Reihe: Predator Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Etliche Jahre sind ins Land gegangen, seit Arnold Schwarzenegger und Danny Glover gegen eine außerirdische Rasse kämpfen mussten, die sich die Erde als ihren Freizeit-Jagd-Park ausgesucht haben. Durch die Darstellung eines Alien-Schädels in Predator 2 wurde eine richtige Lawine an Comics ausgelöst, die die beiden Fanchises miteinander verbanden. Schlussendlich sind auch bislang zwei Spielfilme der Reihe Aliens vs. Predator entstanden. Nun also der Spielfilm namens "Predators", in dem diese Wesen mehr oder weniger wieder alleine agieren dürfen. In den Comics wurden schon recht viele Verhaltensweisen dieser Jäger definiert und ihr gesellschafftlicher Hintergrund beleuchtet. Dies alles nimmt sich Nimród Antal zum Vorbild, um in seinem Film die Machart der beiden klassischen Predator-Filme nachzuahmen und weiterzuführen.
Der ehemalige Soldat Royce erwacht im freien Fall und landet dank eines sich im letzten Moment noch öffnenden Fallschirmes inmitten eines unbekannten Dschungels. Außer ihm sind noch weitere Menschen hier gelandet. Die japanische Yakuza wird von Hanzo vertreten. Israels Armee durch die raubeinige Scharfschützin Isabelle, der afrikanische Kontinent durch den Rebellen Mombasa. Aus Russland kommt noch Schütze Nikolai hinzu; der mexikanische Killer Cuchillo, der Mörder Stan und der Mediziner Edwin runden das ganze Grüppchen ab. Schnell wird ihnen klar, dass man sie mit Absicht zusammengeführt hat und sie eine Aufgabe erfüllen sollen: als Jagdwild fungieren. Durch verschiedene Fallen und Angriffe monströser Raubtiere wird die Gruppe dezimiert. Trotz der vorhandenen großen Feuerkraft kann man sich der Angriffe nur schwer erwehren. Keiner aus der Gruppe bemerkt, dass sie beobachtet werden - nur Isabelle hat eine Ahnung, was hier gespielt wird. Nach einer Weile berichtet sie den anderen von den Ereignissen aus dem ersten Predator-Film und verweist auf die Stärken und Schwächen des Gegners. Am Rande einer Schlucht stehend, erkennen sie, dass sie sich nicht mehr auf der Erde, sondern auf einem fremden Planeten befinden. Mehrere Monde umkreisen ihre Welt und ergeben ein herrliches Schauspiel. Wäre da nicht die Jagd und das bedrohte Leben - die Predator sind schon hinter ihnen her!
Höhepunkt des Filmes ist der Auftritt Laurence Fishburnes, der als verschrobener Einsiedler schon mehrere Jagd-Saisonen überstand und im Wrack einer verlassenen Tunnelbohrmaschine ein Versteck fand. Wunderbar spielt er den egozentrischen und an der Grenze des Wahnsinns agierenden Soldaten, der die Anwesenheit der Gruppe dazu nutzt, um seine Vorräte aufzufüllen. Ansonsten kann man das erwarten, was man von den beiden klassischen Predator-Filmen schon kennt: einen harten, schnellen und kompromisslosen Actionfilm, der zwar einige Logiklöcher aufweist, sich aber durchaus Mühe mit der Charakterisierung einzelner Protagonisten gibt. Nicht ganz so flach wie Predator 1 und ein wenig mehr interessante Action - wenn man dies als Maßstab nimmt, übertrifft Antals Film seinen berühmten Vorgänger. Natürlich haben sich auch die Sehgewohnheiten der Kinobesucher geändert, welche nun nach kürzeren und schnelleren Schnitten verlangen. Predators bietet jedoch im Vergleich zu seinen Vorgängern nicht nur eine andere Schnitttechnik und moderne Special Effects, sondern auch eine Vielzahl an witzigen Anspielungen, interessanten Personen und manch kurzen Einblick in weiteres Hintergründiges aus der Predator-Welt. Zwar muss man sich die Frage stellen, warum man nun mit dem Berserker-Predator eine weitere "Unterrasse" dieser Außerirdischen geschaffen hat, aber vielleicht war es den Ausführenden des Filmes bislang nicht kompliziert genug.
Ich habe mich zumindest gut unterhalten und kann den Streifen Liebhabern außerirdischer Action nur wärmstens empfehlen.
Meine Bewertung: 7 von 10 Punkte