Titel: Das Portal der Dämonen Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der elfjährige Samuel ist ein ganz normaler Junge, der in Biddlecombe lebt, einem jener langweiligen Vororte, die so typisch für Großstädte sind. Und weil sich seine Nachbarn, die Abernathys, mit ihren stumpfsinnigen Freunden, den Renfields, ebenfalls langweilen, kommt Spannung auf. Denn die Nachbarn im Haus Crowley 666 üben sich, wenige Tage vor Halloween, als Hobby-Satanisten und beschwören Dämonen. Den Dämon, der sich der große Verderber nennt. Völlig überraschend klappt das auch, sehr zum Leidwesen der Nachbarn, denn diese sind nun von Dämonen besessen. Nun gut, für Samuel steht es auch nicht bestens, denn seine Beobachtung der Beschwörung am Kellerfenster inklusive der Ankunft der Dämonen macht Samuel mit seinem Dackel Boswell zu ihrem Staatsfeind Nr.1. Den Höllenscharen, die seit Millionen Jahren in der Hölle schmorten, kommt das offene Portal, das seine Nachbarn hinterließen, gerade recht. Schnell ist ein Plan klar: die Erde zu beherrschen. Eigentlich recht simpel. Wenn da nicht Samuel wäre, der mit seiner oberschlauen und pfiffigen Art diesen Plan durchkreuzt. Mit seinen unkonventionellen Ideen gelingt es ihm, den Dämonem ein ums andere Mal ein Schnippchen zu schlagen. Allerdings will kein Erwachsener aus seiner Umgebung auch nur einem Wort seines Berichtes Glauben schenken. Das hat zur Folge, dass Samuel die Welt im Alleingang retten muss. Ganz allein ist er nun nicht. Es gibt da noch ein paar Freunde, etwa Tom und Maria - oder Pfarrer Ussher und seinen Messdiener Herrn Berkeley, die bereit sind, ihm zu helfen. Dazu gehört auch der fast höfliche Dämon Nurd, die Geißel der fünf Gottheiten, den man durchaus mit Weingummi bestechen kann.
Der neue Jugendroman besitzt alles, was ein Roman benötigt: Spannung, Witz und eine Menge Abenteuer. Voller Witz und Ironie, skurril, rasant und unglaublich spannend erzählt John Conolly das Leben des jungen Samuel. Wer jetzt glaubt, das sei wieder eines der typischen Kinderbücher, wo ein Kind die Welt rettet, wird ein wenig enttäuscht. Statt dessen hält der Leser ein Buch in der Hand, das humorvoll die Langweile verkürzt. Der Roman strotzt geradezu vor unglaublich seltsamer Figuren, denen man im Kampf gegen das Böse gern behilflich ist. Ähnlichkeiten mit Jonathan Strouds Bartimäus sind durchaus vorhanden. Aber das sind, wie gesagt, Ähnlichkeiten - mehr nicht.
Das Portal der Dämonen - die Rezension von Ida Eisele