Serie/Reihe: Mardock |
Folgende Besprechungen / Rezensionen liegen hierzu bei Fictionfantasy.de vor:
Rezension von Alexander Pechmann
"Mardock" ist zwar ein Roman, doch gleicht das Buch in Inhalt und Details eher einem Manga. Die Handlung paßt auf eine Briefmarke, der Text dient vor allem dazu ein hübsches Mädchen im hautengen Kostüm allerlei Gefahren und Gefechten auszusetzen. (...) Von einem "Science-Fiction-Highlight des Monats" hätte ich ehrlich gesagt etwas mehr erwartet. Dem Buch fehlt es an glaubhaften Charakteren, origineller Handlung, Humor und einigem mehr, was die Geschichte ansatzweise interessant hätte machen können. Immerhin gibt es einen Killer namens "Welldone the Pussyhand", der sich eine Vagina in die Handfläche implantiert hat und zwei oder drei nette Bemerkungen zum Thema "Fetischismus". Etwas dürftig für 300 Seiten, die beim Lesen trotz des hohen sprachlichen Tempos endlos lang erscheinen. Die Story wäre in einem Comic oder Film sicher besser zur Geltung gekommen.
Rezension von Rupert Schwarz
Der Roman ist recht flott geschrieben. Nach zwei, drei Tagen ist der geübte Leser durch. Die Geschichte ist recht einfach und folgt dem klassischen Kronzeugen-Plot. Dies ist wahrlich nichts Neues und To Ubukata hätte gerne ein bisschen mehr bieten können. Hinzu kommt, dass, ehe die Geschichte richtig beginnt, das Ganze in einem Cliffhanger endet und der Leser nun bis nächstes Jahr warten muss, bis der Verlag die Fortsetzung herausbringt. Wenn man aber Mangas kennt, dann findet man schon einiges Vertraute: Heldinnen in engen, spärlichen Klamotten, Protagonisten am Rande des Wahnsinns und natürlich den fiesen Schurken. Tatsächlich ist der Roman eine Romanform eines japanischen Comics.
Doch leider ... reicht es für einen Roman nicht ganz, denn für einen solchen ist die Geschichte zu einfach gestrickt. Dem geübten Leser fehlt die Vielschichtigkeit und literarische Tiefe. Zu vieles hat der SF-Kenner schon in anderen Büchern gelesen, um sich von der Story in den Bann ziehen zu lassen. (...) Scheinbar hat diese Geschichte, die sich der Mangakultur bedient, genau der Nerv der jungen Generation getroffen. Deshalb sei der Roman sowohl den Freunden der Mangas empfohlen als auch jüngeren SF-Lesern, die noch nicht zu tief in die Weiten der SF eingestiegen sind.
Rezension von Erik Schreiber
Der vorliegende erste Band ist eine Einführung in das Leben Rune Balots und der beiden Ermittler Doc Easter und seines Universal Item, eines Lebewesens, das sich in alles Mögliche verwandeln kann. Die Einführung verliert schnell ihren Stand und verwandelt sich in einen schneller werdenden Roman. Während er sich zu Beginn wie Kaugummi lesen lässt, weil zu viele Erklärungen langatmig eingeschoben werden, haben wir am Schluss den Showdown zwischen Rune und dem Gangster, der mit einem klassischen Cliffhanger endet. (...) Der Roman an sich erinnert an die Cyberpunk-Romane der frühen 80er Jahre, nur mit dem Unterschied, dass hier eindeutige Einflüsse der japanischen Mangaszene enthalten sind. Dabei könnte man fast sagen, man habe einen Schrift gewordenen Comic vor sich, da Bild für Bild durch den jungen japanischen Autor abgearbeitet wird. Das Bildhafte eines Comics bleibt dabei auf der Strecke, und die Superheldin mit ihrem Universal Item wirkt übertrieben.