Titel: Peeps Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Cal Thompson hat ein Problem. Nach einer an sich angenehmen Nacht mit der schönen Morgan wird der junge Student mit Parasiten infiziert, die einen normalen Menschen in ein Wesen verwandeln, das man landläufig als "Vampir" kennt. Jedoch nicht Cal - er zeigt sich als immun gegen die Symptome der Krankheit und gilt fortan "nur" noch als Träger. Von der uralten Geheimorganisation Night Watch wird er als Jäger für die Peeps eingesetzt - Peep ist ein Abkürzungsjargon für Parasiten-Positive. Auf der Suche nach seiner Stammmutter Morgan stößt Cal nicht nur auf die schöne Lace, die es ihm schwer macht, seiner zwangsweisen Enthaltsamkeit treu zu bleiben. Thompson entdeckt auch in Morgans früherem Wohnhaus eine Brutstätte für weitere Peeps. Seine Nachforschungen erbringen immer weitere Hinweise, die mehr Fragen als Antworten liefern. Gibt es in den Reihen der Night Watch jemanden, der den Peeps zum Durchbruch verhelfen will?
Angesichts der derzeitigen Plage an Vamp/Sex-Romanen bin ich skeptisch dem Buch gegenübergetreten, wurde dann allerdings von einem recht soliden und interessanten Jugendbuch überrascht. Westerfeld, mir bislang nur mit seinem Roman "Weltensturm" bekannt, gelingt es, mit einer flotten und nicht allzu komplexen Sprache Tempo sowie atmosphärische Spannung - und gleichzeitig eine ausreichende Bindung und Identifizierung mit dem Hauptdarsteller zu erzeugen. Nebencharaktere werden indes so gut wie gar nicht beleuchtet. Westerfeld fügt nach jedem Kapitel einen kleinen Exkurs in die Welt der Parasiten ein, was den Roman sicherlich um ein Drittel in die Länge zieht. Diese realwissenschaftlichen Einsprengsel sind ganz interessant, jedoch haben sie mit dem tatsächlichen Roman nicht viel gemein und ergänzen auch dessen Handlung nicht. Hier bleibt nur eine Vergrößerung des Allgemeinwissens, welche Tierchen in meinem Essen herumschwimmen, übrig.
Insgesamt vermag Scott Westerfelds Vampirroman aus der Sicht eines Jugendlichen durchaus zu überzeugen und verhilft zu ein, zwei spannenden Nachmittagen.
Peeps - die Rezension von Erik Schreiber