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Reihe: Die Schlüssel zum Königreich, 1. Band (The Keys to the Kingdom) Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Arthur Penhaligon hat es nicht leicht. Wieder einmal müssen seine Eltern umziehen - und der Leidtragende ist Arthur. Er muss wieder einmal mehr in eine neue Schule, wird aus seinem alten Freundeskreis herausgerissen und muss sich neue Freunde suchen. Das fällt um so schwerer, da er ein Asthmaleiden mit sich herumträgt. Um den Anweisungen des strengen Sportlehrers gerecht zu werden, nimmt er - trotz Asthma - am Geländelauf teil, vor allem weil er als Neuer in der Klassengemeinschaft nicht auffallen will, wenn er sich weigert. Dabei könnte eine solche Anstrengung für ihn den Tod bedeuten. Es kommt, wie es kommen muss: Arthur erleidet einen Anfall, und man versucht schnell ihm Hilfe zukommen zu lassen. Gleichzeitig tauchen aus einem gleißenden Licht zwei Leute in einer Art fahrbarer Badewanne auf. Von ihnen erhält Arthur einen seltsamen Metallstreifen, an der einen Seite spitz, am anderen Ende eine kreisförmige Öse. Ein Uhrzeiger.
Trotzdem muss er ins Krankenhaus. Dort kuriert er sich langsam wieder aus und kommt später wieder nach Hause. Im Besitz eines Uhrzeigers und eines besonderen Atlas, wird er zur Zielscheibe fremder Wesen. Mit allen Mitteln versucht man ihm den Zeiger wieder abzunehmen. Arthur aber versucht, das Geheimnis um den Zeiger zu entschlüsseln. Dabei findet er den Eingang in ein Haus, das nur er sehen kann. Für Überraschung sorgt die Tatsache, dass das Haus als Königreich der Wirklichkeit gilt und ein Archiv aller Dinge beinhaltet. Hier könnte er das wahre Wesen des Uhrzeigers ergründen.
Garth Nix schreibt über einen Montag, der für Arthur Penhaligon nicht gut verläuft, und im Laufe der Geschichte ist es immer wieder der Montag, der einen bestimmten Wert für die Erzählung darstellt. Garth Nix geht sogar noch einen Schritt weiter und personifiziert den Montag, indem er einen Herrn Montag auftreten lässt. Im australischen Original heißt das Buch dann auch „Mr. Monday“. Herr Montag kommt aus einer anderen Welt, in der eine heftige Auseinandersetzung tobt. Dort wird um ein Vermächtnis gestritten, das zuerst nicht ganz klar dargestellt wird, etwas diffus im Hintergrund bleibt. Eine weitere Besonderheit stellt das Papier dar. Alles, was je ge- und beschrieben wurde, findet sich als langlebiges Gedächtnis im Archiv wieder. Das Vermächtnis selbst ist in sieben Teile geteilt und Arthur soll die Teile wieder zusammenbringen. Es ist klar, dass die Schnipsel die Wochentage darstellen. Arthur gelingt es sogar, so weit in der Rangfolge aufzusteigen, dass er als Herrscher des Reiches Montag angesehen wird.
Das Buch nimmt einen mit auf eine tolldreiste Reise in eine fremde Welt und endet doch wieder hier, denn Arthur sieht nicht dort seine Bestimmung, sondern hier.
Der Roman erschien bereits 2006 bei Ehrenwirt als gebundene Ausgabe.