| Titel: Ruse, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Lightbourne tritt in einem Variete als Bühnenmagier "Der erstaunliche Corradino" auf. Lightbourne bringt einen Mann um, von dem er weiss, dass er ihn verfolgt. Simon Archard kann den Mörder fast zur Strecke bringen, aber nur fast.
Gemeinsam mit Emma Bishop seiner Assistentin, wie er und Partnerin es nennen, ist er unterwegs, um Lightbourne zu finden.
Ihr Weg führt sie zum Dorf Telestroud. Dieses Dorf wirkt aber so abschreckend, dass dort der Dampfzug nicht hält. Da Archard nicht daran vorbeifahren möchte, springen er und Emma Bishop vom fahrenden Zug ab.
Sie kommen in das Dorf, das wie ausgestorben daliegt. Kein Mensch ist zu sehen. So mieten sie sich kurzerhand in einem kleinen Gasthof ein. Kaum haben sie ihre Zimmer bezogen, und draussen ist es Nacht geworden, schon finden sich die Dörfler ein. Sie liegen im Kampf mit einem Zigeunerstamm der in der Nähe des Dorfes lagern. Die Dörfler leiden unter einer seltsamen Krankheit und sie nehmen die Frauen der Zigeuner gefangen, um diese zu schwängern und so die Erbkrankheit mit frischem Blut aufzuhalten.
Zurück in Partington geraten sie in einen Mordfall, der sich zuerst als ein Unfall tarnt. Lightbourne mischt sich in die Erbschaftsstreitigkeiten einer Familie ein. Auf der einen Seite die beiden erbwilligen Töchter von Lionel Oxford-Collins. Auf der anderen Seite ist die Vertreterin der Kirche der Dryadinen. Sogar eine Schaustellerin taucht auf, die auf einem Teil des Grundstücks mit ihren Leuten campieren will.
Seltsamerweise ist die Dyradinen-Priesterin, wie auch die beiden Töchter strikt dagegen. Simon Archard und Emma Bishop beginnen, den Mordfall aufzuklären. Und wieder sind sie Malcolm Lightbourne auf der Spur.
Die Welt, in die uns der Comic Ruse entführt, ist die eines viktorianischen Englands, in dem Sherlock Holmes und Dr. Watson, aber auch Kapitän Nemo und Alain Quatermain leben könnten. Aber es ist nicht die entsprechende Zeit und nicht der richtige Ort.
Partington ist zudem ein wenig magisch, geheimnisvoll und auch unnahbar. Dort leben Menschen, die wir immer nur in kleinen Schritten kennenlernen. Wir haben die Hauptpersonen und ein paar Nebenpersonen. Doch der Rest dieser Stadt bleibt uns verschlossen. Das macht die Stadt aber interessant. Mit jedem Ausflug in den Comic lernen wir die Stadt besser kennen. Zudem ist das Crossgen Universum sehr verschachtelt und man kann durchaus weitere Serien dazu lesen. Aber es reicht eine Serie um alles zu verstehen.
Diese Comicwelt, die es nach Deutschland geschafft hat, ist vom Preis relativ teuer und kann nur im Fachhandel und nicht frei an Kiosken gekauft werden. Das ist schade, denn die Zeichnungen sind in der Regel sehr gut und die Kriminalgeschichten um diesen unbekannten Sherlock Holmes laden ein zum mitraten.
Empfehlenswert.
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