| Reihe: SLHOKA, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Frank Drehmel |
Das okranische Militär hat eine der abgelegenen Inseln des Lamprizer-Archipels besetzt, um dort in aller Abgeschiedenheit an der ultimativen Waffe zu forschen, die Okrane den endgültigen Sieg über die Nation Zeide und damit die Herrschaft über den Planeten Link-Arkhoide sichern soll. Lediglich die goldhaarigen Eingeborenen des Eilandes stellen sich den Okkupatoren mit dem Mut der Verzweiflung entgegen, auch wenn sie militärisch heillos unterlegen sind.
Slhoka ahnt von all dem nichts. Er kämpft nach seiner Flucht in der Hauptstadt Okranes, Chadry-Bakan, um Leben und Freiheit. Unterstützung erhält er schließlich durch die adelige Familie seines getöteten Freundes Ar'n Arunja Bharna, die ihm in ihrem Domizil Asyl anbietet.
Beim Spazieren durch die idyllischen Gärten der Bharnas entdeckt Slhoka, den in einer Vision die Götter Link-Arkhoides als Retter des Planeten auserwählt haben, in einen geheimen Raum unter einem alten Schuppen geheime Holo-Aufzeichnungen Ar'ns, in welchen ihm der tote Freund einen Plan enthüllt, wie der „Krieg der Flammen“ endlich zu beenden sei, und ihn bittet, diese Aufzeichnungen nach Zeide zu schaffen. Doch die Häscher des Purpurkaisers sind dem Jungen erneut auf den Fersen.
Während sich Slhoka mit Unterstützung des Rachegeistes Shani gegen die Truppen des Kaisers behauptet, wird es für die Agentin Urvicham ebenfalls eng. Zum einen muss sie versuchen, der Enttarnung durch die Schergen des okranischen Diktators zu entgehen, zum anderen soll sie Slhoka in ihre Gewalt bekommen, um ihn ihren Auftraggebern zu überstellen.
In „Die Gärten von Sangali“ führt Godderige Slhokas Abenteuer in einem so furiosen, überwältigendem Tempo fort, dass es keine Rolle spielt, dass die wendungsreiche Story in Teilen pathetisch und vordergründig ist. Der Leser hat angesichts zahlreicher Ortswechsel, vieler Protagonisten, mehrere Handlungsbögen und des magischen Hintergrundes während des Lesens schlichtweg keine Zeit, über solche Kleinigkeiten nachzudenken.
Während im ersten Teil noch auf das Gefühlsleben der Figuren eingegangen wurde und sich im Hintergrund der Geschichte ein philosophischer Diskurs über die Vereinbarkeit von Natur und Technik zumindest ansatzweise ausmachen ließ, so stehen im Vordergrund dieses Bandes eindeutig spannende Action und die Weiterentwicklung des exotischen Settings.
Das Artwork Flochs und Lyses ist nach wie vor einerseits relativ konventionell, reflektiert andererseits jedoch Tempo, Dynamik, Exotik und Stimmung der Handlung in lebendigen Bildern und Farben.
Fazit: Die temporeiche, leichte Geschichte und das dynamische, frische Artwork machen „Die Gärten von Sangali“ zu einer gelungenen Fortsetzung der Comic-Serie.