Reihe: Shadowrun, Band 21 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Man glaubt es kaum, aber jetzt fängt es auch schon bei den Büchern an: das Thema Crossover. Bei den amerikanischen Comics ist es inzwischen gang und gäbe, Geschichten der einen Serie mit anderen Serien zu verschmelzen. Einfach schlecht. Wer sammelt schon immer beide Serien oder gar mehr. Und genau das passiert hier.
Der vorliegende Band ist also ein "Kreuzüber" zwischen der Serie Earthdawn und der Serie Shadowrun. Zuerst gab es Narben und Kleine Schätze in der Earthdawn-Reihe. Im vorliegenden Roman kommt es zur entscheidenden Begegnung zwischen der unsterblichen Elfin Aina und dem ewig bösen Feind Ysrthgrathe.
Hauptdarstellerin in dieser Erzählung ist die Elfin Aina. Ein Gefährte aus alten Tagen, der ebenfalls unsterbliche Caimbeul, tritt wieder in ihr Leben, wirkt aber eher wie ein Anhängsel. Ein überflüssiges zudem. Bereits im letzten Band hatte Caimbeul eine kleine Gastrolle, die er ebenso wenig mit Profil ausfüllen konnte wie die zweite wichtige Rolle in diesem Buch. Er wirkt glanzlos und kann keinen eigenständigen Charakter hervorbringen.
Aina hat wieder Träume. In diesen Träumen kommt eben jener Ysrthgrathe vor und versetzt sie in Angst und Schrecken. Gut 6000 Jahre lang war Ruhe, die böse Magie kam nicht in die Welt und alle Unsterblichen waren der Meinung, dass sie jetzt gebannt sei. Aina, die ewige Warnerin wird wieder nicht ernst genommen, als sie vor der neuen Gefahr und dem kommenden Weltuntergang warnt. Die anderen Elfen halten den Konflikt mit diesem Bösen eher für Ainas ureigenstes Problem. Und ganz zum Schluss des Buches sieht sie es ebenso. Auf nur eineinhalb Seiten vernichtet sie ihren Erbfeind.
Die Frage ist nun: Was sollte dieses Buch? Die Autorin Caroline Spector erzählt und erzählt ... Es kommt überhaupt keine Spannung auf. Ließe man die erzählerischen Ausflüge in die Vergangenheit weg, die überhaupt nicht dem Verständnis und gar nicht dem Fortgang der Erzählung dienen, die ellenlangen und nutzlosen Selbstzweifel, die die Autorin ihrer Heldin auferlegt, die Landschaftsbeschreibungen und die Lückenfüller ... übrig bliebe dann eine Kurzgeschichte von zehn Seiten, die tatsächlich Spannung hätte.
Von diesem Buch bin ich sehr enttäuscht. Obwohl die Schadowrun-Bücher die zweite Serie sind, die ich lese (neben Robert Jordans Rad der Zeit). Ansonsten bevorzuge ich persönlich Einzelromane, weil man da nicht darauf angewiesen ist, ständig hinter neuen Episoden herzulaufen.