die Geschichte nimmt eine dramatische Wendung: viele Fragen werden beantwortet, noch mehr werden aufgeworfen. Spätestens jetzt hat Pandora Hearts den Zuschauer mit seiner bizarren Wunderlandatmosphäre, dem finsteren Abyss und den dunklen Machenschaften der Herzogsfamilien in seinen Bann gezogen. Liebevoll ausgearbeitete Charaktere, stimmungsvoll inszenierte Geheimnisse und ein grandioser Soundtrack – was will man mehr? Höchstens eine bessere Bildqualität. 8 von 10 Punkten.
Rezension zu "Pandora Hearts" (Volume 1)
Rezension zu "Pandora Hearts" (Volume 2)
Rezension zu "Pandora Hearts" (Volume 4)