Serie/Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Christian Weis |
Der 1989 erschienene Roman DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER von Thomas Harris wurde von der Horror Writers Association mit dem Bram Stoker Award in der Kategorie Bester Roman ausgezeichnet - und hat wohl auch deswegen ein so breit gestreutes Publikum gefunden, weil er gleichermaßen Krimi- wie Thriller- und Horrorfans sowie Mainstreamleser anspricht. Wer spannende Psychothriller mag, kennt die Story um die FBI-Agentin Clarice Starling und den kannibalisch veranlagten Psychiater Hannibel Lecter und ihre außergewöhnliche Zusammenarbeit bei der Jagd auf "Buffalo Bill". Vielleicht ist das der Serienkillerroman überhaupt, der mit "Roter Drache" einen ebenbürtigen Vorgänger hat und dem mit "Hannibal" und "Hannibal Rising" zwei etwas schwächere Lecter-Romane gefolgt sind.
Seine Popularität hat das Buch sicher auch der exzellenten Verfilmung von Jonathan Demme zu verdanken, die mit dem Oscar als bester Film ausgezeichnet wurde und sowohl dem Regisseur als auch den beiden Hauptdarstellern, Jodie Foster und Anthony Hopkins, sowie Ted Tally für das beste Drehbuch nach einer Vorlage einen Goldjungen aus Hollywood einbrachte. Damit hat der Film in den wichtigsten Kategorien gewonnen, und das ist schon fast mit den 11-Oscar-Abräumern "Ben Hur", "Titanic" und "Die Rückkehr des Königs" gleichzusetzen, von denen keiner in allen fünf Hauptkategorien prämiert wurde.
Neben Roman und Film ist auch das Hörbuch sehr zu empfehlen, das als "Original-Hörbuch zum Film" in der Reihe TV-Movie-Kopfkino erschienen ist. Jodie Fosters Synchronsprecherin Hansi Jochmann trägt die (leider gekürzte, was bei Harris' knapp-prägnantem Stil und 380 Seiten wirklich nicht nötig gewesen wäre - ein Minuspunkt ...) Romanfassung so vor, dass die Atmosphäre aus Buch und Verfilmung gut rüberkommt. Spannender Nervenkitzel ist garantiert.