Reihe: Die Vergessenen Reiche - Die Dunkelelfen, Band 2 Eine Rezension von Petra Berger |
Inhalt:
Der Ehrgeiz der Oberin Malice Do'Urden ist ungebrochen. Die Auslöschung des Hausen Hun'Ett hat das Haus Do'Urden an die achte Position der Stadt gebracht. Doch die Oberin Malice hat die Gunst der Spinnenkönigin Luth verloren und die Macht ihres Haus ist noch nicht gefestigt. Allein der Tod ihres Sohnes Drizzt Do'Urden kann die Spinnenkönigin besänftigen. Dieser hat sich von den alten Religionen abgewandt, die Stadt Menzoberranzan verlassen. und sich somit den Hass der Familie und der Göttin zugezogen.
Malice geht mit der Göttin einen Bund ein und erschafft eine unbezwingbare Kraft, die Drizzt finden und vernichten soll. Doch Malice ahnt nicht, wie hoch der Preis sein wird, den sie für die Erschaffung dieser Kreatur bezahlen muss.
Drizzt ahnt nicht, dass er von seiner Familie verfolgt wird. Er lebt seit mehreren Dekaden alleine im Unterreich und verliert sich in der Einsamkeit. Er wird zu einem Wesen, dass nur noch auf seine Instinkte hört und alle Eigenschaften verliert, die ihn zu einem denkenden und fühlenden Wesen machen. Er lebt nur noch um zu überleben und verliert seine Individualität. Er wird zu einem Jäger. Allein die Freundschaft zu dem Panther hält einen Funken in ihm wach, der ihn mit dem alten Drizzt verbindet. Als er erkennt, dass ihn die Einsamkeit zerstören wird, folgt Drizzt einer Gruppe von Swirfneblin zu ihrer Stadt Blingdenstone. Swirfneblin sind Wesen, ähnlich wie Zwerge, die die Schätze der Erde suchen, abbauen und bearbeiten. Anders als die Dunkelelfen leben sie in einer friedlichen Gemeinschaft miteinander statt gegeneinander. Und sie haben für den Krieg nicht viel übrig. Doch sie sind keine Freunde der Dunkelelfen, haben sie doch zu oft unter deren grausamen Überfällen gelitten. Daher geht Drizzt ein hohes Risiko ei als er sich in ihre Hände begibt. Doch die Swirfneblin merken schnell, dass dieser Dunkelelf anders ist. Einst rettete Drizzt einem ihrer Brüder Namens Belwar das Leben. Dieser bürgt nun für ihn und er wird in die Gemeinschaft der Wesen aufgenommen und Belwar wird sein Freund. Er erkennt, dass es auch noch andere Lebensweisen gibt als die der Dunkelelfen. Eine Lebensweise, aufgebaut auf Freundschaft, Respekt und Vertrauen und nicht auf Hass und Krieg und Macht.
Doch die grausame, von Malice geschaffene Kreatur ist Drizzt auf den Fersen. Als Blingdenstone in Gefahr gerät verlassen Belwar und Drizzt die Stadt und ziehen sich weit in das Unterreich zurück, in der Hoffnung, der Kreatur zu entkommen.
Auf ihrer Flucht erleben sie viele Abenteuer und Gefahren, treffen merkwürdige Völker und finden einen neuen Freund.
Kommentar:
Wie jeder Mittelteil einer Trilogie hat es auch dieser Band schwer. Es gibt einfach zu viele Wiederholungen und Hinweise zu Band eins. Meiner Meinung nach sollte ein Autor darauf vertrauen, dass seine Bücher so gut sind, dass man die ganze Serie liest. Somit sollte er auf diese ausschweifenden Rückblicke verzichten.
Das Unterreich wird sehr eingehend beschrieben und vor dem Leser entfaltet sich eine unvorstellbare und andersartige Welt. Die dort lebenden Wesen haben sich ihrer Umwelt angepasst und können im Dunkeln sehen und haben ein sehr ausgeprägtes Gehör. Es fällt dem Leser nicht schwer, Drizzt und Belwar auf ihrer Riese zu begleiten und sich die Gefahren bildlich vorzustellen.
Was mir hier, wie schon in Band eins, sehr gut gefällt, sind die Tagebuch ähnlichen Anmerkungen eines älteren Drizzt vor den Kapiteln. Aus den Texten sprechen eine Reife und ein Erfahrungsschatz, die der junge Drizzt noch nicht besitzt, die den Leser aber neugierig auf diesen älteren Drizzt machen. Ein guter Schachzug des Autors um den Leser bei der Stange zu halten.
Was ich jedoch nicht nachvollziehen kann ist der neue Titel dieses Bandes, der absolut unpassend ist. Dieses Buch umfasst die beiden Bände: Die Saga vom Dunkelelf 3: Der Wächter im Dunkeln und die Saga vom Dunkelelf Band 4: Im Zeichen des Panthers. Wesentliche passendere Titel. Denn außer der Rachsucht von Malice spielt das Volk der Dunkelelfen hier kaum eine Rolle. Es geht um die Selbstfindung eines Wesens, es geht um Einsamkeit, um den Verlust der Identität, um die Kraft der Freundschaft, um Prinzipien und Moral.
Fazit: Drizzt wächst dem Leser ans Herz, man fühlt und leidet mit ihm und betritt mit ihm fremde Welten. Meines Erachtens hat Hartmut Huff den Geist des Buches in der Übersetzung besser eingefangen, die Geschichte liest sich flüssiger als Band eins.
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