Reihe: Rachel Morgan, Band 7 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Noch immer hat Rachel den Mörder von Kisten nicht gefunden und der Schlüssel hierzu sind die verlorenen Erinnerungen an die Mordnacht, ihr Freund Jenks ihre genommen hatte um sie davon abzuhalten den Mörder zu verfolgen und in den sicheren Tod zu rennen. Dann jedoch wird Glenn, ein guter Freund vom Federal Inlander Bureau auf brutalste Weise zusammengeschlagen und entrinnt nur knapp dem Tode. Es zeigt sich, dass seine Nachbarn Banshees waren, deren Kind eine Bedrohung für die gesamte Stadt zu werden droht. Auch wenn die ganze Sache für Rachel mindestens eine Nummer zu groß ist, ist sie fest entschlossen, das Kind zu retten. Zu allem Überfluss erhält sie Besuch von einem Geist, in den sie sich in ihrer Jugend verschossen hatte während ihr „Lehrmeister“, der Dämon Al, sich über mangelndes Pflichtbewusstsein beklagt.
In den voran gegangenen Bänden der Autorin stets gelang, die einzelnen Handlungsstränge zu verbinden, doch in diesem Band wirken die einzelnen Erzählstränge losgelöst voneinander. Hinzu kommt, dass die Handlung dieses Romans auf drei Kurzgeschichten fußt, die dem Leser Hintergrundinfos gegeben hätten, die der Roman aber eben nicht bietet. Wie auch immer: Die Handlung plätschert so dahin, liebgewonnene Nebenfiguren werden aufs Abstellgleis geschoben und die Story an sich ist zu düster und zu wenig überzeugend für die Reihe. Vielleicht liegt es auch an der Emotionalen Distanz: Zu den Banshees gewinnt man wenig Bezug, die Beziehung zu ihrem Lover, wenn man es so nennen will, wir einfach man nebenbei abgewürgt und auch sonst findet zu wenig Zwischenmenschliches statt. Eher gehetzt (und das bei fast 800 Seiten Umfang) werden die Handlungsstränge abgehandelt und alles wirkt ein wenig lieblos. Und da ist dann noch Rachel Morgan selbst: Die Autorin beton immer wieder, dass ihre Protagonistin über jegliche Vernunft hinaus den Thrill sucht, aber das erklärt nicht, warum die Figur sich nicht während der ganzen Abenteuer eine tödliche Verletzung eingefangen hat, denn eine Figure mit so wenig Selbsterhaltungstrieb beißt irgendwann ins Gras.
Am Ende bleibt die Hoffnung, dass es mit dem nächsten Band wieder aufwärts geht und die Autorin ihre Geschichte dann besser durch konzipiert hat. Kim Harrison hat in den voran gegangenen Bänden bewiesen, dass sie das kann und sie muss sich nur auf die Stärken der Rachel Morgan Reihe besinnen. Ich bin guter Dinge, dass ihr es mit dem nächsten Roman wieder gelingt.
5 von 10 Punkten.