| Reihe: Sevenwaters-Trilogie, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Asaviel |
Klappentext:
Irland im 9. Jahrhundert nach Christus: Das Volk der grünen Insel muss sich gegen den Ansturm vieler Feinde verteidigen. Die junge Sorcha wächst gemeinsam mit ihren sechs Brüdern fern der Schlachtfelder auf, doch ihr behütetes Leben findet ein jähes Ende, als ein Fluch die Familie trifft. Allein auf sich gestellt, muss Sorcha nach einem Gegenzauber suchen - und mehr als einmal ihr Leben riskieren.
Meine Meinung:
Zu Beginn der Geschichte war ich skeptisch. Sie wird vollständig aus Sorchas Sicht erzählt und sie beginnt bei ihrer Geburt und scheint auf jedes kleine auch noch so unbedeutende Detail einzugehen. Ihre 6 Brüder, ihr Vater, ihr Wohnort am See – Sevenwaters – mit seinen Bewohnern wird genau beschrieben und dem Leser vor Augen geführt. Ich konnte mir lange Zeit nicht erklären, wohin das führen soll. Erst als die böse Stiefmutter auftaucht und ein Fluch über Sorchas Familie legt, wird dies deutlich und das junge Mädchen muss sich nun einer schwierigen Aufgabe stellen. Ganz auf sich allein gestellt, lebt sie erst in einer Höhle im Wald und wird dann von ihren Feinden entdeckt und verschleppt. Während all dieser Zeit versucht sie ihre Aufgabe zu vollenden. Der Leser ist immer ganz nah dabei. Sorcha lässt ihn an ihren geheimsten Gedanken teilhaben und spricht auch von allem, was in ihrem Innersten vorgeht. Oftmals wird so eine recht düstere Stimmung erzeugt, denn Sorcha hat es nicht leicht und ihre Aufgabe ist kaum zu schaffen. Über weite Strecken ist ihre Geschichte bedrückend und sehr ergreifend, was ihr aber keinesfalls einen Abbruch tut. Es wird auf einige alte Klischees und beinahe abgenutzte Sagenbilder zurückgegriffen, doch dies stört in diesem Zusammenhang nicht. Wir haben hier weniger eine Fantasygeschichte vorliegen, als vielmehr eine irische Sage. Das kleine Volke, also die Feen, spielen genauso eine Rolle, wie die böse Zauberin, Tiergestalten und Druiden.
Juliet Marillier gelingt es all diese Versatzstücke zu einer fantasievollen Geschichte zu verweben, die mich persönlich tief berührt hat. Das einzige bedauerliche ist, dass einige Geschehnisse nur allzu vorhersehbar sind. Das betrifft vor allem, das Ende des Buches. Trotzdem freue ich mich auf die nächsten Bände. Auch die Sprecherin Tanja Geke kann vollkommen überzeugen. Es gelingt ihr für die einzelnen Charaktere ganz eigene Stimmbilder zu erzeugen. So erkennt man am Ende nicht nur Sorcha spielend, sondern ebenso auch ihre Brüder, wie auch die wichtigsten Charaktere der Briten. Sorchas Stimmung bringt diese Sprecherin durch die richtige Betonung immer gut zum Ausdruck und lässt einen völlig vergessen, dass es nicht das Mädchen selbst ist, das hier erzählt.
Fazit:
Eine fesselnde Geschichte, die wunderbar die Stimmung des Waldes, des Landes, der Charaktere an den Leser oder Hörer heranträgt. Auch wenn der Anfang langatmig erscheint, lohnt es sich Sorchas Geschichte zu lauschen, denn jeder Faden der am Anfang gesponnen wird, wird am Ende in eine großartige Geschichte gewoben.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.
Über die Autorin:
Juliet Marillier wurde 1948 in Neuseeland geboren. Ihre Familie stammt ursprünglich aus Schottland und aus Irland. Sie unterrichtete Musik an der High-School. in Neuseeland und Australien. Inzwischen lebt sie im Westen Australiens. Sie hat vier Kinder und ebenso viele Enkelkinder. „Die Tochter der Wälder“ ist ihr erster Roman und wurde 1999 in Australien veröffentlicht.
Über die Sprecherin:
Tanja Geke wurde 1981 in Berlin geboren. Sie arbeitet in den Bereichen Schauspiel für Film und TV, Theater, Synchron (Kino und TV), Sängerin und Sprecherin (TV und Hörbuch).