Serie / Zyklus: Perry Rhodan - Sternenozean | |
Lfd. Nummer: 2232 | |
Titel: Wiedergeburt | |
Autor: Leo Lukas | |
Verlag: Pabel Moewig | |
Titelbild: Dirk Schulz | |
Illustrationen: Dirk Schulz | |
Erscheinungsdatum: 28.05.2004 | |
zusätzliche Inhalte: | |
Besprechung / Rezension von Ulrich Blode |
Inhalt:
Reginald Bull, Liga-Verteidigungsminister, will dem Arkoniden Shallowain den Prozess machen. Die Gründe sind bereits früher erörtert worden. Deshalb wird Shallowain vom Gigantraumer PREATORIA in die alte terranische Botschaft auf Hayok gebracht. Kantiran, Perry Rhodan Sohns, ist davon wenig begeistert, ist das neue Gefängnis doch weniger sicher als der Gigantraumer. Deshalb quartiet er sich mit seinem Freund Mal Detair in die Botschaft ein, um persönlich auf Shallowain zu achten. Die Sicherheitschefin Bounte Errol erklärt Kantiran die getroffenen Vorkehrungen. (Errol besitzt übrigens einen Papagei) Kantirans Besorgnis ist nicht unbegründet. Tatsächlich dringt eine Gruppe von Kralasenen und Celistas in die Botschaft ein, mit dabei sind Stentral und Oltran, die an die irdischen Komiker stan Laurel und Oliver Hardy erinnern.
In einer weiteren Handlung geht es um die Positronik-Spezialistin Filana Karonadse, die den den Transport von Bauteilen des SPEICHER-Rechners in die alte Botschaft überwacht. Es kommt zu seltsamen Vorgängen, denn Mayk Molinas, der Maulwurf, hat vor ihrem Tod Bewusstseinskomponenten in den Rechner kopiert. Mit Hilfe von Posbis sollen diese Störungen beseitigt werden. Dann stellt es sich heraus, dass es sich um besagtes Bewusst sein handelt. iese versuchen nun, wieder zusammenzufinden. Am Ende des Romans trifft Karonadse auf Mal Detair. Beide zeigen sich sehr schnell einander zugeneigt, doch unglücklicherweise werden sie von den eindringenden Arkoniden als Geiseln genommen.
Kritik:
Lange habe ich mich davor gedrückt eine Rezension zu Perry Rhodan 2232 und 2233 zu schreiben. Was da mit den paar Passagen zu den juristischen Verwicklungen abgeliefert wird, ist einfach oberflächlich.
Wieder einmal wird behauptet, dass Shallowain nur schwerlich der Prozess gemacht werden kann. Bereits früher wurde gesagt, das er nur Befehle gegeben und damit sich nicht strafbar gemacht hat. Wenn das nicht zynisch von den Leser aufgenommen werden muss. Nach dieser Argumentation wären alle früheren Kämpfe gegen Bösewichte, z. B. die Inquisition der Vernunft, illegal gewesen. Schließlich waren es nicht die Machthaber von Tradom, sondern deren Truppen, die die Schreckensherrschaft durchsetzten.
Und dann wird im Roman ausgesagt, dass aufgrund des Fehlens eines anerkannten Völkerrechts das arkonidische Recht anzuwenden sei. Dem muss aber entgegengehalten werden, dass die Terraner nicht verpflichtet sind arkonidisches Recht anzuerkennen, weil doch gerade dieses Völkerrecht nicht existiert, d. h. nur in Entwürfen vorliegt. Oberflächlich kommt alles im Roman daher, weil keine Aussage zu terranischen Gesetzen und ihrer Außenpolitik gemacht werden. Erkennbar ist aber, dass es keine außenpolitische Strategie und Gesetze zum Schutze von Terranern, die in anderen Staaten leben, gibt. Terraner, die z. B. auf Arkon leben, können gewiss sein, dass sie in einer Notlage keine Hilfe der LFT erhalten werden. Widersprüchlich ist auch, dass es ein gegenseitig anerkanntes Verhalten gibt, dass im Kriegsfall legitim zu sein scheint, aber an das sich bestimmt nur Terraner halten.
Man erinnere sich, dass Shallowain etliche Terraner erschießen ließ. Laut der LFT-Juristen waren das aber keine "Terraner" mehr, weil der Planet Hayok zum arkonidischen Imperium gehört und Perry Rhodan die Annexion einst anerkannte (Perry Rhodan 2200). Aha, wie kann denn das sein? Fällt ein Planet zu einem anderen Staat, dann wird automatisch die Staatsbürgerschaft aberkannt, etwa so?. Denn die besagten "Terraner" können nicht alles Nachfahren der einstigen LFT-Bürger sein (gegensätzliches wird aber im Roman behauptet). Bei einer Lebensspanne von weit über einhundert Jahren und der gerade erst paar Jahrzehnte zurückliegenden Eingliederung Hayoks nach Arkon, dürfte noch ein Großteil der ursprünglichen Bevölkerung leben. Aber das wird mit keinem Wort gesagt. Vielmehr wird in jedem Satz ausschließlich zu Gunsten Arkons argumentiert und zwar von LFT-Juristen. Diese bemühen sich noch nicht einmal die eigene Position durchzusetzen. Ich möchte kein LFT-Bürger sein. Dort herrscht Toleranz bis zum Verlust eigener Werte. Das sieht man auch daran, dass es keine ernsthaften Versuche gibt der Gefahr durch die Gon-Orbhon-Sekte zu begegnen. Die Bewohner Terras dürften von einer solchen unfähigen Regierung inzwischen die Nase voll haben. Obwohl im letzten halben Jahrhundert immer wieder Terra bedroht wurde und es zu Zerstörungen kam (Dscherro, Diener der Materie, Faktor-Elemente, Kritzel-Phänomen durch GOEDDA, Besetzung durch Arkon, Tradom-Krieg), ist keine Lernfähigkeit seitens der Regierenden zu erkennen. Unter den Regierungsmitgliedern sind übrigens auch Zellaktivatorträger.
Der weitgehende Teil des Romans handelt zum Glück nicht von Juristereien. Den Humor des Autoren Leo Lukas mag ich nicht nachzuempfinden. Aber das ist eindeutig Geschmackssache, wenn es um die "Piratenbraut" Karonadse und arkonidische "Komiker" geht.
Sternenozean - Übersicht
Perry Rhodan - Hauptmenü