Reihe: Shadowmarch, Band 4 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Vor einem Jahr floh die sechzehnjährige Briony Eddon die Southmarch. Seither scheint sich die Welt vollkommen neu gestaltet zu haben. Die Bedrohungen für das Land Eion werden nicht weniger. Von Norden dringt im Schutz undurchdringlichen Nebels eine riesige Elbenarmee, die uralten Quar der Nebellande, vor und überschreitet die Schattengrenze. Im Süden schmiedet der machtbesessene Gottkönig Sulepis von Xis neue Eroberungspläne. Der grausame Herrscher will mit Hilfe von König Olins Blut grenzenlose Macht gewinnen, die Geheimnisse von unterhalb des Schlosses und die Macht eines Gottes. Immerhin, eines seiner Ziele konnte er erreichen, die Burg Southmarch. Doch der Verräter Hendon Tolly versucht dem Gottkönig von Xis zuvorzukommen. In diesen Wirren lastet auf dem Zwillingspaar Prinz Barrik und seiner Schwester Briony eine schwere Last und Verantwortung.
Prinz Barrick fällt in die Hände der heimtückischen Feinde und Prinzessin Briony ist gezwungen, aus der Burg Southmarch zu fliehen. Die beiden jungen Adligen befürchten, dass die Völker Eions zwischen den Armeen von Elben und des Herrschers von Xis zerrieben werden. Endlich gelingt es Prinzessin Briony Eddon und Prinz Eneas, Burg Southmarch zu erreichen. Hier kann sie noch die Prophezeiung erfüllen, die besagt, dass sie ein letztes Mal ihren Vater spricht, bevor sich dessen Schicksal erfüllt.
Prinz Barrick kämpft an zwei Fronten. Eine Front ist in seinem Geist, wo noch immer die Feuerblume versucht, seinen Geist auszulöschen. Allerdings hat er in Ynnir und seiner Schwestergattin Saqri Freunde gefunden, die ihm selbstlos zur Seite stehen.
Endlich ist er da, der vierte und abschließende Band der Southmarch-Saga. Tad Williams beschreibt die letzte große Schlacht um Burg Southmarch und beendet das letzte Kapitel seiner Saga in vielen Einzelheiten, was verständlich macht, warum die Trilogie aus vier Bänden besteht. Wichtig ist bei diesem Abschlussband, dass man die vorherigen Bände gelesen und sie noch gut in Erinnerung hat. Weil Tad Willams hier alle Handlungsstränge zusammenführt, wird die Geschichte sehr schnell und abwechslungsreich. Das zeigt sich vor allem darin, dass sich die Handlung sogar innerhalb weniger Abschnitte ändert und man sich plötzlich anderen Handlungsträgern gegenübersieht. Der Abschluss ist ein reines blutiges und brutales Schlachtengemälde. Es schien mir so, als wollte Tad Williams sich noch schnell ein wenig austoben und dem Leser mehr bieten als reine Abenteuer-Fantasy. Denn, ehrlich, sein Roman-Epos unterscheidet sich vom Thema nicht von anderen Fantasy-Romanen. Der eigentliche Unterschied liegt in der spannenden Erzählweise, den glaubwürdigen Charakteren und der dichten Atmosphäre, die er erzeugt. Dem Autor ist die Geschichte wichtiger als die Handlungsträger. Diese können durchaus mal sterben, denn wenn er eine Geschichte erzählt, kann er nicht immer Rücksicht auf seine Helden nehmen.
Zusammenfassend kann man sagen: Der Abschluss ist gelungen. Teils ironisch, teils provokant wird die Geschichte um die Zwillingsprinzen zu einem Ende gebracht. Dabei gehen nicht alle Hoffnungen der Leser in Erfüllung und manch eine Überraschung lässt den Leser verblüfft zurück.
Das Herz - die Rezension von Alexander Pechmann