Reihe: Rachel Morgan, Band 6 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Halloween steht an und noch immer trauert Rachel Morgan ihrem drei Monate zuvor getöteten Liebhaber Kisten nach. Der Mörder ist noch immer nicht identifiziert und keinen scheint dies auch wissen zu wollen. Dann taucht der Dämon Algaliarept auf, der mit der Hexe noch eine Rechnung offen hat. Es gelingt ihr wieder einmal, den Dämon zu bannen, doch die Frage ist, wie er überhaupt erscheinen konnte, denn Al, wie ihn Rachel für gewöhnlich nennt, sitzt im Dämonengefängnis. Ausgerechnet Minas, ein anderer Dämon gibt ihr Antwort: Jemand beschwört jede Nacht Al und lässt ihn gemäß eines Handels gehen. Minas schlägt einen Handel vor: Nachdem Rachel bereits in der Vergangenheit einen Deal mit einem Dämon gemacht hatte, der ihr selbst einen Gefallen einbrachte, besitzt sie selbst einen Dämonennamen. Minas schlägt vor, ihr zu helfen die ihren Namen und den von Al zu tauschen, denn dann könnte er nicht mehr beschworen werden. Rachel geht jedoch nicht darauf ein, doch als Al eine ganze Nacht lang ihre Mutter bedroht, ist sie zum Äußersten entschlossen. Und dann ist da noch Trend der Rachel in die Hölle schicken will, um uralte Elfen DNA zu besorgen, denn vor vielen Jahrhunderten haben die Dämonen sein Volk mit einem Fluch belegt, der es den Elfen immer schwerer macht, sich fortzupflanzen. Trend will diesen Fluch mit moderner Genetik besiegen, doch dafür braucht er eben Genmaterial.
Alles in allen ist dies ein typischer Rachel Morgan Roman und obendrein noch einer der besseren der Reihe. Mehrere Handlungsstränge streben gemeinsam dem Höhepunkt entgegen und es gibt einige unterhaltsame Wirrungen. Das stört es nicht weiter, dass manches etwas vorhersehbar ist, wie z. B. das Scheitern der Expedition in die Hölle. Dafür war die Lösung des ganzen am Ende durchaus gelungen, vor allem, weil dies der ganzen Geschichte neue Impulse gibt (die dringend nötig waren). Natürlich gab es wieder Beziehungskisten zwischen Ivy und Rachel und zwischen Rachel und Trend, die ihre Feindschaft pflegen, doch es war schon von Beginn an klar, dass die beiden am Ende der Reihe ein Paar sein werden (wie auch immer das passieren mag). Wie man darauf kommt? Kim Harrisons Schreibweise ist manchmal zu leicht zu durchschauen und vieles wird zu einfach vorbereitet so dass auch manchmal die irrsten Wendungen in der Geschichte geahnt werden können. Vielleicht ist Rachel auch zu berechenbar, denn wenn es einen rationalen und einen irrationalen Weg gibt, dann wählt sie immer letzteren. Klingt komisch, ist aber so. Wie auch immer: Der Roman hat Spaß gemacht und die Tour de Force durch die Hölle unterhält den Leser bestens. Da stört es nur wenig, wenn das eine oder andere zu vorhersehbar war. 8 von 10 Punkten.