Reihe: Tarzan / John Carter: Warlords of Mars, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
John Clayton III., Lord Greystoke ist wieder unterwegs in Afrika und trauert um vergangene Zeiten - als er noch mit seiner Frau Jane zusammen war (leider wird nicht geklärt, wo diese abgeblieben ist) und Afrika selbst vor dem Krieg (der 1. Weltkrieg?) noch wesentlich abgeschiedener war. In dem Zug, in dem Clayton alias Tarzan fährt, lauern ihm die Söhne dreier Nazis auf, deren Väter Tarzan aus Notwehr vor langer Zeit schon töten musste. Heldenhaft wehrt er sich gegen den feigen Überfall und kann fast entkommen, als er eine Schusswunde erleidet und in letzter Not die Notbremse des Zuges betätigt. Außerhalb des Wagons sieht er sich verletzt der Mündung eines Revolvers entgegen, als ein Blitz zwischen ihm und den Verbrecher fährt. Tarzan sieht seinen eigenen Körper unter sich, sein Geist schwebt nach oben in den Himmel, am Mond vorbei - Richtung Mars ...
Dort erwacht John Clayton wieder zum Leben und wird sofort konfrontiert mit dem Himmelsschiff der schönen, aber Ehrrfurcht gebietenden Captain Purid Mos, die in Tarzan einen weiteren Menschen von der Erde erkennt. Sofort spielt sie mit Plänen, Tarzan zu benutzen, um gegen ihre Feinde zu kämpfen, die ebenfalls einen Helden von der Erde in ihrer Mitte haben: John Carter.
Edgar Rice Burroughs entwickelte beide Helden dieser Geschichte - sowohl Tarzan als auch John Carter, der ebenfalls auf den Mars entführt wurde und dort in einer sterbenden Welt zahlreiche Abenteuer erlebte, stammen aus seiner Feder. Hier werden beide Charaktere wohl aufeinander treffen - ein Crossover der besonderen Art, da ja beide klassichen Helden vom selben Autor stammen. Tarzan auf den Mars zu bringen war zwar etwas, wo der geneigte Leser sämtliche Hühneraugen zudrücken musste - aber das verzeiht man leicht, denn die Szenerie auf dem Roten Planeten ist auf der einen Seite sehr klassisch gehalten bezüglich des Designs, jedoch auf der anderen Seite atemberaubend fremd. Trotzdem arbeitet man mit Menschen, erkennt Revolver sofort als solche, wobei die Leibwache Captain Mos' noch mit Speeren hantieren muss, und spart nicht mit erotischen Reizen oder abenteuerlichen Kämpfen mit reißerischen Monstern. Das klingt nicht nur so wie das typische SF-Design der 30er Jahre (Ã la Flash Gordon), das sieht auch so aus - und gefällt sehr!