Reihe: Die zerrissenen Reiche, 1. Band Titel: Die Zwerge von Amboss Autor: Thomas Plischke Karte: Tobi Mannewitz Titelbild: Henrik Bolle Buch/Verlagsdaten: Piper Verlag 6663 (11/2008); 492 Seiten; 8,95 €; ISBN: 978-3-492-26663-5 (TB) Folgende Besprechungen / Rezensionen liegen hierzu bei fictionfantasy.de vor: |
Rezension von Erik Schreiber
Thomas Plischkes Roman ist eine Erzählung, die in der vorindustriellen Zeit der Menschen angesiedelt sein kann. Es gibt Gewehre und Eisenbahnen, die für einen Fantasy-Roman eher ungewöhnlich sind. Das Ganze ist sehr vielschichtig aufgebaut und daher ein Buch, welches man nicht einfach mal so nebenbei liest. Wer sich ganz auf das Buch einlässt, wird es sicher nicht bereuen. Das Buch wimmelt von Anspielungen - auf Verschwörungstheorien, auf Personen und Persönlichkeiten, Situationen und auch auf Fernsehserien. Trotz all dieser versteckten Hinweise vergisst der Autor nicht, seine Geschichte zu erzählen. Für die Fantasy gibt es keine Schublade, in die die Erzählung zur Klassifizierung gesteckt werden könnte. (...) Die große Zahl von Handlungsträgern in der Erzählung besteht nicht aus platten Figuren, mit denen man schnell eine Geschichte erzählen will. Für mich wurde sehr schnell klar, die Erzählung um die zerrissenen Reiche hat hier nur einen Anfang genommen, vieles bleibt noch zu erzählen. (...) Über die Entwicklung der Figuren hätte ich gern mehr gelesen. (...) Das Buch lässt sich gut lesen und wurde fesselnd und lebhaft geschrieben. Zwar kann man sich mit den Handlungsträgern nicht unbedingt gleichstellen, aber man findet sich, egal bei welchem Handlungsstrang, immer mitten im Geschehen.
Rezension von Joanna Lenc
[In dem Buch] wird ... viel Weltenbau betrieben, durch den der Leser die Welt genau kennen lernen kann. Dennoch wird es aber nicht langweilig, im Gegenteil, durch gut eingesetzte Personenwechsel bleibt die Spannung nicht nur erhalten, sondern regt auch an, weiterzulesen, ohne das Buch aus der Hand legen zu wollen. (...) Außergewöhnlich an diesem Werk ist auch das Szenario, denn "Die Zwerge von Amboss" spielen in keiner herkömmlichen Fantasy-Welt, sondern in einer besonderen, die unserem 19. Jahrhundert ähnelt. (...) Natürlich trifft man aber auch auf zahlreiche phantastische Wesen: Zwerge bilden da keine Ausnahme, denn auch Bestien wie der Greif tauchen auf und in einer anderen Ecke der Welt sollen Elfen leben. (...) Thomas Plischke hat hier ein schönes Werk erschaffen, welches nicht nur neugierig auf mehr macht, sondern auch erfrischend anders ist. Er beweist, dass in der phantastischen Literatur noch viel Verborgenes steckt - es muss nur entdeckt werden. Ein toller Auftakt in eine bisher gut gelungene Serie.
Rezension von Anke Brandt
Zwerge-Fans sind Markus-Heitz-Fans, und diesen Autor sollte man in Zusammenhang mit den »Zwergen von Amboss « besser nicht erwähnen. Nun, es wurde aber auch angekündigt, dass Zwerge in diesem Buch »mehr sind als bärbeißige Axtschwinger «. Stimmt, doch dieses »mehr « war dann der ausschlaggebende Punkt, weshalb ich das Buch nicht bis zum Ende gelesen habe. Nach etwa 200 Seiten suchte ich immer noch den Ansatz, dass dieser Roman in die Fantasy gehört. Die gewählten Figuren und Namen machen noch keinen Fantasy-Roman, wenn die Handlung ein gesellschaftskritisches Werk in Form eines Krimis ist. Ich habe gewiss nichts gegen Gesellschaftskritik, doch wenn ich einen Fantasy-Roman lese, möchte ich mich unterhalten, möchte abtauchen in eine Traumwelt und mich nicht mit derart realitätsnahen politischen, rassistischen und geschichtlichen Problemen beschäftigen. (...) Schade drum, denn der Ansatz der Idee war wirklich gut. Und sicher findet auch dieser Roman seine Leser, die begeistert auf einen neuen Band warten werden. Ich gehöre auf alle Fälle nicht dazu. Einen Geisterpunkt vergebe ich für den Mut, den der Autor und vor allem der Verlag bewiesen haben. Bewertung: 1 von 10 Punkten.