Reihe: Seekers, Band 1 + 2 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Nordamerika ist Bärenland, doch der einstige wilde Norden wird mehr und mehr domestiziert und die Wildtiere bekommen den Folgen der Umweltzerstörung und den Erderwärmung zu spüren. Seekers ist die Geschichte von drei jungen Bären, die der Frage folgen, was getan werden muss, damit das Eis nicht so früh schmelzt und die Lachse wieder in den Flüssen schwimmen.
Die Eisbärin Kallik verliert ihre Mutter im Eismeer durch den Angriff eines Orka Wals. In dem Tumult verliert sie ihren Bruder Taqqiq aus den Augen, den sie im Anschluss verbissen sucht. Ihre Suche führt sie durch die Sumpfgebiete einer zu früh aus dem Winterschlaf erwachten Landschaft. Erst beim großen Bärensee sollte sie ihren Burder finden, doch die Antworten auf ihre Fragen findet sie nicht. Und auch ihr Bruder ist nicht mehr der selbe wie zuvor.
Der Grizzlybär Toklo muss ansehen, wie sein schwächlicher Bruder zugrunde geht. Seine Mutter, die sich stets liebevoll um ihr kränkliches Kind gekümmert hatte, zerbricht über den Tod ihres Sohnes und verliert den Bezug zur Realität. Obwohl noch ein Kind, erkennt Toklo, dass er auf sich alleine gestellt ist und als seine Mutter Oka ihn verstößt muss er endgültig für sich sorgen. Er trifft auf den seltsamen Bären Ujurak, der seine Gestalt verändern kann und von einem Drang erfüllt ist, nach Norden zu ziehen um dort Antworten zu finden auf die Frage, die alle Bären beschäftigt: Warum wird das Fressen immer weniger? Müssen alle Bären deswegen sterben?
Die Bärin Lusa wächst in einem Zoo auf. Von der Wildnis weiß sie nur von ihrem Vater, der in der Wildnis geboren wurde. Lusa ist fasziniert von der Wildnis und als die Grizzly Bärin Oka (eben Toklos Mutter) ins Nachbargehege gebracht wird, ist Lusa ganz fasziniert von ihr. Lusa, die kleine Schwarzbärin beschließt in die Wildnis zu gehen, doch vorher ringt Oka ihr das Versprechen ab, Toklo zu finden und ihm zu sagen, wie sehr es ihr Leid täte.
Im steten Wechsel der drei Hauptpersonen wird die Geschichte erzählt – auch dann noch, als sich im zweiten Band alle Bären am großen Bärensee gefunden hatten. Das macht die Geschichte durchaus interessanter und das ist notwendig, denn die Handlung ist schon sehr vorhersehbar. Deswegen würde ich auch sagen, die Romanreihe Seekers richtet sich an ein jüngeres Publikums als Warrior Cats, der andere Roman Serie von Erin Hunter. Hinter dem Namen verbergen sich insgesamt vier Frauen, die die Roman gemeinsam schreiben. Dies erklärt dann auch die große Menge an Romanen, die in den letzten Jahren von dem Quartett mit großem Erfolg verfasst wurden. Die Geschichte hat etwas apokalyptisches, denn ganz gleich ob Grizzly, Schwarzbär oder Eisbär: Alle sind bedroht von Hunger und anderen Gefahren. Für die Bären scheint die Welt sich gegen sie zu wenden und wenig bleibt den Bären, was sie gegen die Menschen tun können. Sie begreifen ja noch nicht einmal die Natur der Gefahr. Dieser Aspekt der Romane, der auch schon bei Warrior Cats gelegentlich zu Tage trat, hilft sicherlich das Umweltbewusstsein der Kinder zu fördern und das ist sicherlich eine gute Sache. Zudem sind die Geschichten spannend und mitreißend erzählt. Die Protagonisten sind gut erdacht und auf ihre Weise sehr menschlich beschrieben, so dass es den Kindern leicht fällt, sich in sie hinein zu versetzen. Das ideale Alter für diese Bücher dürfte zwischen 9 und 13 Jahren liegen. Ältere Kinder, vor allem jene, die schon viele Bücher gelesen haben, werden die Geschichten als zu einfach und zu vorhersehbar empfinden, aber für die jüngere Leserschaft sind sie genau richtig.
7 von 10 Punkten.